Tridelta
Tridelta mit Sitz in Hermsdorf im Thüringer Holzland ist das Nachfolgeunternehmen des VEB Kombinat Keramische Werke Hermsdorf (KWH).[2]
Tridelta | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1990 |
Sitz | Hermsdorf, Deutschland |
Leitung | Hans-Heinrich Matthias |
Mitarbeiterzahl | 250–500[1] |
Umsatz | 35–65 Mio. €[1] |
Branche | Industrie, Sinter- & Magnettechnologie |
Website | www.tridelta.de |
Geschichte
BearbeitenZu DDR-Zeiten wurden Keramik-Überspannungsableiter und Isolatoren, Ferritkerne und Elektronikbauteile (insbesondere Hybridschaltkreise der Serie KME3) produziert. Vorgänger der KWH vor 1946 war das Unternehmen Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren GmbH (HESCHO), das 1922 aus der Fusion der Margarethenhütte bei Großdubrau mit der Porzellanfabrik Kahla hervorging und hauptsächlich Porzellanisolatoren herstellte, zunehmend insbesondere für Hochspannungs-Fernleitungen.[3] Im Geschäftsjahr 2018/2019 war Tridelta an der Sanierung von Kahla Porzellan beteiligt, wie aus Geschäftsberichten der Unternehmen hervorgeht. Eine Beteiligung bestand zu dieser Zeit jedoch nicht.
1997 wurde die Fertigung der Magnetfabrik Aplerbeck in Dortmund erworben.[4] Die Sparte der Überspannungsableiter wurde im Jahr 2015 an die japanische Meiden Group verkauft und bezeichnet sich seitdem als Tridelta Meidensha GmbH. Der Standort befindet sich jedoch nach wie vor an gleicher Stelle auf dem Hermsdorfer Tridelta-Gelände, sämtliche Arbeitsplätze wurden erhalten und das Unternehmenswachstum konnte fortgesetzt werden.[5] Zuvor gehörte auch ein französischer Ableiterproduzent zum Konzern, der 2010 von Areva übernommen und später wieder veräußert wurde. Zeitweise lag der konsolidierte Konzernumsatz somit bei deutlich über 60 Mio. Euro, was die Tridelta Gruppe zu einem der umsatzstärksten Wirtschaftsunternehmen mit Sitz in Thüringen machte. Es wurden weit über 600 Mitarbeiter beschäftigt.[6] Durch weitere Zu- und Verkaufstätigkeiten der folgenden Jahre schwankten der Konzernumsatz sowie die Mitarbeiteranzahl deutlich. Grund hierfür waren jedoch offenbar keine finanziellen Probleme, wie aus den Geschäftsberichten des Konzerns hervorgeht, sondern eine Veränderung der Unternehmensstrategie.
Heute
BearbeitenAktuelle operative Sparten sind der Werkzeug- und Formenbau der Triwefo GmbH (Hermsdorf), die Produktion von Magnetsystemen im Rahmen der Tridelta Magnetsysteme GmbH (Dortmund), die Produktion von keramischen Magneten und Magnetpulver der Tridelta Hartferrite GmbH (Hermsdorf) sowie die Produktion vielfältig einsetzbarer Sinterwerkstoffe der Tridelta Siperm GmbH (Dortmund).
Die Triwefo GmbH feierte 2023 ihr 30-jähriges Bestehen.[7]
Daneben verwaltet die Tridelta Gruppe Industriegelände mit einer Grundfläche von über 10 Hektar und Büro- und Produktionsflächen von knapp 70.000 m² an den Standorten Hermsdorf und Dortmund.[8] Hierzu zählt auch die Stromversorgung größerer Teile des Tridelta Gewerbegebiets Hermsdorf, die unter dem Namen Tridelta Energieversorgungs GmbH firmiert.
Die Tridelta Gruppe ist Gründungsmitglied des Tridelta Campus Hermsdorf, einem Zusammenschloss Hermsdorfer Industrieunternehmen im Rahmen einer Standortinitiative, in deren Rahmen z. B. das 12,7 Mio. Euro schwere Saphir-Projekt verwirklicht wird.[9]
Auf dem ehemaligen Gelände der Magnetfabrik Aplerbeck, auf dem ein Teil der Magnetproduktion weiterhin betrieben wird, befindet sich unter anderem ein Magnetmuseum, das die Tridelta Gruppe mit zwei Mitarbeitern weiterhin ehrenamtlich betreibt. Wegen Umzugs innerhalb des Geländes ist das Museum bis Anfang 2024 geschlossen und eröffnet dann auf größerer, renovierter Fläche.[10]
Geschäftsführer der Tridelta-Gruppe ist seit dem Jahr 2000 Hans-Heinrich Matthias, ehemaliger Bankdirektor im Auslandsgeschäft der Dresdner Bank, der im Jahr 2000 die operative Führung zunächst interimistisch übernahm und aus dem damals hochverschuldeten und problembehafteten Unternehmen die heute wieder erfolgreiche Unternehmensgruppe formte. Verschiedene Unternehmensbereiche wie die Tridelta Überspannungsableiter GmbH, heute Tridelta Meidensha GmbH, konnten durch ihn groß gemacht werden, der Umsatz konnte in zweistelliger Millionenhöhe gesteigert werden.[11] Er ist nach wie vor Geschäftsführer des Konzerns.
Regionale Bekanntheit erlangte die Tridelta nicht nur durch ihre Geschichte, sondern auch durch Aktionen wie kostenlosen Elektro-Dienst-Fahrrädern für sämtliche interessierte Mitarbeiter.[12]
Die Tridelta-Gruppe gab am 9. März 2024 in Social Media bekannt, PV-Anlagen für die eigene Nutzung mit einer Leistung von 3MWp auf eigenen Dächern zu bauen und damit den Strombedarf der Firma bilanziell vollständig decken zu können. Die Ausschreibungsunterlagen der Bundesnetzagentur belegen dies.[13] Wenig später wurde ebenfalls in Social Media bekannt gegeben, dass die PV-Kapazität bis Ende 2025 auf 4,7MWp erweitert wird und das Unternehmen somit mehr Solar-Strom erzeugt als es selbst verbrauchen kann.
Tochterunternehmen
Bearbeiten- Tridelta Energieversorgungs GmbH, Hermsdorf
- Tridelta Magnetokeramik GmbH, Hermsdorf
- Tridelta Dortmund GmbH, Dortmund
- Tridelta Siperm GmbH, Dortmund
- Tridelta Magnetsysteme GmbH, Dortmund[14]
- Tridelta Hartferrite GmbH, Hermsdorf
- TriWeFo Tridelta Werkzeug- und Formenbau GmbH, Hermsdorf
- Tridelta Systemhaus GmbH, Hermsdorf (bis 2020)
- Tridelta Überspannungsableiter GmbH, Hermsdorf (bis 2014)
- Tridelta Beteiligungs-GmbH, Hermsdorf (Beteiligungsgesellschaft der Tridelta-Gruppe.)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Bundesanzeiger: Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Juli 2013 bis zum 30. Juni 2014
- ↑ Keramische Werke Hermsdorf (KWH). robotron technik .de, 24. Februar 2015, abgerufen am 7. Juli 2016.
- ↑ Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (= Werte der deutschen Heimat. Band 67). 1. Auflage. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 978-3-412-08903-0, S. 229ff.
- ↑ Unternehmensgruppe
- ↑ Über uns auf www.tridelta-meidensha.de (abgerufen am 28. Oktober 2021)
- ↑ – Bundesanzeiger. Abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ Triwefo feiert 30-jähriges Jubiläum. Abgerufen am 12. Oktober 2023.
- ↑ Google Earth. Abgerufen am 7. Januar 2023.
- ↑ Startseite. Abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ Tridelta Magnetmuseum in Dortmund – Historische Ausstellung. Abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ Andreas Schott: Tridelta erfolgreich in Hermsdorf: Umsatz um 13 Mio gesteigert. 29. November 2012, abgerufen am 7. Januar 2023 (deutsch).
- ↑ Frank Kalla: Ein Drittel hat zugeschlagen: Tridelta kauft Elektro-Fahrräder für seine Mitarbeiter. 27. Januar 2017, abgerufen am 2. Februar 2023 (deutsch).
- ↑ Bundesnetzagentur - Gebotstermin 1. Februar 2024. Abgerufen am 13. März 2024.
- ↑ Magnete ( des vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.