Turbinicarpus saueri
Turbinicarpus saueri ist eine Pflanzenart in der Gattung Turbinicarpus aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton saueri ehrt Paul Sauer, den Schwager von Hans Wilhelm Viereck.[1]
Turbinicarpus saueri | ||||||||||||
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Turbinicarpus saueri | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Turbinicarpus saueri | ||||||||||||
(Boed.) V.John & Říha |
Beschreibung
BearbeitenTurbinicarpus saueri wächst meist einzeln mit grau- bis blaugrünen, etwas niedergedrückt kugelförmigen Körpern und hat mehrheitlich Faserwurzeln. Die im Scheitel bewollten Körper erreichen Wuchshöhen von 4 bis 5 Zentimetern und Durchmesser von 4 bis 5 Zentimeter. Ihre im Umriss etwas kantigen und auf der Oberseite gerundeten Höcker sind 2 bis 5 Millimeter hoch. Es sind 1 bis 3 gräulich schwarz, abstehende, leicht aufwärts gebogenen Mitteldorn mit einer Länge von 10 bis 16 Millimetern vorhanden, die an ihrer Basis mit weißlichen Schüppchen bedeckt sind. Die 7 bis 14 ausstrahlenden Randdornen sind weiß, werden im Alter dunkler, sind schlank, mehr oder weniger gerade und 5 bis 15 Millimeter lang.
Die weißen Blüten besitzen einen rötlichen Mittelstreifen. Sie sind 1,5 bis 2 Zentimeter lang und weisen Durchmesser von 2 bis 2,5 Zentimetern auf. Die kugelförmigen bis verlängerten, weißlich braunen Früchte sind 4 bis 7 Millimeter lang und erreichen einen Durchmesser von 3 bis 5 Millimeter.
Systematik, Verbreitung und Gefährdung
BearbeitenTurbinicarpus saueri ist in den mexikanischen Bundesstaaten Tamaulipas und Nuevo León verbreitet.
Die Erstbeschreibung als Echinocactus saueri erfolgte 1928 durch Friedrich Bödeker.[2] Václav John und Jan Říha (* 1947) stellten die Art 1983 in die Gattung Turbinicarpus.[3] Weitere nomenklatorische Synonyme sind Neolloydia saueri (Boed.) F.M.Knuth (1936), Thelocactus saueri (Boed.) Borg (1937), Gymnocactus saueri (Boed.) Backeb. (1942), Thelocactus saueri (Boed.) H.P.Kelsey & Dayton (1942, nom. illeg.) und Pediocactus saueri (Boed.) Halda (1998).
Es werden folgende Unterarten unterschieden:[4]
- Turbinicarpus saueri subsp. gonzalezii Pavlícek & Zatloukal
- Turbinicarpus saueri subsp. nelissae Halda & Panar.
- Turbinicarpus saueri subsp. saueri
- Turbinicarpus saueri subsp. septentrionalis Matusz. & Šnicer
- Turbinicarpus saueri subsp. verduzcoi Zachar & Lux
Turbinicarpus saueri wird in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen geführt. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN ist sie als „Vulnerable (VU)“, d. h. als gefährdet eingestuft. Die nicht mehr akzeptierte Unterart Turbinicarpus saueri subsp. nelissae wurde 2002 als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered (CR)) eingestuft. Bei der Aktualisierung 2009 wurde die Unterart nicht neu bewertet und aus der roten Liste entfernt.[5]
Nachweise
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 634.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Birkhäuser 2004, ISBN 3-540-00489-0, S. 213.
- ↑ Fr. Bödeker: Zwei neue Echinocacteen. In: Zeitschrift für Sukkulentenkunde. Band 3, Nr. 16, Berlin 1928, S. 362 (online).
- ↑ Kaktusy. Band 19, Nr. 1, Brno 1983, S. 22.
- ↑ Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn: Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In: Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 373 (doi:10.3372/wi.51.51208).
- ↑ Turbinicarpus saueri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021-1. Eingestellt von: Sotomayor, M. & Smith, M., 2009. Abgerufen am 24. Mai 2021.