Trude Dybendahl

norwegische Skilangläuferin
(Weitergeleitet von Trude Dybendahl-Hartz)

Trude Dybendahl (* 8. Januar 1966 in Drammen; † 23. August 2024[1]) war eine norwegische Skilangläuferin. Ihre größten Erfolge waren der Weltmeistertitel 1991 und der Gewinn von drei olympischen Silbermedaillen. Zudem war sie 19-fache norwegische Meisterin.

Trude Dybendahl
Voller Name Trude Dybendahl (bis 1996; ab ?)
Trude Dybendahl-Hartz (1996 bis ?)
Nation Norwegen Norwegen
Geburtstag 8. Januar 1966
Geburtsort Drammen, Norwegen
Größe 173 cm
Gewicht 69 kg
Sterbedatum 23. August 2024
Karriere
Verein Kjelsås IL
Nationalkader seit 1986
Karriereende 1998
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber 1988 Calgary 4 × 5 km Freistil
Silber 1992 Albertville 4 × 5 km
Silber 1994 Lillehammer 4 × 5 km
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 1991 Val di Fiemme 5 km klassisch
Silber 1991 Val di Fiemme 15 km klassisch
Bronze 1991 Val di Fiemme 4 × 5 km
Bronze 1993 Falun 5 km klassisch
Bronze 1993 Falun 4 × 5 km
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 1986 Lake Placid Staffel
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 2. März 1986
 Weltcupsiege im Einzel 7  (Details)
 Gesamtweltcup 3. (1989/90)
 Sprintweltcup 5. (1996/97)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Sprintrennnen 1 1 0
 Distanzrennen 6 3 7
 

Werdegang

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Dybendahl gab ihr Debüt im Skilanglauf-Weltcup am 2. März 1986. Im Jahr zuvor hatte sie bei den Norwegischen Meisterschaften 1985 mit der Staffel ihren ersten nationalen Titel gewonnen. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1986 in Lake Placid holte sie Gold mit der Staffel. Bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary gewann sie gemeinsam mit Marit Mikkelsplass, Anne Jahren und Marianne Dahlmo die Silbermedaille in der Staffel über 4 mal 10 km. 1989 gewann sie im Sprint auch ihren ersten nationalen Einzeltitel. Ein Jahr später gewann sie am 14. Januar 1990 in Moskau ihren ersten Weltcup-Sprint über 7,5 km. Im März feierte Dybendahl in Örnsköldsvik und Vang zwei weitere Weltcupsiege. Mit Rang drei im Gesamtweltcup erreichte sie in der Saison 1989/90 das beste Saisonresultat ihrer Karriere.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1991 im Val di Fiemme sicherte Dybendahl sich den Weltmeistertitel über 5 km im klassischen Stil. Zudem gewann sie Silber über 15 km und Bronze mit der Staffel. Bei ihren zweiten Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville gewann Dybendahl erneut Silber mit der norwegischen Langlauf-Staffel. Erstmals trat sie auch bei den Einzeldisziplinen an. Ihr bestes Einzelresultat war Rang acht über 15 km. Ein Jahr später startete Dybendahl bei den Weltmeisterschaften 1993 im schwedischen Falun. Ihren Titel aus dem Jahr 1991 konnte sie nicht verteidigen und erzielte lediglich zwei Bronzemedaillen. Im März 1993 feierte Dybendahl in Lillehammer ihren fünften Weltcupsieg.

In die Weltcup-Saison 1993/94 startete Dybendahl schwach, schaffte aber problemlos die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer. Gemeinsam mit Inger Helene Nybråten, Anne Jahren und Marit Mikkelsplass gewann sie in der Staffel ihre dritte olympische Silbermedaille. In den Einzelrennen ging sie erneut leer aus. Nach den Spielen heiratete sie den Skilangläufer Ebbe Hartz und nahm dessen Namen als Doppelnamen an. Im November 1994 nahm Dybendahl-Hartz erstmals am Skilanglauf-Continental-Cup teil und wurde in Beitostølen Vierte. Sie verblieb aber trotz immer schwächer werdender Ergebnisse weiter im Weltcup-Kader. Bei den Weltmeisterschaften 1995 in Thunder Bay blieb sie erstmals ohne eine Medaille. Am 18. Dezember 1996 gewann sie in Oberstdorf ihren sechsten Weltcup. Im gleichen Winter gelang Dybendahl-Hartz in Sunne auch der siebente und letzte Weltcupsieg. Im Weltcup 1996/97 konnte sie so am Ende noch einmal Rang fünf im Sprintweltcup erreichen. Bei ihren vierten und letzten Olympischen Winterspielen 1998 startete die nunmehr 32-jährige Dybendahl-Hartz noch einmal in den Einzeldisziplinen, blieb dabei jedoch chancenlos und musste schlussendlich über die 30-km-Distanz das Rennen vorzeitig abbrechen. Mit dem Ende der Saison 1997/98 beendete sie ihre aktive Weltcup-Karriere, startete aber weiter national und international bei Langlaufveranstaltungen.

Bei den Norwegischen Meisterschaften 1999 startete sie noch einmal in der Staffel und sicherte sich einen weiteren nationalen Titel. Insgesamt gewann sie damit auf nationaler Ebene 19 Gold-, elf Silber- und acht Bronzemedaillen.

Dybendahl ließ sich nach dem Ende ihrer Karriere scheiden und nahm ihren Geburtsnamen wieder an. Sie wurde Ski- und Mentaltrainerin und gründete die Trude Dybendahl AS, ein Unternehmen, zu dem eine Skischule und ein Beratungsunternehmen für die Entwicklung von Talenten gehören.[2] Mit ihrer Skischule war sie im Winter wie auch im Sommer aktiv.[3] 2007 veröffentlichte sie das Buch Større Skiglede med Bedre Teknikk, welches im Kagge Forlag erschien. Zudem veröffentlichte sie mehrere DVDs mit Trainingsvideos. Bereits während ihrer aktiven Zeit engagierte sich Dybendahl karitativ und wurde 1990 vom Norwegischen Roten Kreuz ausgezeichnet.[4]

Dybendahl starb Ende August 2024 im Alter von 58 Jahren.[5] Aus ihrer Beziehung zu Ebbe Hartz waren zwei Söhne hervorgegangen.[5]

Norwegische Meisterschaften

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  • 1982: Silber mit der Staffel
  • 1983: Silber mit der Staffel
  • 1985: Gold mit der Staffel
  • 1986: Gold mit der Staffel
  • 1987: Silber mit der Staffel
  • 1988: Gold mit der Staffel
  • 1989: Gold über 5 km, Gold mit der Staffel, Bronze über 10 km
  • 1990: Gold über 30 km, Gold mit der Staffel, Silber über 5 km, Silber über 10 km
  • 1991: Gold über 5 km, Gold über 30 km, Gold mit der Staffel, Bronze über 10 km
  • 1992: Gold über 5 km, Gold mit der Staffel, Bronze über 10 km, Bronze über 15 km, Bronze über 30 km
  • 1993: Gold über 5 km, Gold mit der Staffel, Silber über 10 km, Silber über 15 km
  • 1994: Gold mit der Staffel, Silber über 5 km
  • 1995: Silber über 15 km, Bronze über 10 km, Bronze über 30 km
  • 1996: Gold mit der Staffel, Silber über 5 km, Bronze über 10 km
  • 1997: Gold mit der Staffel, Silber über 15 km
  • 1998: Gold mit der Staffel
  • 1999: Gold mit der Staffel

Weltcupsiege im Einzel

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Nr. Datum Ort Disziplin
1. 14. Januar 1990 Sowjetunion  Moskau 7,5 km klassisch Individualstart
2. 10. März 1990 Schweden  Örnsköldsvik 10 km klassisch Individualstart
3. 17. März 1990 Norwegen  Vang 10/10 km Verfolgung
4. 12. Februar 1991 Italien  Val di Fiemme 5 km klassisch Individualstart 1
5. 9. März 1993 Norwegen  Lillehammer 5 km klassisch Individualstart
6. 18. Dezember 1996 Deutschland  Oberstdorf 10 km klassisch Individualstart
7. 11. März 1997 Schweden  Sunne 1 km Sprint Freistil
1 
Nordische Skiweltmeisterschaften 1991.

Platzierungen im Weltcup

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Weltcup-Gesamtplatzierungen

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Saison Gesamt Langdistanz Sprint
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
1985/86 11 27.
1986/87 10 32.
1987/88 44 12.
1988/89 31 15.
1989/90 136 3.
1990/91 88 6.
1991/92 87 7.
1992/93 396 6.
1993/94 319 9.
1994/95 290 10.
1995/96 235 14.
1996/97 334 9. 44 19. 225 5.
1997/98 333 8. 89 13. 244 6
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Commons: Trude Dybendahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nadine Gärtner: Kurznews über Langlauf Nachwuchs in Russland, langwierige Rehabilitation bei Ritchie, Anti Doping mit Johaug und Hauke und Trauer in Norwegen. In: xc-ski.de. 28. August 2024, abgerufen am 31. August 2024.
  2. Ole Jonny Eriksrud Hansen: Hva gjør du nå, Trude Dybendahl? In: nettavisen.no. Abgerufen am 9. September 2016 (norwegisch).
  3. Stor stemning og innsats på Trude Dybendahl Sommerskiskole. In: langrenn.com. Abgerufen am 9. September 2016 (norwegisch).
  4. Trude Dybendahl, CEO Education, Young Leadership Academy. In: pfchange.org. 21. April 2015, archiviert vom Original am 24. September 2016; abgerufen am 9. September 2016 (englisch).
  5. a b Petter Fredheim: Den tidligere langrennsstjernen Trude Dybendahl er død. In: TV 2. 23. August 2024, abgerufen am 23. August 2024 (norwegisch).