Transparency International Deutschland
Transparency International Deutschland e. V. ist eine deutsche Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Berlin, die 1993 gegründet wurde.[1] Als deutsches Chapter des Dachverbands Transparency International hat der gemeinnützig tätige Verein den Zweck der Bekämpfung und Eindämmung von Korruption. Der Verein besteht aus 1.336 Mitgliedern[2], welche in elf Regional- und 16 Arbeitsgruppen deutschlandweit tätig sind.[3][4]
Transparency International Deutschland e. V. (Transparency Deutschland) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 5. Oktober 1993 |
Sitz | Berlin |
Geschäftsstelle | Alte Schönhauser Straße 44, 10119 Berlin |
Zweck | Bekämpfung und Eindämmung der Korruption und Kriminalprävention |
Aktionsraum | Deutschland, enge Zusammenarbeit mit internationalen Chaptern |
Vorsitz | Alexandra Herzog |
Geschäftsführung | vakant |
Personen | Margarete Bause, Carel Mohn (stellvertretende Vorsitzende) |
Umsatz | 71.802 € (2023) |
Mitglieder | individuelle 1.336, korporative 40 (Januar 2024) |
Website | https://www.transparency.de/ |
Transparency International Deutschland verfolgt keine Einzelfälle, sondern setzt auf Koalitionen gegen Korruption. Die deutsche Sektion unterstützt Behörden, Gerichte und Banken bei der Korruptionsprävention, analysiert Übersee-Banken mit laxen Geldwäsche-Vorschriften und fördert Transparenz in der öffentlichen Verwaltung. Zudem setzt sie sich für ein stärkeres Informationsrecht, Schutz für Hinweisgeber und Integrität im Gesundheitswesen ein. Auch die Verankerung von Korruptionsforschung in Universitäten ist ein Ziel.[5] Seit einigen Jahren werden übergreifende Themen behandelt, wie die Nutzung von Open Data bei der Korruptionsbekämpfung und die kritische Behandlung von Strategischer Korruption.[6]
Struktur und Engagement der Mitglieder
BearbeitenDas wichtigste Ziel der Organisation ist es, das öffentliche Bewusstsein für die schädlichen Folgen der Korruption zu schärfen. Transparency Deutschland verfolgt dabei keine Einzelfälle, sondern arbeitet auf politischer Ebene und versucht, mit anderen Akteuren Koalitionen zu bilden. So kann nach eigener Aussage der Organisation Korruption nur wirksam und nachhaltig bekämpft werden, wenn Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten.
Die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins verteilen sich deutschlandweit auf mehrere Regionalgruppen, die sich vor Ort für mehr Transparenz in der Landespolitik sowie auf kommunaler Ebene einsetzen. Die Regionalgruppen von Transparency Deutschland sind in folgenden Bundesländern aktiv:[1]
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin/Brandenburg
- Bremen
- Frankfurt/Rhein-Main
- Hamburg/Schleswig-Holstein
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
In den Arbeitsgruppen des Vereins werden die Positionen und Forderungen entwickelt. Hier findet auch der inhaltliche Austausch innerhalb der Organisation statt. Die Arbeitsgruppen von Transparency Deutschland arbeiten auf folgenden Themengebieten:
- Digitalisierung
- Finanzwesen
- Gesundheitswesen
- Hinweisgeber
- Internationale Vereinbarungen
- Kirchliche Entwicklungszusammenarbeit
- Klima & Umwelt
- Kommunen
- Politik
- Politische Bildung
- Sicherheit & Verteidigung
- Sport
- Staatliche Entwicklungszusammenarbeit
- Strafrecht
- Transparente Verwaltung
- Transparenz in den Medien
- Vergabe
- Wirtschaft
- Wissenschaft
Zudem gibt es Schwerpunktthemengruppen zu "Strategische Korruption" und "Open Data". Neue Interessierte sind immer herzlich willkommen und können bei Interesse direkt Kontakt mit der jeweiligen Gruppenleitung aufnehmen.[2]
Vorstand
Bearbeiten- Vorsitzende: Alexandra Herzog
- Stv. Vorsitzende: Margarete Bause, Carel Carlowitz Mohn
- Mitglieder: Bernd Amler, Sonja Grolig, Heribert Hirte, Bernd Hüttemann, Uwe Kekeritz, Julius Reiter, Ingrid Schmidt, Anna-Katharina Zubrod
Mitglieder
BearbeitenKommunen als Mitglieder gehen eine Selbstverpflichtung[7] ein, u. a.
- sich dafür einzusetzen, dass eindeutige Stellungnahmen und Empfehlungen zur Korruptionsbekämpfung und -prävention im kommunalen Bereich abgegeben werden,
- Transparency Deutschland über wesentliche Korruptionsvorgänge bei der Wahrnehmung ihrer kommunalen Aufgaben (gerichtliche Verurteilung, staatsanwaltschaftliche Ermittlung, Vergabeausschluss, Medienberichte) zu informieren und
- sich einverstanden zu erklären, die Einhaltung, Anpassung und Umsetzung dieser Verpflichtungserklärung im Turnus von drei Jahren zu bestätigen und dafür notwendige Fragen von Transparency Deutschland zu beantworten.
Geschichte
BearbeitenNach der Gründung der globalen Organisation Transparency International e. V., wurde am 5. Oktober 1993 auch in Deutschland ein Chapter unter dem Namen Transparency International Deutschland e. V. gegründet.[8] Vorsitzende waren Peter Waller, Jürgen Marten, Michael Wiehen, Edda Müller und Hartmut Bäumer (heute: Alexandra Herzog). Geschäftsführer waren Marie Unger-von Reiche, Anke Martiny, Christian Humborg, Anna-Maija Mertens, Susanne Kühn, (zur Zeit vakant).
Weblinks
Bearbeiten- transparency.de – Offizielle Website
- Eintrag im Lobbyregister des Deutschen Bundestages
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gruendungsgeschichte. Transparency International Deutschland e. V., abgerufen am 21. September 2018.
- ↑ Transparency International Deutschland e.V: Jahresbericht 2024. Abgerufen am 2. Februar 2025.
- ↑ Regionalgruppen. Transperency International deutschland e. V., abgerufen am 21. September 2018.
- ↑ Arbeitsgruppen. Transparency International Deutschland e. V., abgerufen am 21. September 2018.
- ↑ Planet-Wissen. Westdeutscher Rundfunk Köln, abgerufen am 21. September 2018.
- ↑ Korruption führt in vielen Fällen zu Menschenrechtsverletzungen. Über Whistleblowing, Kinderschutz und darüber wie die strategische Korruption autoritärer Staaten funktioniert und unsere Demokratien bedroht. Konrad Adenauer Stiftung, 18. Juli 2024, abgerufen am 8. Februar 2025.
- ↑ Selbstverpflichtungserklärung für Kommunen als korporative Mitglieder von Transparency Deutschland vom März 2009
- ↑ Transparency International Deutschland e.V: Gründungsgeschichte. Abgerufen am 23. März 2024.