Turm Davids (lateinisch Turris Davidica) ist im Juden- und Christentum ein Synonym für einen unbezwingbaren Bergfried und für zuversichtliche Stärke des Glaubens im Angesicht des Feindes. Im Hohelied 7,5 EU dichtet Salomon über die Geliebte: „Dein Hals ist ein Turm von Elfenbein“ und „Wie der Turm Davids ist dein Hals, in Schichten von Steinen erbaut – tausend Schilde hängen daran, lauter Waffen von Helden“ 4,4 EU.

Fresko der Anrufung Turm Davids aus der Lauretanischen Litanei, Frauenkapelle in Altenmarkt.
Darstellung des Turm Davids als Fresko von Johann Baptist, Michael Zimmermann und Martin Heigl (1752/1754) in der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein in Wemding

Christentum

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Im Christentum gilt der Begriff seit langem als Ehrentitel Mariens, der Mutter Jesu Christi.[1] In den Anrufungen der Lauretanischen Litanei kommt zweimal das Bild des Turmes vor:[2]

Du starker Turm Davids – bitte für uns!
Du elfenbeinerner Turm – bitte für uns!

Dass Maria als Turm angerufen wird, hängt vor allem mit drei Aspekten zusammen:

Auch in verschiedenen Hymnen des katholischen Stundengebetes finden sich ähnliche Akzente, in denen die Jungfrau Maria zum Schutz der Christen (als Festung und Burg) gegen den „alten Feind“ (hostis antiquus) zu Hilfe kommt.[5] Solche Hymnen spielen auf verschiedene Schriftpassagen der Bibel an, insbesondere auf das sogenannte Protevangelium (Gen 3,15 EU) und das Hohelied.

Wieweit ein semantischer bzw. geographischer Bezug zur Davidszitadelle in Jerusalem besteht, ist archäologisch und in der Bibelforschung umstritten.

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Commons: Turris Davidica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. Joachim Schäfer: Maria. Ökumenisches Heiligenlexikon, 21. Februar 2023, abgerufen am 8. März 2023.
  2. Lauretanische Litanei. In: vatican.va. Abgerufen am 8. März 2023.
  3. Ulrich Filler: Elfenbeinerner Turm. Abgerufen am 8. März 2023.
  4. Hermann Schmitz: Die Bildteppiche. In: Berliner Museen 41/5. 1920, S. 21–25, JSTOR:4237277.
  5. Hans-Ulrich Weidemann: Maria, Hilfe der Christen: ein Fest und sein Evangelium: Liturgiegeschichtliche und exegetische Beobachtungen zur johanneischen Kana-Erzählung (Joh 2,1–11). In: Josef Kreiml, Joachim Werz (Hrsg.): Mariahilf. Geschichte – Theologie – Frömmigkeit. Regensburg 2021, S. 92.