Trend Micro

Japanische IT-Sicherheitsfirma

Die Trend Micro Incorporated (jap. トレンドマイクロ株式会社, torendo maikuro kabushiki-gaisha) ist ein international agierender japanischer Anbieter von Software und Dienstleistungen in den Bereichen Server-, Netzwerk- und Endpunktesicherheit.[1]

Trend Micro Incorporated

Logo
Rechtsform Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3637300009
Gründung 1988
Sitz Tokio, Japan
Leitung Eva Chen (CEO)
Mahendra Negi (CFO)
Wael Mohamed (COO)
Steve Chang (Vorsitzender)[1]
Mitarbeiterzahl 5.258 (31. Dezember 2014)[2]
Umsatz 115,205 Mrd. Yen (2014)[2]
Branche IT-Sicherheit
Website www.trendmicro.de
Trend Micro Deutschland: Ehemaliger Firmensitz in Unterschleißheim

Das 1988 gegründete Unternehmen unterhält Niederlassungen in mehr als 30 Ländern[3] und gilt seit 2010 als Weltmarktführer für Serversicherheit[4].

Geschichte

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Trend Micro wurde 1988 in Kalifornien von dem gebürtigen Taiwaner Steve Chang gegründet und brachte im Jahr 1990 das erste eigene Virenschutzprogramm auf den Markt. Nach der Übernahme einer japanischen Softwarefirma wurde der Hauptsitz 1992 nach Tokio verlegt.[5]

Im Jahr 1992 schloss Trend Micro eine Kooperationsvereinbarung mit Intel und konnte auf diese Weise seine Virenschutzsoftware für LAN-Umgebungen unter der Marke Intel vertreiben. 1993 bündelte das US-amerikanische Unternehmen Novell diese Software mit ihrem eigenen Netzwerk-Betriebssystem.[6]

2004 übergab der damalige Chief Executive Officer Steve Chang die Geschäftsführung an Eva Chen, Mitgründerin von Trend Micro. Trend Micro war der erste Hersteller (2004) eines plattformunabhängigen Online-Scanners.

Ab 2004 wurden bei Hotmail E-Mails und E-Mail-Anhänge durch Trend Micro statt McAfee nach Viren durchsucht, was den Bekanntheitsgrad der Firma erhöhte.

Im April 2005 wurden durch eine fehlerhafte Virenbeschreibungsdatei (sog. „pattern file“) von Trend Micro in Japan Computerpannen größeren Ausmaßes verursacht. Durch die Zeitverschiebung war der Schaden in Europa relativ gering, da eine fehlerfreie Patterndatei innerhalb weniger Stunden bereitgestellt worden war.

2005 kaufte Trend Micro den Antispyware-Hersteller Intermute[7] sowie den IP-Filter-Spezialisten Kelkea[8] und integrierte deren Technik in die eigenen Produkte. Im Jahr 2009 kamen der kanadische Sicherheitsanbieter Third Brigade[9], im Jahr 2012 der taiwanische Hersteller Broadweb[10] sowie im Jahr 2015 die HP-Tochter Tipping Point hinzu.[11] Nicht zuletzt durch diese Übernahmen verschob sich der Fokus von Trend Micro zunehmend vom klassischen Virenschutz auf die Entwicklung cloudbasierter Sicherheitstechnik.

Die deutsche Niederlassung von Trend Micro wurde 1996 gegründet[12] und befindet sich seit Mitte August 2009 in Hallbergmoos im Landkreis Freising (vorher in Unterschleißheim). Das Unternehmen ist Mitglied der Business Software Alliance.

Zusammenarbeit mit Interpol

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Trend Micro arbeitet seit 2013 mit Interpol zur Bekämpfung von Cyberkriminalität zusammen.[13] Seit September 2014 besteht eine offizielle Partnerschaft[14], in deren Rahmen das Unternehmen der internationalen Polizeibehörde seine Datenbasis zur Bedrohungsanalyse zur Verfügung stellt. Die aus der Kooperation resultierende Festnahme eines nigerianischen Cyberkriminellen erfuhr im Juni 2016 internationale Aufmerksamkeit.[15]

Produkte

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Der Schwerpunkt von Trend Micro liegt heute auf Sicherheitssoftware, die Abwehrmechanismen für unterschiedliche Malware-Eintrittspunkte für Unternehmen liefert. Die drei Hauptprodukte sind (Stand März 2017):

  • Deep Security, Sicherheitssoftware für Rechenzentren. Neben physischen Servern ist sie insbesondere auf virtuelle und cloudbasierte Systeme ausgerichtet und stellt die dafür nötige Sicherheitsinfrastruktur (u. a. Malware-Schutz, hostbasierte Firewall, Erkennung und Abwehr von Eindringlingen und Integritätsüberwachung) zur Verfügung.[16]
  • Deep Discovery, sogenannte „Breach Detection“-Software – Fokus auf der Entdeckung von Bedrohungen, die an den Abwehrmechanismen vorbeigegangen sind, sowie auf der Abwägung des potentiellen Risikos für ein Unternehmen.[17]
  • Smart Protection Suites, Sicherheitssoftware zum Schutz von Endpunkten (Windows, Mac und mobile Betriebssysteme) – schützt Einzelbenutzer u. a. davor, dem eigenen Unternehmen durch Unachtsamkeit Schaden zuzufügen.[18]
  • Intrusion Detection-/Intrusion Prevention-Systeme (TippingPoint) – untersucht mittels virtualisierter Maschinen oder Appliances IP-Verbindungen auf Anomalien und Schadcode.[19]

Die Produkte können nach Herstellerangaben miteinander verbunden werden (XGen[20]) und basieren auf der gemeinsamen technischen Basis des sog. Smart Protection Networks, der Big Data des Unternehmens, in der Daten aus der ganzen Welt erfasst, verknüpft und analysiert werden.[21] Dabei kommen u. a. Maschinenlernalgorithmen zum Einsatz, die in Echtzeit neue Angriffsinfrastrukturen erkennen und die Informationen an vorhandene Abwehrtechniken weitergeben.

Außerbörslich wurden die Aktien des Unternehmens bereits seit August 1998 in Tokio gehandelt (sogenannter OTC-Handel). Der Börsengang an der Tokioter Börse unter der Kennnummer 4704 erfolgte zwei Jahre später. Die Aktien des Unternehmens sind im Nikkei 225 gelistet.[22]

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Einzelnachweise

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  1. a b vgl. Unternehmenswebsite – Über uns (abgerufen am 4. März 2017)
  2. a b Trend Micro Incorporated: Annual Report 2014. (pdf; 67 kB) Abgerufen am 18. Februar 2015 (englisch).
  3. vgl. Trend Micro Enterprise Security, PDF, S. 9 (abgerufen am 4. März 2017)
  4. IDC: Trend Micro zum sechsten Jahr in Folge Marktführer bei Serversicherheit (abgerufen am 4. März 2017)
  5. vgl. Trend Micro bekommt CRN Hersteller-Award (Memento des Originals vom 5. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.crn.de (abgerufen am 4. März 2017)
  6. vgl. Hard Sell for Software, Taiwan Today, 1. Juli 1995 (engl., abgerufen am 4. März 2017)
  7. Heise Newsticker: Intermute-Kauf
  8. Heise Newsticker: Kelkea-Kauf
  9. Heise Newsticker: Trend Micro übernimmt Third Brigade (abgerufen am 4. März 2017)
  10. Trend Micro Acquires Broadweb to Enhance Network Protection Against Targeted Attacks and Advanced Threats (Memento vom 5. März 2017 im Internet Archive) (engl., abgerufen am 4. März 2017)
  11. Heise Newsticker: Trend Micro kauft Tipping Point (abgerufen am 4. März 2017)
  12. vgl. Trend Micro Deutschland GmbH – Entwicklung des Unternehmens (PDF, abgerufen am 4. März 2017)
  13. Interpol and Trend Micro to collaborate against cybercrime (Memento vom 5. März 2017 im Internet Archive) (engl., abgerufen am 4. März 2017)
  14. Interpol and Trend Micro reinforce cooperation in combating cybercrime (Memento des Originals vom 5. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.interpol.int (engl., abgerufen am 4. März 2017)
  15. vgl. Trend Micro Partners with Interpol in Arrest of Nigerian Cybercriminal Leader (engl., abgerufen am 4. März 2017)
  16. vgl. Deep Security (abgerufen am 4. März 2017)
  17. vgl. Deep Discovery (abgerufen am 4. März 2017)
  18. vgl. User Protection (abgerufen am 4. März 2017)
  19. Next-Generation Intrusion Prevention System. Trend Micro, abgerufen am 4. Mai 2017 (englisch).
  20. vgl. XGen Endpoint Security (abgerufen am 4. März 2017)
  21. vgl. Smart Protection Network (abgerufen am 4. März 2017)
  22. Trend Micro: Investor Relations Reiter Finance FAQs. Abgerufen am 15. November 2013.