Qingdao

bezirksfreie Stadt in Shandong, China
(Weitergeleitet von Tsingtao (Geschichte))

Qingdao, dt. nach Duden Tsingtau[5] (chinesisch 青島市 / 青岛市, Pinyin Qīngdǎo Shì, W.-G. Tsingtao Shih – „Grüne-Insel-Stadt“, nach Stange Tsingtao Schi,[6] kurz 青島 / 青岛anhören (hochchinesisch)/?), ist eine Hafenstadt in der Provinz Shandong (nach Stange: Schantung) im Osten der Volksrepublik China und eine der in dieser Provinz zwei, in ganz China 15 provinzunmittelbaren Städte. Die Abkürzung der Stadt , qīng[7][8][9] bedeutet etwa „grün“ aber auch „üppig, saftig“ mit Anspielung auf die Vegetation.

Qingdao
Tsingtau
青岛市
Qingdao Shi

Stadtansichten
Koordinaten 36° 5′ N, 120° 20′ OKoordinaten: 36° 5′ N, 120° 20′ O
Lage von Qingdao in der Volksrepublik China
Lage von Qingdao in der Volksrepublik China
Basisdaten
Staat Volksrepublik China
Region Ostchina
Provinz Shandong
Status Unterprovinzstadt
Gliederung 7 Stadtbezirke, 3 kreisfreie Städte
Höhe 0 m
Fläche 1102 km²
Metropolregion 11.067 km²
Einwohner 6.165.279 (2020[1])
Metropolregion 10.071.722 (2020[2])
Dichte 5.594,6 Ew./km²
Metropolregion 910,1 Ew./km²
Postleitzahl 266000
Telefonvorwahl +86 (0)532
Zeitzone UTC+8
Website english.qingdao.gov.cn (en)
Politik
Bürgermeister Zhao, Haozhi (赵豪志)[3]
(Stand 2022)
Kfz-Kennzeichen: B & U
Parteichef der KPCh: Li Qun (李群)
Registrierte Bevölkerung: 7.630.000 (2010)
Wirtschaftsdaten (2008): [4]
BIP Total: ¥ 443,6 Milliarden
BIP pro Kopf: ¥ 52.687

Von 1898 bis 1919 gehörte die Stadt als deutsche Kolonie Kiautschou zum Deutschen Reich.

Weltweit bekannt ist die Küstenmetropole für ihr Tsingtao-Bier, das seinen Ursprung in der deutschen Kolonialzeit hat. Zu den Olympischen Sommerspielen von Peking 2008 wurden vor der Küste Qingdaos die Segelwettbewerbe ausgetragen.

Administrative Gliederung

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Qingdao erreichte seine gegenwärtige Größe durch Eingemeindung der ehemaligen Kreise Jimo, Jiaozhou und Jiaonan im Jahre 1977 sowie Laixi und Pingdu im Jahre 1984. Auf Kreisebene setzt sich Qingdao heute aus sieben Stadtbezirken und drei kreisfreien Städten zusammen. Diese sind:

Kreisebene Admin.
Code
Fläche
(km²)
Bevölkerung
(2010)
Bevölkerungs-
dichte (Einw./km²)
Stadtbezirk Shinan
市南區 / 市南区, Shìnán Qū – „Südstadt“
370202 0030,01 0.544.800 18.153,95
Stadtbezirk Shibei
市北區 / 市北区, Shìběi Qū – „Nordstadt“
370203 0063,18 1.020.700 16.155,43
Stadtbezirk Huangdao
黃島區 / 黄岛区, Huángdǎo Qū
370211 2220,10 1.392.600 00.627,27
Stadtbezirk Laoshan
嶗山區 / 崂山区, Láoshān Qū
370212 0389,34 0.379.500 00.974,73
Stadtbezirk Licang
李滄區 / 李沧区, Lǐcāng Qū
370213 0095,52 0.512.400 05.364,32
Stadtbezirk Chengyang
城陽區 / 城阳区, Chéngyáng Qū
370214 553,2 0.737.200 01.332,61
Stadtbezirk Jimo
即墨区, Jímò Qū
370282 1727,00 1.177.200 00.681,64
Stadt Jiaozhou
膠州市 / 胶州市, Jiāozhōu Shì
370281 1210,00 0.843.100 00.696,78
Stadt Pingdu
平度市, Píngdù Shì
370283 3166,00 1.357.400 00.428,74
Stadt Laixi
萊西市 / 莱西市, Láixī Shì
370285 1522,00 0.750.200 0.492,9

 


Etymologie

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Nach den ersten bekannten deutschsprachigen Aufzeichnungen wurde der Ort als „Dorf Chingtau-kau“ (青岛口, Qīngdǎokǒu) bekannt.[10] Nachfolgend wurde zunächst die Bezeichnung „Tsintau“ verwendet. Mit Datum vom 12. Oktober 1899 wurde als deutscher Name die Bezeichnung „Tsingtau“ festgelegt.[11]

Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration

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Kolonialarchitektur (2009)

In dem eigentlichen urbanen Siedlungsraum der Stadt lebten 2017 knapp 5,3 Millionen Einwohner. Die restliche Bevölkerung wohnt im ländlichen Umland. Wegen der voranschreitenden Urbanisierung wird bis 2035 mit 7 Millionen Einwohnern in der Agglomeration gerechnet.

Jahr Einwohnerzahl[12]
1950 0.751.000
1960 0.902.000
1970 0.906.000
1980 1.095.000
1990 2.165.000
2000 3.363.000
2010 4.512.000
2017 5.265.000

Geschichte

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Satirische deutsche Postkarte mit Beschreibung der Slums von Tsingtau 1898
 
Gruß aus Kiau-Tschou 1899. Historische Postkarte

Qingdao war seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ein deutscher Kolonial-Handels- und Kriegsmarinestützpunkt. Bestrebungen, im ostasiatischen Raum einen Stützpunkt zu besitzen, lassen sich in Preußen bis in das Jahr 1859 zurückverfolgen, als ein Geschwader der preußischen Marine im selbigen Jahr, die Preußische Ostasienexpedition, nach Ostasien abfuhr.

Handels- und Marinekreise waren seit der Öffnung Chinas in den Opiumkriegen daran interessiert, dem deutschen Chinahandel den notwendigen militärischen Rückhalt zu verschaffen, ohne den deutsche Kaufleute nur schwer hätten Fuß fassen können. Auch andere Staaten, darunter Großbritannien, Russland und Frankreich, schufen sich zwischen 1842 und 1899 Handelsstützpunkte in China.

1896 beschloss die Reichsregierung, den Erwerb eines Stützpunkts aktiv zu betreiben. Der als Juye-Vorfall bekannt gewordene Übergriff auf deutsche Missionare, bei dem zwei von ihnen getötet wurden, bot den Anlass, ein Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine unter Konteradmiral Otto von Diederichs zu entsenden und China ein Ultimatum zur Überlassung eines Pachtgebiets zu stellen. Angesichts der militärischen Übermacht gab China nach. Ein Pachtvertrag auf 99 Jahre wurde am 6. März 1898 unterzeichnet. (siehe: Kanonenbootpolitik)

Bei seiner Besetzung durch deutsche Truppen am 14. November 1897 war Qingdao ein Fischerdorf aus Lehmhütten mit einem um 1796 gebauten Tempel für die Himmelsgöttin und einem „Yamen“, dem Verwaltungssitz, in dem ein chinesischer Offizier als Verwaltungschef saß, dem auch eine kleine Militäreinheit unterstand.[13]

Von 1897 bis 1914 stand Qingdao als Hauptstadt des „Deutschen Schutzgebiets Kiautschou“ unter deutscher Herrschaft. Aus dieser Zeit sind viele Bauten erhalten, so zum Beispiel eine Brauerei, ein Bahnhof, eine protestantische Kirche sowie die Residenz des Gouverneurs. Der bauliche Bestand sowie das Leben der Einwohner wurden erstmals 1903–1906 fotografisch von Friedrich Behme dokumentiert. West-Shandong war einer der Schauplätze des Boxeraufstandes von 1900, in dem versucht wurde, die Kolonialherren aus China zu vertreiben. 1913 bestand die Stadtbevölkerung aus 53.312 Chinesen, 2.069 Europäern und Amerikanern, 2.400 Soldaten der Garnison, 205 Japanern und 25 anderen Asiaten.

Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt ab dem 2. September 1914 von den Japanern gleichzeitig von See her, per Artillerie und durch mit Bomben bestückte Flugzeuge angegriffen. Qingdao gilt als die erste Stadt der Geschichte, die gezielt mehrmals aus der Luft bombardiert wurde.[14] Nach mehrwöchiger Belagerung von Tsingtau durch die Japaner gaben die deutschen Truppen in der Stadt nach Verschuss der letzten Munition am 7. November 1914 auf und die Stadt wurde von den Japanern besetzt. Das Ostasiengeschwader befand sich bei Kriegsbeginn in der Südsee und kehrte nicht nach Tsingtau zurück.

Die deutschen Verteidiger wurden nach Japan in Kriegsgefangenschaft verbracht. Sie lebten dort in mehreren Lagern und wurden teilweise erst 1920 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Die bekanntesten Lager hießen Matsuyama und Bandō.

Nach der japanischen Eroberung Tsingtaus strömten japanische Kaufleute und Gewerbetreibende in die Stadt. Es entstand ein Japanerviertel, in dem 1920 bereits 17.597 Japaner lebten, die wie die Deutschen den Ehrgeiz hatten, eine „Musterkolonie“ aufzubauen.

Entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrages blieb die Kolonie zunächst in japanischer Hand. Die Rückgabe an China erfolgte erst am 10. Dezember des Jahres 1922. In der Folgezeit führten die bürgerkriegsähnlichen Zustände der Warlord-Epoche zu wirtschaftlicher Stagnation.

Unter nationalchinesischer Regierung und nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die USA Qingdao zeitweise als Flottenbasis. Dies fand 1949 ein Ende, nachdem die Stadt von den chinesischen Kommunisten eingenommen worden war.[15]

In der Nähe des Hafens befand sich 1986 ein U-Bootstützpunkt der Marine der Volksbefreiungsarmee.

Die Stadt heute

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Luftaufnahme von Qingdao

Aus Qingdao ist inzwischen eine Millionenstadt geworden. Dem bis heute anhaltenden Bauboom wichen viele alte Kolonialbauten. Bis in die 1990er Jahre wurden viele von ihnen abgerissen. Jedoch sind die bedeutendsten Gebäude von damals erhalten geblieben und von der Stadt geschützt. Heute ist man in Qingdao stolz auf das architektonische Erbe aus der deutschen Kolonialzeit. Um neue Bauflächen zu schaffen, wurden zahlreiche Hügel im Stadtgebiet nivelliert. Die Wertschätzung für den deutschen Baustil geht heute so weit, dass in mehreren Neubaugebieten abweichend von der üblichen Hochhausbauweise vorwiegend mittelhohe, „deutsch“ aussehende Wohnhäuser in die grüne Landschaft eingepasst wurden.

Die wichtigsten Gebäude der Altstadt

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Wirtschaft

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Der Platz des 4. Mai – Neues Zentrum von Qingdao

Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte Qingdao ein Bruttoinlandsprodukt von 208,7 Milliarden US-Dollar in Kaufkraftparität. In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte die Stadt damit den 52. Platz. Das BIP pro Kopf liegt bei 23.281 US-Dollar (KKP). In der Stadt waren 2,7 Millionen Arbeitskräfte beschäftigt. Mit 10 % jährlich im Zeitraum von 2009 bis 2014 wuchs das BIP pro Kopf schnell.[16]

 
Sitz der Stadtverwaltung im neuen Zentrum
 
Olympisches Segel-Zentrum
 
Wolkenkratzer in Qingdao

Wirtschaftlich entwickelte sich Qingdao nach der Öffnung Chinas im Jahr 1978 sehr schnell.

Qingdao ist für die Produktion von Fischprodukten, Meeresfrüchten, Textilien (Jean Pierre, Hong Ling etc.), Haushaltselektronik (Haier, Hisense, Aocma etc.) und Reifen (Goodyear, Shuangxin etc.) bekannt. Die koreanische Sejung Musical Instruments Co. Ltd. errichtete 2001 eine Großproduktion von Musikinstrumenten, die nicht nur Flügel und Klaviere, sondern jährlich auch über 500.000 akustische und elektrische Gitarren herstellt. Auch die ehemals deutsche Brauerei ist nun ein weltweit agierendes Unternehmen und besitzt inzwischen Brauereien in ganz China, Teilen Asiens und Nordamerikas. Ihr Bier wird unter dem Namen Tsingtao weltweit vertrieben. Zusätzlich wird seit 1991 jährlich im August das in China einzigartige Qingdaoer Bierfest abgehalten, das dem Münchner Oktoberfest nachempfunden ist und zahlreiche Touristen sowie deutsche Brauereien anlockt.

In Jimo, nahe Qingdao, errichtet Airbus 2017 zusammen mit einem chinesischen Partner ein Hubschrauberwerk.[17]

In Qingdao befindet sich auch der Deutsch-Chinesische Ökopark.

In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Qingdao den 33. Platz (Stand: 2018).[18]

Schifffahrt

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Als Tiefseehafen ist Qingdao bedeutend für die ölverarbeitende Industrie und den Güterverkehr der gesamten Halbinsel Shandong. Der Hafen der Stadt ist der drittgrößte Hafen Chinas und der achtgrößte der Welt. Er umfasst das alte Hafengebiet, den Huangdao-Ölhafen, das neue Qianwan-Hafengebiet und den Dongjiakou-Hafenbereich. Der Hafen von Qingdao gilt als der größte Hafen der Welt für Eisenerzimporte, als Chinas wichtigste Anlage zur Aufnahme von Erdöl und als zweitwichtigster Hafen für den Außenhandel des Landes. Der gesamte Güterdurchsatz betrug 2011 nach Angaben der Hafenverwaltung rund 370 Millionen Tonnen. 2012 betrug der Containerumschlag rund 14,5 Millionen TEU, gut 11 Prozent mehr als im Vorjahr.[19] Der Hafen wird bis 2020 für 4,7 Milliarden Euro erweitert. Nach dem Ausbau soll der Hafen den bisherigen Spitzenreiter Shanghai ablösen und größter Hafen der Welt werden.[20]

Eisenbahn

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Bereits 1904 wurde die Schantung-Bahn nach Jinan eröffnet. Dieser folgten etwa 100 Jahre später zwei zweigleisige, elektrifizierte Schnellfahrstrecken in der gleichen Relation, darunter die Schnellfahrstrecke Qingdao–Taiyuan. Am 26. Dezember 2018 wurde als dritte Schnellfahrstrecke in dieser Relation die Bahnstrecke Qingdao–Jinan (3) eröffnet und am gleichen Tag eine weitere Neubaustrecke von Qingdao nach Yancheng.[21]

Straßenverkehr

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Am 27. Dezember 2010 wurde die Jiaozhou-Bucht-Brücke fertiggestellt, die Qingdao mit Huangdao und dem Flughafen Qingdao-Liuting verbindet. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 42 Kilometern die längste Autobrücke der Welt über Wasser.[22] Die Brücke wurde am 30. Juni 2011 für den Verkehr freigegeben.[23] Zuvor war bereits der Jiaozhou-Bucht-Tunnel erbaut worden, der ebenfalls Qingdao mit der Insel Xuejia im Bezirk Huangdao verbindet und eine Länge von 7,8 Kilometer, davon 3,95 Kilometer unter Wasser verlaufend, aufweist.[24]

 
Streckennetz der Metro Qingdao (Stand Ende 2022)

Das Netz der Qingdao Metro umfasst vier Metrolinien in der Stadt und drei Überlandlinien, die weit in die Vororte reichen. Die erste Linie wurde am 16. Dezember 2015 eröffnet. Es ist über 300 Kilometer lang und hat mehr als 150 Stationen.

Insgesamt sind 16 Linien und zwei Zubringerlinien geplant. Das gesamte Streckennetz soll eine Länge von 836 km erhalten und gegen 2050 fertiggestellt werden.

Straßenbahn

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Die erste Teilstrecke der Straßenbahn Qingdao wurde am 5. März 2016 eröffnet. Die 8,8 km lange Strecke hat 12 Haltestellen. Nur ein kurzer Abschnitt von 400 m Länge verläuft auf der Straße. Ein Novum in der Straßenbahngeschichte ist die Tatsache, dass die Fahrzeuge mit Brennstoffzellen ausgerüstet wurden. Dadurch konnte auf Teilabschnitten der Strecke auf die Oberleitung verzichtet werden.[25]

Flughafen

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Der Flughafen Qingdao-Liuting wird vorrangig für nationale Verbindungen genutzt. Er liegt etwa 20 km vom Stadtzentrum entfernt. Die Bindung an Deutschland wird seit 2012 mit einer Direktverbindung der Lufthansa zwischen Frankfurt und Qingdao unterstrichen.

Da der Flughafen die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit erreicht hat, soll er gegen 2020 durch einen neuen Flughafen Qingdao Jiaodong International Airport abgelöst werden.[26]

Wissenschaft

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In Qingdao sind mehrere Universitäten beheimatet, darunter die namhafte Chinesische Ozean-Universität, ein nationales Kompetenzzentrum für Meerestechnik und Fischerei. Die Universität für Wissenschaft und Technik Qingdao unterhält zusammen mit der Universität Paderborn die CDTF (Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät). Weitere Hochschulen umfassen unter anderem die Qingdao-Universität und die Technische Universität Qingdao.

Tourismus

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Qingdao ist einer der wenigen bedeutenden Badeorte in China. Die Deutschen gaben der Stadt den Beinamen Neapel am Gelben Meer. In der Nähe der Stadt befindet sich der Ausflugsort Lao Shan mit dem daoistischen Tempel Taiqing Gong. Von der deutschen Kolonialzeit sind noch die Gouverneursvilla, die evangelische Kirche, die katholische Kathedrale (vollendet erst 1934), die Seebrücke Zhan Qiao, Teile des zu besichtigenden deutschen Bunkersystems und einige weitere Kolonialbauten erhalten. Allerdings wurde das einzigartige Panorama der Stadt durch Hochhausbauten teilweise zerstört.

Die nur sechs Kilometer vom Zentrum der Stadt gelegene Fushan-Bucht mit dem Internationalen Segelzentrum Qingdao war der Austragungsort der Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2008.

Bei einer jährlich stattfindenden Auswahl wurde Qingdao im Jahre 2009 von einem in Hongkong ansässigen Institut zur lebenswertesten Stadt in Festlandchina gewählt.[27] Zudem hat das chinesische Institut für Wettbewerbsstärke 2012 ermittelt, dass Qingdao die glücklichste Stadt Chinas sei.[28]

2016 wurde die Stadt auch von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften zur lebenswertesten Stadt Chinas gekürt.[29]

Partnerstädte

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Die Stadt Qingdao unterhält mit Städten weltweit Kooperationen, Freundschaften sowie folgende Städtepartnerschaften:

Stadt Land seit Bemerkung
Shimonoseki Japan  Japan 1979
Long Beach Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1985
Acapulco Mexiko  Mexiko 1985
Wilhelmshaven Deutschland  Deutschland 1992 als Hafenpartnerschaft
Odessa Ukraine  Ukraine 1993
Daegu Korea Sud  Südkorea 1993
Nes Ziona Israel  Israel 1997
Velsen Niederlande  Niederlande 1998
Southampton Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1998
Puerto Montt Chile  Chile 1999
Galway Irland  Irland 1999
Paderborn Deutschland  Deutschland 2003 Kooperationsvereinbarung
Montevideo Uruguay  Uruguay 2004
Klaipėda Litauen  Litauen 2004
Bilbao Spanien  Spanien 2004
Nantes Frankreich  Frankreich 2005
Miami Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 2005
Brest Frankreich  Frankreich 2006 Kooperationsvereinbarung
Sankt Petersburg Russland  Russland 2007
Wuppertal Deutschland  Deutschland 2008
Regensburg Deutschland  Deutschland 2009
Mannheim Deutschland  Deutschland 2016 [30]

Persönlichkeiten

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  • Richard Wunsch (1869–1911), deutscher Mediziner, ab 1908 Leiter des Faber-Hospitals in Qingdao
  • Elise Troschel (1869–1952), deutsche Medizinerin, 1903–1906 selbstständige Frauenärztin in Qingdao
  • Edmund Dipper (1871–1933), deutscher Allgemeinmediziner und Gynäkologe, von 1901 bis 1908 Leiter des Faber-Hospitals in Qingdao
  • Richard Wilhelm (1873–1930), deutscher Sinologe und Theologe, arbeitete zwischen 1900 und 1920 als Pfarrer und Pädagoge in der Stadt
  • Gunther Plüschow (1886–1931), wurde im Ersten Weltkrieg als Flieger von Tsingtau bekannt
  • Hellmut Wilhelm (1905–1990), in Qingdao geborener deutsch-US-amerikanischer Sinologe, Sohn von Richard Wilhelm
  • Werner Hundertmark (1909–1945), deutscher Buchhändler und Dichter
  • Hanns Peter Wolff (1914–2010), deutscher Internist und Nephrologe, Hochschullehrer
  • Toshirō Mifune (japanisch 三船 敏郎 Mifune Toshirō; 1920–1997), in Qingdao geborener japanischer Schauspieler
  • Kuo Heng-yü (1929–2011), Sinologe
  • Hachidai Nakamura (1931–1992), japanischer Jazzpianist und Songwriter
  • Dieter Voigt (* 1936), deutscher Soziologe, Professor in Gießen und Bochum
  • Ulrich Sieber (* 1938), deutscher Bibliothekar
  • Susan Cohn Lackman (* 1948), US-amerikanische Komponistin, Librettistin und Musikpädagogin
  • Ma Jian (* 1953), in Qingdao geborener Schriftsteller
  • Li Cunxin (* 1961), Balletttänzer
  • Yunli Schreiner (Geburtsname: Qiao Yunli, * 1965), deutsche Tischtennisspielerin
  • Qiao Yunping (* 1968), Tischtennisspielerin (Schwester von Yunli Schreiner)
  • Xianwei Zhu (* 1971), Künstler
  • Huang Xiaoming (* 1977), Schauspieler und Sänger
  • Fan Bingbing (* 1981), Schauspielerin
  • Bu Xiangzhi (* 1985), Schachgroßmeister, errang 1999 als bis dahin jüngster Spieler der Schachgeschichte den Großmeistertitel
  • Liu Feiliang (* 1985), Stabhochspringer
  • Zhang Jike (* 1988), Tischtennisspieler
  • Jiang Yan (* 1989), Ruderin
  • Li Lei (* 1992), Fußballspieler
  • Huang Zitao (* 1993), Sänger, Rapper, Schauspieler und bis 2015 Mitglied der Boygroup Exo
  • Liu Yang (* 1995), Fußballspieler

Klimatabelle

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Qingdao
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
11
 
5
-3
 
 
9
 
4
-4
 
 
19
 
8
1
 
 
34
 
14
7
 
 
42
 
19
12
 
 
77
 
23
17
 
 
150
 
26
21
 
 
149
 
27
23
 
 
85
 
25
18
 
 
33
 
20
12
 
 
22
 
12
5
 
 
17
 
5
-2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Qingdao
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,9 4,1 8,0 14,1 19,4 23,2 26,3 27,1 25,0 19,7 12,3 4,9 15,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,7 −3,8 0,7 6,6 11,9 16,8 21,1 23,1 17,9 12,1 4,8 −1,7 9
Niederschlag (mm) 11 9 19 34 42 77 150 149 85 33 22 17 Σ 648
Sonnenstunden (h/d) 6,1 6,4 7,0 7,3 7,8 7,5 5,9 7,1 7,3 7,3 6,3 6,0 6,8
Regentage (d) 2 2 3 4 5 5 9 8 5 4 3 2 Σ 52
Wassertemperatur (°C) 3 3 4 6 12 17 22 26 23 20 14 8 13,2
Luftfeuchtigkeit (%) 67 66 66 67 71 81 87 80 69 68 67 65 71,2

Literatur

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  • Annette S. Biener: Das deutsche Pachtgebiet Tsingtau in der Provinz Schantung, 1897–1914. Institutioneller Wandel durch Kolonialisierung (= Studien und Quellen zur Geschichte Schantungs und Tsingtaus. Bd. 6). Matzat, Bonn 2001, ISBN 3-924603-05-7.
  • Cord Eberspächer: Die deutsche Yangtse-Patrouille. Deutsche Kanonenbootpolitik in China im Zeitalter des Imperialismus 1900–1914 (= Kleine Schriftenreihe zur Militär- und Marinegeschichte. Bd. 8). Winkler, Bochum 2004, ISBN 3-89911-006-4 (Zugleich: Hamburg, Universität, Dissertation, 2002).
  • Sabina Groeneveld: Zweite Heimat Tsingtau : Qingdao (1897-1914) im Spiegel deutscher Selbstzeugnisse. (= Transpositionen: australische Studien zur deutschen Literatur, Philosophie und Kultur. Bd. 11). Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2019, ISBN 3-86110-739-2 (Zugleich: Sydney, University, Dissertation, 2015).
  • Heiko Herold: Deutsche Kolonial- und Wirtschaftspolitik in China 1840 bis 1914. Unter besonderer Berücksichtigung der Marinekolonie Kiautschou. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Ozeanverlag Herold, Köln 2006, ISBN 3-939424-00-5.
  • Hans-Martin Hinz, Christoph Lind (Hrsg.): Tsingtau. Ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte 1897–1914. Deutsches Historisches Museum u. a., Berlin 1998, ISBN 3-86102-100-5, online.
  • S. Noma (Hrsg.): Qingdao (Tsingtao). In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1241.
  • Chun-Shik Kim: Deutscher Kulturimperialismus in China. Deutsches Kolonialschulwesen in Kiautschou (China) 1898–1914 (= Missionsgeschichtliches Archiv. Bd. 8). Franz Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08570-X (Zugleich: Hamburg, Universität, Dissertation, 2004: Deutsches Kolonialschulwesen in Kiautschou (China) 1898–1914.).
  • Christian Lautenbach (Hrsg.): Zwischen den Ären. Umwälzungen in Fernost. Augenzeugenberichte aus der chinesischen Revolution von 1911, vom Kampf um Tsingtau und von der Gefangenschaft in Japan. Vorwort von Wan-Hsuan Yao-Weyrauch. Longtai-Verlag, Heuchelheim 2007, ISBN 978-3-938946-09-1.
  • Günter Leicht (Hrsg.): Das Tsingtau-Tagebuch des Rodheimers Rudolf Schlierbach. Vorwort von Wan-Hsuan Yao-Weyrauch. Longtai-Verlag, Heuchelheim 2006, ISBN 3-938946-05-9.
  • Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der „Musterkolonie“ Kiautschou. Interaktionen zwischen China und Deutschland 1897–1914 (= Studien zur internationalen Geschichte. Bd. 8). Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-56465-X (Zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1998).
  • Hans Georg Prager: Tsingtau/Qingdao. Deutsches Erbe in China. Mit einem Vorwort vom Leiter des Chinesischen Historischen Museums in Tsingtau. Ares, Graz 2012, ISBN 978-3-902475-93-0.
  • Ingo Sommer: Tsingtau, eine deutsche Marinestadt in China 1897-1914. In: H. Klüver (Hrsg.): Auslandseinsätze deutscher Kriegsschiffe im Frieden, Kleine Schriftenreihe zur Militär- und Marinegeschichte. Band 7. Winkler-Verlag Bochum, Bochum 2003, ISBN 3-89911-007-2, ISSN 1617-3074.
  • Ingo Sommer: Tsingtau, norddeutsche Garnisonstadt in China 1897-1914, in: Der Historien-Kalender auf das Jahr 2000, Brune-Mettcker Druck- und Verlagsgesellschaft Jever, Jever 2000.
  • Bernhard Kußmagk: Tram-Boom in Fernost. In: Straßenbahn Magazin, Heft 4/2017, S. 20.

Siehe auch

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Rezeptionen

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Tsingtauer Neueste Nachrichten (1904)
  • Dietmar Schulz: Tsingtau - Auf deutschen Spuren in China. Deutschland 2008. (Dokumentationsfilm)
  • Sibylle Spindler: Die Ärztin von Tsingtau. 1. Auflage. Aufbau Taschenbuch, Berlin 2015, ISBN 978-3-7466-3092-2, S. 493 (Historischer Roman; Auswertung alter Fotos und der Tageszeitung Tsingtauer Neueste Nachrichten (1904–1914)).[31][32]
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Commons: Qingdao – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Qingdao – Reiseführer

Artikel in den deutschen Medien

Bildung

Architektur

Bildmaterial

Geschichte allgemein

Historische Texte und Berichte

Historische deutsche Zeitung in Qingdao

Historisches Karten und Adressen

Einzelnachweise

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  1. China: Shāndōng – Präfekturebene – Die größten Städte. Citypopulation.de, abgerufen am 2. Januar 2022 (deutsch, englisch, In der Tabelle mit der Überschrift "Die größten Städte").
  2. Qīngdăo Shì, Stadt, provinzunmittelbar in Shāndōng Shĕng (China). Citypopulation.de, abgerufen am 2. Januar 2022 (deutsch, englisch).
  3. Mayor – Zhao Haozhi. In: english.qingdao.gov.cn. Qingdao Government, 25. April 2022, abgerufen am 29. April 2022 (englisch).
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  5. Begriff „Tsingtau“. In: duden.de. Cornelsen Verlag GmbH, abgerufen am 3. Mai 2023.
  6. Tabelle zur Konvertierung verschiedener Transkriptionen. In: uni-muenster.de. Institut für Sinologie und Ostasienkunde, WWU Münster, abgerufen am 3. Mai 2023 (vergleichende Tabelle verschiedener historische Umschriftsystem zum heutigen Pinyin-Standardumschrift).
  7. Das Schriftzeichen qing – kann als Farbton noch als „blaugrün“ bzw. „türkis“ – veraltet auch „schwarz“ im Altertum – übersetzt werden, neben andere kontextbezogene Bedeutungen (siehe Grün und Blau in verschiedenen Sprachen).
  8. Schriftzeichen „qing ()“. In: zdic.net. Handian – 汉典, abgerufen am 3. Mai 2023 (chinesisch, englisch).
  9. Schriftzeichen „qing ()“. In: dict.leo.org. Leo GmbH, abgerufen am 3. Mai 2023 (deutsch, chinesisch).
  10. Franzius, Georg: Kiautschou – Deutschlands Erwerbung in Ostasien, 1898, Karte auf Seite 185 (Druckseite 131)
  11. Friedrich Wilhelm Mohr: Handbuch fur das Schutzgebiet Kiautschou. 1. Auflage. Deutsch-Chinesischen Druckerei und Verlagsanstalt Walther Schmidt, Tsingtau 1911, S. 22 (archive.org).
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  13. Willibald von Stuermer: Das deutsche Kolonialreich. Ueberblick über seine Gestaltung und sein Geschick. 1931, Seite 10.
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  15. Reis im Bier, Spiegel Online einestages, 27. Mai 2008
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  31. laut Nachwort S. 493: Auswertung alter Fotos und der Tageszeitung Tsingtauer Neueste Nachrichten (1904–1914)
  32. ausführliche Rezension eines historischen Romans bei tsingau.info