Tsernaoua
Tsernaoua (auch: Tsernawa) ist eine Landgemeinde im Departement Birni-N’Konni in Niger.
Landgemeinde Tsernaoua | ||
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Koordinaten | 13° 53′ N, 5° 21′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Niger | |
Region | Tahoua | |
Departement | Birni-N’Konni | |
ISO 3166-2 | NE-5 | |
Einwohner | 73.705 (2012) |
Geographie
BearbeitenLage und Gliederung
BearbeitenTsernaoua liegt am Übergang der Großlandschaft Sudan zur Sahelzone und grenzt im Südosten an den Nachbarstaat Nigeria. Die Nachbargemeinden in Niger sind Birni-N’Konni im Südwesten, Alléla im Westen und Malbaza im Nordosten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 27 Dörfer und 22 Weiler.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Tsernaoua.[2]
Durch die Gemeinde verläuft das Trockental Maggia. Die Forêt classée de Tsernaoua ist ein 2367 Hektar großes unter Naturschutz stehendes Waldgebiet im Gemeindegebiet von Tsernaoua.[3]
Klima
BearbeitenIn Tsernaoua herrscht trockenes Wüstenklima vor. Im Hauptort wird eine Niederschlagsmessstation betrieben.[4]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Tsernaoua
Quelle: climate-data.org
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Geschichte
BearbeitenIn den 1920er Jahren galt die durch Tsernaoua führende und 1375 Kilometer lange Piste von Niamey nach N’Guigmi als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen französischen Kolonie Niger. Sie war in der Trockenzeit bis Guidimouni und wieder ab Maïné-Soroa von Automobilen befahrbar.[5]
Die Landgemeinde Tsernaoua ging als Verwaltungseinheit 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem östlichen Teil des Kantons Birni-N’Konni hervor.
Bevölkerung
BearbeitenBei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 73.705 Einwohner, die in 11.049 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 44.941 in 7232 Haushalten.[6]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2001 5478 Einwohner in 881 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 3377 Einwohner in 611 Haushalten.[7]
Politik
BearbeitenDer Gemeinderat (conseil municipal) hat 19 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 11 PNDS-Tarayya, 4 MPR-Jamhuriya, 3 PJP-Génération Doubara und 1 MODEN-FA Lumana Africa.[8]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 16 Dörfern in der Gemeinde.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIn Tsernaoua wurde 2007 das landesweit erste Handelszentrum für Zwiebeln eröffnet. Die Landgemeinde befindet sich in einem für den Zwiebelanbau bedeutenden Gebiet. Weitere derartige Handelszentren wurden 2010 in Madaoua und Tamaské geschaffen.[9] Die Mozagué-Talsperre und die Zongo-Talsperre an der Maggia dienen unter anderem der Bewässerung, dem Hochwasserschutz und der Viehwirtschaft.[10] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[11]
Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden.[12] Der CEG Tsernaoua ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[13] Beim Centre de Formation aux Métiers de Tsernaoua (CFM Tsernaoua) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[14]
Tsernaoua liegt an der Nationalstraße 1. Hier zweigt die Nationalstraße 29 ab, die Richtung Norden über Badaguichiri bis zur Regionalhauptstadt Tahoua führt.
Literatur
Bearbeiten- Pierre Chaperon: Note hydrologique provisoire sur la Maggia à Tsernaoua. ORSTOM, Niamey 1968 (horizon.documentation.ird.fr [PDF]).
Weblinks
Bearbeiten- Observations for location Tsernaoua. In: West African Bird DataBase (englisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 330–331, archiviert vom am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
- ↑ Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
- ↑ Données disponibles pour chaque forêt classée. Direction de l’Environnement, Ministère de l’Hydraulique, de l’Environnement et de la Lutte Contre la Désertification, archiviert vom am 29. Juli 2012; abgerufen am 16. Februar 2021 (französisch).
- ↑ Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 10 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
- ↑ Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S. 426.
- ↑ a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 291 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- ↑ Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ RECA Info. Bulletin trimestriel d’information du Réseau National des Chambres d’Agriculture du Niger. Nr. 8, Juni 2010, S. 2 (reca-niger.org [PDF; 257 kB; abgerufen am 18. Oktober 2020]).
- ↑ Dams of Africa. (xlsx) Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), abgerufen am 23. September 2018 (englisch).
- ↑ CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
- ↑ Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
- ↑ Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im ; abgerufen am 10. November 2020 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 95, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).