Tual

Autonome Stadt in der indonesischen Provinz M aluku

Tual (Toal, indonesisch Kota Tual) ist ein Ort auf der indonesischen Insel Kei Dullah und Hauptort der Kei-Inseln. Seit 1957 war Tual Hauptstadt des Regierungsbezirks der Südostmolukken. 2011 wurde die Nachbarstadt Langgur neuer Verwaltungssitz.

Kota Tual
Tual
Tual (Molukken-Papua)
Tual (Molukken-Papua)
Tual
Koordinaten 5° 38′ S, 132° 45′ OKoordinaten: 5° 38′ S, 132° 45′ O
Symbole
Wappen
Wappen
Wahlspruch
„Larwur Ngabal“
Basisdaten
Staat Indonesien
Geographische Einheit Maluku
Provinz Maluku
Kota Tual
Fläche 235,4 km²
Einwohner 89.460 (06.2022)
Dichte 380,1 Ew./km²
Gründung 17. Juli 1931
Website tualkota.go.id (id)
Politik
Wali Kota Adam Rahayaan (11.2022)
Luftbild von Tual (1980)
Luftbild von Tual (1980)
Luftbild von Tual (1980)

Geographie

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Die autonome Stadt Tual liegt an der Westküste der Insel Kei Dullah und ist mit einer Brücke mit ihrer Zwillingsstadt Langgur auf der Nachbarinsel Kei Kecil verbunden. Tual grenzt im Südwesten an den Regierungsbezirk Südostmolukken, von dem Tual am 14. August 2007 abgetrennt wurde.[1][2][3][4] Zum Stadtgebiet gehören 66 Inseln, von denen aber nur 13 bewohnt sind.

Verwaltungsgliederung

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Tual unterteilt sich in seit 2012 in fünf Distrikte (Kecamatan). Zu Pulau Dullah Selatan, mit der Stadt Tual, gehört der südliche Teil von Kei Dullah und die nördlich von Kei Kecil gelegenen Inseln Ut, Krus, Ubur, Kran und Fair. Der Distrikt Pulau Dullah Utara besteht aus dem Norden von Kei Dullah und unter anderem den Inseln Duroa (Du Roa), Moanumayanat (Muhanuhujanat), Dranan, Rumadan, Rumadan Laer, Sua, Baeer (Bair), Maas (Ohoimas) und Watlora. Die Inselgruppe um Tayando (Tayandu) bildet den Distrikt Tayando Tam. Hierzu gehören außerdem die Inseln Furalnur, Walir, Heniar (Haniar, Heniaar), Ree, Reeyanat, Nusreen, Nuwait, Nuniai und Tam. Der Distrikt Pulau Pulau Kur besteht aus den Inseln Kur (Kuur), Mangur (Manggur), Wonin, Fadol, Kaimear (Kaimeer, Keimeer), Bui und Tengah.[1][2]

Die Distrikte gliedern sich in 30 Dörfer (Desa), von drei als Kelurahan einen städtischen Charakter besitzen: Ketsoblak, Masrum und Lodar El im Distrikt PP Dullah Selatan.

Code 1 Kecamatan
Distrikt
Ibu Kota
Verwaltungssitz
Fläche
(km²)
Einwohner
Census 2010 2
Volkszählung 2020 Anzahl der
Dörfer
Einwohner 3 0Dichte 40 Sex Ratio 5
81.72.01 Pulau Dullah Utara Namser 91,57 14.564 23.433 255,9 99,6 8
81.72.02 Pulau Dullah Selatan000 Wearhir 40,75 33.175 51.421 1.261,9 99,7 2 / 3
81.72.03 Tayando Tam Tayando Yamtel 73,74 5.448 7.486 101,5 99,3 5
81.72.04 Pulau-pulau Kur Finualen 19,61 4.895 2.615 133,4 99,2 5
81.72.05 Kur Selatan Kanara 28,72 3.325 115,8 102,7 7
8.72 Kota Tual 254,39 58.082 88.280 347,0 99,7 27 / 3
  • Der Distrikt Kur Selatan wurde Ende 2011 aus dem Distrikt Pulau-Pulau Kur abgetrennt.[5]
1 
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi – Kemendagri. Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik – BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[6]
2 
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2010[7]
3 
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2020[8]
4 
Bevölkerungsdichte (Einw. pro km²)
5 
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Männer auf 100 Frauen (errechnet: M*100/F)
6 
Desa – Dorf ländlichen Typs
7 
Kelurahan – Dorf städtischen Typs
  
Lageangaben in indonesischer Sprache: Selatan → Süd / Timur → Ost / Utara → Nord / Pulau → Insel / Pula-pulau → Inseln oder Inselgruppe
  
Abweichungen in der Schreibweise sind möglich.

Demographie

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Frauen in Tual (1981)

Desa Tual (im Kecamatan Dullah Selatan) hatte Ende Juni 2022 16.945 Einwohner (davon 50,13 % weiblich). Zur Volkszählung im September 2020 (indonesisch Sensus Penduduk – SP2020) lebten in der Stadt Tual 88.280 Menschen, davon 44.203 Frauen (50,07 %) und 44.077 Männer (49,93 %). Gegenüber dem letzten Census (2010) sank der Frauenanteil um 0,34 %.

Die Mehrheit sind muslimische Einwanderer aus anderen Teilen Indonesiens. Tual ist daher das Zentrum des Islams des Archipels (76,28 %).[3] Auch die angestammte Bevölkerung von Pulau Pulau Kur sind zumeist Muslime.[9] Der Anteil der Christen beträgt lediglich 23,58 Prozent (15.969 Protestanten und 5.218 Katholiken).

70,09 Prozent oder 62.705 Personen gehörten zur erwerbsfähigen Bevölkerung (15–64 Jahre); 24,50 % waren Kinder und 5,40 % im Rentenalter. Von der Gesamtbevölkerung waren Mitte 2022 58,25 (51,12) % ledig, 37,97 (44,45) % verheiratet, 0,63 (0,74) % geschieden und 3,14 (3,68) % verwitwet. Die geklammerten Kursivzahlen geben den Anteil bezogen auf die Bevölkerung ab 10 Jahre an (76.416).
Der HDI-Index war 2020 mit 67,96 der vierthöchste in der Provinz.[10][8]

Geschichte

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1888 wurde in Tual die erste katholische Mission des Archipels gegründet, die 1890 in das benachbarte Langgur verlegt wurde.[11]

Im Januar 1999 kam es auf Ambon zu Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen auf Ambon, die zu über 5.000 Tote und 500.000 Flüchtlinge führte. Der interreligiöse Konflikt breitete sich auch auf andere Inseln der Zentralmolukken aus, wie Seram, Buru, Tanimbar und auch den Kei-Inseln, wo man aufgrund des bisher harmonischen Zusammenlebens der Religionen nicht damit gerechnet hatte. Am 29. März schrieb aber ein 16-jähriger Jugendlicher Schmähsätze auf die Wände einer Moschee in Tual. Der Junge behauptete später, er hätte damit auf jesusfeindliche Graffiti reagiert. Muslimische Demonstranten forderten eine Aufklärung und Bestrafung des Täters, doch weil er unter 17 Jahre alt war, ließ ihn die Polizei nach einer Verwarnung laufen. In der Nacht darauf wurden Barrikaden errichtet und Jugendbanden griffen sich in Tual und Faan (ein christlicher Vorort auf Kei Kecil, südlich von Langgur) gegenseitig mit Macheten, Speeren, Pfeil und Bogen, Bambuskanonen und Molotowcocktails an. Die Muslime mit weißen Stirnbändern, die Christen mit roten. Am zweiten Tag breiteten sich die Unruhen auf Kei Besar aus. Erst im Juni endeten die Unruhen. Insgesamt wurden auf den Kei-Inseln 200 Menschen getötet, 30.000 Menschen (ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Kei-Inseln) waren auf der Flucht und 4.000 Gebäude wurden zerstört. In den Flüchtlingslagern forderten Malaria und andere Krankheiten weitere Opfer.[11]

Wirtschaft

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Tual ist der Haupthafen der Kei-Inseln, der Flughafen liegt bei der Nachbarstadt Langgur.[12]

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Commons: Tual – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Peta Administrasi Kota Tual Provinsi Maluku – Karte 1:160.000 (2015)
  2. a b Karte der östlichen Kei-Inseln
  3. a b East Indonesia.info: Tual & Langgur: The Twin Capitals of Kei
  4. Undang-undang (UU) No. 31 Tahun 2007: Pembentukan Kota Tual di Provinsi Maluku
  5. Peraturan Daerah (PERDA) Kota Tual No. 26 Tahun 2011: Pembentukan Kecamatan Kur Selatan Di Kota Tual
  6. Gegenüberstellung der beiden Code-Systeme Sistem Informasi Geografis BPS
  7. Population by Region, Urban/Rural, and Sex; Kota Tual. Badan Pusat Statistik, abgerufen am 4. November 2022 (indonesisch, englisch).
  8. a b Kota Tual Dalam Angka 2021/Tual Municipality in Figures 2021. In: Badan Pusat Statistik Kota Tual. Abgerufen am 4. November 2022 (indonesisch, englisch).
  9. Ethnologue: Kur
  10. Visualisasi Data Kependudukan. (interaktive Karte). In: gis.dukcapil.kemendagri.go.id. Abgerufen am 4. November 2022 (indonesisch).
  11. a b Musibah: Entitlements, Violence and Reinventing Tradition in the Kei Islands, Southeast Maluku, Paper submitted for the International Association for the Study of Common Property 9th Biennial Conference, Victoria Falls, Zimbabwe
  12. Encyclopedia Britannica