Trauerspanner
Der Trauerspanner (Baptria tibiale) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae).
Trauerspanner | ||||||||||||
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Trauerspanner (Baptria tibiale) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Baptria tibiale | ||||||||||||
(Esper, 1791) |
Merkmale
BearbeitenDie Falter erreichen eine Flügelspannweite von 22 bis 26 Millimetern und besitzen schwarze Vorder- und Hinterflügel. Von der Vorderrandsmitte der Vorderflügel zieht sich eine breite, weiße gegen den Innenwinkel gerichtete Binde, die aber letzteren nicht erreicht. Exemplare mit weißer Binde auch auf den Hinterflügeln wurden als forma tetraleucotaenia Zukowsky beschrieben.[1] Das Ei ist hellgrün bis weiß, schwach oval und leicht abgeplattet. Die Raupe ist vorn leicht schmal, insgesamt leicht flach, ohne deutliche Seitenfalten und mit gelblichen Segmenteinschnitten. Die Rückenlinie ist breit, braunrot oder violettbraun und teilweise in herzförmigen Flecken aufgelöst. Die Puppe ist gedrungen und von brauner Farbe.[2]
Verbreitung
BearbeitenDer Trauerspanner tritt sehr lokal und selten an feuchten Stellen in lichten Laubwäldern auf, gerne an Bachtälern, auch an kalkhaltigen Waldhängen bis auf 1.200 Meter Höhe im Alpenvorland, in Norddeutschland wurde er nicht dauerhaft nachgewiesen, früher vereinzelt in Thüringen, dort aber vom Aussterben bedroht, jedoch in Skandinavien, Finnland und Polen vorkommend.[3]
Lebensweise
BearbeitenDie Falter fliegen am Tage, vorwiegend bei Sonnenschein in den Vormittagsstunden an lichten Waldstellen oder an buschreichen Waldrändern. Der Falter ist außerordentlich scheu. Im Sitzen werden die Flügel ständig auf und ab bewegt. Bei Störungen lassen sich die Falter oft fallen und stellen sich tot.[4] Bei Gefahr fliegen sie jedoch sofort in die Höhe. Die Weibchen legen die Eier am Nachmittag an den Blattspitzen der Futterpflanze ab. Die Raupe ernährt sich ausschließlich von Ährigem Christophskraut (Actaea spicata). Die Raupe ist ebenfalls sehr scheu und schnellt bei Gefahr sofort von der Futterpflanze weg.[5] Die Verpuppung erfolgt an der Erde unter Blättern und Moos. Die Puppe überwintert, oft mehrmals.
Flug- und Raupenzeiten
BearbeitenDer Trauerspanner fliegt in einer Generation im Juni/Juli. Die Raupen leben im Juli und August.
Gefährdung und Schutz
BearbeitenDie Art gilt als stark gefährdet und ist in Kategorie 2 der Roten Liste gefährdeter Arten der BRD eingestuft[6], außerdem in Bayern als „extrem selten mit geographischer Restriktion.“[7]
Systematik
BearbeitenSynonyme
Bearbeiten- Odezia tibiale
- Phalaena tibiale Esper, 1791[8]
Unterarten
BearbeitenFolgende Unterarten wurden beschrieben:
Quellen
Bearbeiten- ↑ Manfred Koch, Wolfgang Heinicke, Bernd Müller: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 4: Spanner. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1976, DNB 780451570.
- ↑ W. Forster, T. A. Wohlfahrt: Spanner. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1974, ISBN 3-440-46625-6
- ↑ E. und H. Urbahn: Die Schmetterlinge Pommerns. Entomologischer Verein zu Stettin 100. Jg.
- ↑ Karl Burrmann: Tagebuchnotizen. Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen, Wien E.N.B. 1957
- ↑ Ludwig Osthelder: Die Schmetterlinge Südbayerns. Beilage zum 15. Jg. der Münchener Entomologischen Gesellschaft.
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-89624-110-8
- ↑ Wolf/Huber: Rote Liste gefährdeter Nachtschmetterlinge Bayerns.
- ↑ Baptria tibiale (Esper 1791). Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 23. März 2009.
- ↑ Baptria tibiale borealis Lankiala 1937. Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 23. März 2009.
- ↑ Baptria tibiale fennica Lankiala 1937. Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 23. März 2009.
- ↑ Baptria tibiale tibiale (Esper 1791). Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 23. März 2009.
Weblinks
Bearbeiten- Kimmo's Lep Site Raupenfotos
- Vorkommen und Gefährdung in Deutschland
- Baptria tibiale bei Fauna Europaea. Abgerufen am 2. Mai 2011