Traunbach

Fluss im südwestlichen Hunsrück in Rheinland-Pfalz

Der Traunbach – im Volksmund auch nur kurz die Traun,[5] am Oberlauf Thranenbach – ist ein gut 19 km langer Bach im südwestlichen Hunsrück in Rheinland-Pfalz und ein linker Zufluss der Nahe.

Traunbach
Oberlauf: Thranenbach
Traunbachtal

Traunbachtal

Daten
Gewässerkennzahl DE: 254116
Lage Hunsrück

Saar-Nahe-Bergland


Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Nahe → Rhein → Nordsee
Quelle im Schwarzwälder Hochwald südöstlich des Erbeskopfs, Gemarkung Allenbach
49° 43′ 24″ N, 7° 7′ 14″ O
Quellhöhe ca. 646 m ü. NHN[1]
Mündung bei Neubrücke von links in die NaheKoordinaten: 49° 36′ 7″ N, 7° 9′ 50″ O
49° 36′ 7″ N, 7° 9′ 50″ O
Mündungshöhe ca. 337 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 309 m
Sohlgefälle ca. 16 ‰
Länge 19,2 km[2]
Einzugsgebiet 64,861 km²[2]
Abfluss am Pegel Abentheuer[3]
AEo: 39,6 km²
Lage: 8 km oberhalb der Mündung
NNQ (01.08.1968)
MNQ 1961–2019
MQ 1961–2019
Mq 1961–2019
MHQ 1961–2019
HHQ (23.01.1995)
20 l/s
91 l/s
818 l/s
20,7 l/(s km²)
7,57 m³/s
22,7 m³/s
Durchflossene Stauseen • Thranenweiher (bei Riedfloß-Einmündung)[4]
• Forellenteiche (bei Hengstbach-Einmündung)
• zwei kleine Stauseen ober- bzw. unterhalb von Abentheuer
Karte
Karte

Geographie

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Der Traunbach entspringt im Schwarzwälder Hochwald am Südostfuß des Erbeskopfs und heißt auf seinem südwestwärts ziehenden Oberlauf zunächst Thranenbach. Knapp einen Kilometer vor dem Ortseingang von Börfink knickt er auf südlichen Kurs ab und wendet sich dann bei der Annäherung an die Gemeinde Abentheuer mehr und mehr südostwärts. Schließlich mündet er beim Ortsteil Neubrücke der Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach von links in die dort eben aus dem Saarland nach Rheinland-Pfalz übergewechselte Nahe.

Der einzige Pegel am Traunbach steht in der Gemeinde Abentheuer.[3]

Auf seinem 19,2 km langen Weg überwindet der Bach einen Höhenunterschied von ca. 300 m, was einem mittleren Sohlgefälle von 16 ‰ entspricht. Der Traunbach entwässert ein Einzugsgebiet von 64,861 km² über Nahe und Rhein zur Nordsee.

Zuflüsse

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Direkte Zuflüsse von der Quelle zur Mündung, Auswahl:

  • Casparsbach (rechts), 1,0 km, 1,20 km²
  • Riedfloß (rechts), 1,2 km, 1,73 km²
  • Ramstaller Floß (rechts), 1,1 km, 1,40 km²
  • Taubenfloß (rechts), 0,9 km, 1,29 km²
  • Börfinkgraben (links), 2,0 km, 1,88 km²
  • Ochsenfloß (rechts), 2,6 km, 3,19 km²
  • Erdbeerengraben[6] (Bach am Böselausfelsen) (links), 0,9 km, 0,78 km²
  • Hengstbach (rechts), 3,7 km, 5,43 km²
  • Rohrbach (links), 3,1 km, 4,10 km²
  • Bleidenbach (rechts), 2,9 km, 3,77 km²
  • (Bach am Kleekopf) (links), 0,8 km, 0,91 km²
  • Hundschieder Bach (links), 1,2 km, 0,39 km²
  • Götzenbach (rechts), 3,8 km, 4,01 km²
  • Kahlenbach (links), 0,5 km, 0,24 km²
  • Achtelsbach (rechts), 6,1 km, 9,03 km²
  • Kirschbach (rechts), 1,6 km, 1,44 km²
  • Dämmelsfloß (Dambach) (links), 0,6 km
  • (Bach am Bühlskopf) (links), 0,8 km, 1,06 km²

Flora und Fauna

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Der Traunbach fließt anfangs durch den Hochwald, später durch extensiv genutzte Talwiesen. Am Ufer wachsen vor allem Weiden und Erlen, die heute kaum noch wirtschaftlich genutzt werden.

Graureiher und Stockenten sind die häufigsten Wasservögel im Bachtal, auch der Wasseramsel und dem Eisvogel bietet das schnell fließende Gewässer Lebensraum.

Teile der Habitate am Fluss liegen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Geschichte

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Das Wasser des Traunbachs trieb früher Mühlen an. An einigen Abschnitten seines Laufs legte man seitliche Gräben an, um diesen eine kontinuierliche Wasserzufuhr zu verschaffen. Dies war von Bedeutung, weil auf dem Bach und seinen Zuflüssen (vor allem Riedfloß, Ramstaller Floß, Taubenfloß, Ochsenfloß und Dämmelsfloß, deren Namen auf die alte Nutzung hinweisen) auch Scheitholz transportiert wurde; diese Triftung bedingte, dass die Wasserführung zeitlich stark schwankte. Die Alte Mühle bei Börfink ist heute ein Landgasthof, der auch Übernachtungen anbietet.[7]

Um 1800 wurde in der Abentheuerer Hütte, die als Industriedenkmal eingestuft ist, in einem Hochofen Eisen verarbeitet, das in der Gegend abgebaut wurde.[8][9] Zur Anlage gehörte ein Hammerwerk mit oberschlächtigem Wasserrad aus Eisen, das vom Wasser einer linken Ableitung des Traunbachs angetrieben wurde und noch teilweise erhalten ist.

  • Allenbacher Sägemühle am Traunbach[10], in Thranenweiler
  • Alte Mühle[11], in Börfink
  • Hujetsägemühle[12], in Abentheuer
  • Großer Hammer der Eisenhütte Abentheuer[13] in Abentheuer
  • Gördners-Mühle[14] (Wendels-Mühle[15]), in Brücken
  • Scherers-Mühle[14] (Horten-Mühle[15]), in Brücken
  • Cäsars-Mühle[14] (Engels-Mühle[15]), in Brücken
  • Wollspinnmühle[16], bei Brücken
  • Fettings-Mühle[16] (Herrn-Mühle[15]), südlich von Brücken
  • Herters-Mühle[16] (Trühaus-Mühle[15]), bei Traunen
  • namenlose Mühle[17], in Traunen
  • Brand-Mühle[18], Brandmühle
  • Dambacherschleife[19], westlich von Ellweiler
  • Sägemühle[20], bei Ellweiler
  • Neubrücker Mühle[21], bei Neubrücke

Einzelnachweise

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  1. a b Topografische Karte 1:25.000.
  2. a b GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  3. a b Pegel Abentheuer / Traunbach - Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
  4. Das Stillgewässer liegt im zu Börfink gehörenden Weiler Thranenweier, der amtlich ohne h geschrieben wird.
  5. Eigene Beobachtungen im Landkreis Birkenfeld.
  6. Erdbeeren Graben bei Preußische Neuaufnahme.
  7. Zur Alten Mühle, abgerufen am 21. August 2021.
  8. Die Abentheurer Eisenhütte, Birkenfelder Land.
  9. Eintrag zu Abentheuerer Hütte in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 21. August 2021.
  10. Eintrag zu Staudamm der alten Allenbacher Sägemühle am Traunbach in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  11. Eintrag zu Auffangbecken der Alten Mühle in Börfink in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  12. Eintrag zu Hujetsägemühle in Abentheuer in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  13. Eintrag zu Großer Hammer der Eisenhütte Abentheuer in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  14. a b c Mühlen in Brücken auf der Preußische Neuaufnahme von 1877
  15. a b c d e Preußische Uraufnahme
  16. a b c Mühlen zwischen Brücken und Trauen auf der Preußische Neuaufnahme von 1877
  17. namenlose Mühle auf der Preußische Neuaufnahme von 1877
  18. Brand-Mühle auf der Preußische Neuaufnahme von 1877
  19. Dambacherschleife auf der Preußische Neuaufnahme von 1877
  20. namenlose Mühle auf der Preußische Neuaufnahme von 1877
  21. Neubrücker Mühle auf LANIS