Triester Zeitung
Die Triester Zeitung war eine deutschsprachige Tageszeitung, die von 1851 bis 1918 in Triest in der Habsburgermonarchie erschienen ist.
Triester Zeitung
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Beschreibung | deutschsprachige Tageszeitung |
Hauptsitz | Triest |
Erstausgabe | 31. März 1851 |
Einstellung | 2. November 1918 |
Erscheinungsweise | täglich |
Verkaufte Auflage | 5.000 (1871); 2.570 (1917) Exemplare |
Herausgeber | Druckerei des Österreichischen Lloyd; Franz Ernst Pipitz (ab 1866) |
ZDB | 1450988-X |
Geschichte
BearbeitenSie war die einzige deutschsprachige küstenländische Zeitung in der Monarchie, die über einen längeren Zeitraum erschienen ist. Ebenso wie ihr Vorgänger, das Journal des österreichischen Lloyd (1835 bis 1848), wurde sie vom Verlag des Österreichischen Lloyd herausgegeben. Ihr vorrangiger Zweck war die Berichterstattung über den Seehandel in Europa und Asien, jedoch bot sie auch politische Nachrichten.[1] Aufgrund ihrer Abhängigkeit von der Wiener Regierung – die Triester Zeitung erhielt staatliche Subventionen[1] – vertrat sie grundsätzlich eine regierungsnahe Position. Die Zeitung diente zugleich aber auch als Sprachrohr der deutschsprachigen Bevölkerung der Stadt, für deren kulturelles Leben das Feuilleton eine wichtige Quelle darstellt.
Infolge der Verbreitung liberaler Strömungen in der Stadt erschien in den 1880er Jahren das „verfassungstreue“ Triester Tagblatt als konkurrierende Zeitung, jedoch konnte sich dieses nicht durchsetzen. Zum 1. Jänner 1886 verschmolz das Tagblatt mit der Triester Zeitung und erschien dann unter Beibehaltung des Namens mit dem Zusatz „Morgenausgabe der Triester Zeitung“.[2] Zugleich erschien die Triester Zeitung von nun an mit dem Zusatz „Abend-Ausgabe“ als Abendblatt.[3][4] Die Triester Zeitung bestand aus vier Seiten, wobei sich die letzte Seite auf Anzeigen beschränkte. Im Laufe des Ersten Weltkrieges wurde die Ausgabe auf zwei Seiten gekürzt und es erschien nur noch der Nachrichtenteil.[5] Die letzte Ausgabe erschien am 2. November 1918, einen Tag vor der Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Villa Giusti und dem Einmarsch italienischer Truppen nach Triest.[4]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Gualtiero Boaglio: Das italienische Pressewesen. In: Helmut Rumpler, Peter Urbanitsch (Hgg.): Die Habsburgermonarchie, Band VIII: Politische Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft. 2. Teilband: Die Presse als Faktor der politischen Mobilisierung. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 978-3-7001-3568-5.
- Silvana Monti-Orel: I giornali triestini dal 1863 al 1902: societa e cultura di Trieste attraverso 576 quotidiani e periodici analizzati e descritti nel loro contesto storico. LINT, Triest 1976.
- Anna Opela: “Vom Strande der Adria” – Aspekte der deutsch-österreichischen Kultur in Triest. In: Klaus Amann / Karl Wagner (Hgg.): Literatur und Nation. Die Gründung des Deutschen Reiches 1871 in der deutschsprachigen Literatur. Wien, Köln, Weimar 1996, S. 439–458.
- Jörg Riecke / Tina Theobald (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen im östlichen Europa. Ein Katalog. Bremen 2019, S. 520–523.
- Albert Weber: Bibliographie deutschsprachiger Periodika aus dem östlichen Europa. Teil 1: Zeitungen und Zeitschriften. Regensburg 2013, S. 1017 (Digitalisat).
- Tanja Žigon: Deutschsprachige Presse in Slowenien (1707–1945). Teil 2 und 3: Deutschsprachige Presse in Krain von 1860 bis 1945. In: Berichte und Forschungen. Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. Band 13 (2005), S. 127–154.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Riecke / Theobald (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen im östlichen Europa, S. 521–523.
- ↑ Triester Tagblatt. Morgenausgabe der Triester Zeitung. Nr. 11790 – XXXIX. Jahrgang Donnerstag 31. Oktober 1918 (Digitalisat)
- ↑ Triester Zeitung. Abend-Ausgabe. Nr. 110 Donnerstag 9. Juli 1914 LXIV. Jahrgang (Digitalisat)
- ↑ a b Gualtiero Boaglio: Das italienische Pressewesen. S. 1681.
- ↑ Silvana Monti-Orel: I giornali triestini dal 1863 al 1902: societa e cultura di Trieste attraverso 576 quotidiani e periodici analizzati e descritti nel loro contesto storico. S. 585–586.