Turmberg (Hausruck)
Der Turmberg ist eine 750 m ü. A. hohe Erhebung des nordöstlichen Hausrucks in Oberösterreich.
Turmberg | ||
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Höhe | 750 m ü. A. | |
Lage | Eberschwang, Geboltskirchen, Haag am Hausruck (Gipfel), Oberösterreich | |
Gebirge | Hausruck (Nördliches Alpenvorland) | |
Dominanz | 1,2 km → Sulzberg | |
Schartenhöhe | 35 m | |
Koordinaten | 48° 9′ 36″ N, 13° 36′ 39″ O | |
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Gestein | Hausruckschotter (Vorlandmolasse, Geozone Molassebecken) | |
Alter des Gesteins | ~ 10–7 Mio. (Unterpannon/Pontien) | |
Erschließung | Hausruck-Kobernaußerwald-Weitwanderweg (HKWW/10HK) |
Geschichte
BearbeitenDer Turmberg heißt so, weil sich darauf ein Turm befunden hat, der aber in den 1950er Jahren verfallen ist. Die Fundamente sind heute noch erkennbar.
Lage und Landschaft
BearbeitenDer Turmberg liegt zwischen Eberschwang (Bezirk Ried im Innkreis) und Geboltskirchen (Bezirk Grieskirchen). Der Gipfel liegt auf den Gemeindegebiet von Haag am Hausruck (das hier weit südlich ausgreift). Der Berg ist damit die höchste zur Gänze im Bezirk Grieskirchen liegende Erhebung.
Der Turmberg bildet mit seiner nördlichen Rückenfortsetzung, dem Schloßberg den nordöstlichen Ausläufer des Hausruck-und-Kobernaußerwald-Zuges, und erhebt sich etwa 200–300 Meter über die umliegenden Orte. Der Hausruck-Seitenkamm läuft vom Turmberg südwärts (Trafostation der Freileitung 720 m) zum Sulzberg (770 m, Richtfunkstelle, Straße Eberschwang–Geboltskirchen Passhöhe 719 m), und trifft dann etwa 4 Kilometer südlich des Turmbergs auf die Hauptrichtung Ost–West des Kamms.
Westlich des Turmbergs liegt der Quellkessel der Antiesen (zum Inn) bei Eberschwang, im Osten die zahlreichen Quellgräben der Trattnach (zu Innbach und Donau) um Geboltskirchen und Haag, womit der Hügel zur bedeutenden Wasserscheide der Flussgebiete Donau unterhalb/oberhalb Jochenstein[1] gehört.
Der Rücken selbst ist dicht mit Fichtenforst bestanden, das Kulturland rund um die Ortschaften Vocking, Anhang und Odelboding, Wiesing greift auf etwas über 600 Meter Seehöhe heran.
Geologie
BearbeitenDer Turmberg ist aus der mäßig verzementierten Hausruckschotter-Deckschicht des Hausruck-Kobernaußerwalds aufgebaut, die vor etwa 10–7 Millionen Jahren (Unterpannon bis Pontium) als Abtragungsmaterial der Alpen hier abgelagert wurde, und hier eine Mächtigkeit von etwa 80–100 Metern aufweist. Sie liegt auf den Rieder Schichten, schwach feinsandigem Tonmergel der Innviertler Serie auf, die etwa 10 Millionen Jahren davor am Rand der Paratethys abgelagert wurden. Dazwischen war der Hausruck Brack- bis Süßwasserregion oder gar Land, entweder von primär Sequoien-Wäldern bestanden, oder diese als Treibholz von Süden eingetragen. Daraus hat sich eine Braunkohle-Schicht zwischen Grundgestein und Schotterdecke gebildet,[2] etwa unter dem Turmberg befindet sich das Südende der nur mäßig mächtigen Kohlenmulde Haager Rücken.[3]
Erschließung
BearbeitenÜber den Turmbergrücken verläuft der Hausruck-Kobernaußerwald-Weitwanderweg (HKWW/10HK), der, vom Sommerrodel-Lift und Haager Aussichtswarte (Luisenhöhe) kommend, in alle Richtungen mit Zugängen erschlossen, bis Mattighofen läuft. Der wenig ausgeprägte Turmberggipfel selbst bildet keinen Aussichtspunkt.
Zwischen Sulzberg und Turmberg, südlich der Trafostation, quert ein Kreuzweg von Anhang und Holzhäuseln bei Wiesing den Kamm.
Literatur
Bearbeiten- Kurt Czudra: Sedimentologische Analyse und Ablagerungsmodell der miozänen Kohlenmulden der oberösterreichischen Molasse. In: Geologische Bundesanstalt (Hrsg.): Jahrb. Geol. B.-A. Band 121 Heft 1. Wien Oktober 1978, S. 123–154 (geologie.ac.at [PDF] mit besonderer Betrachtung des Turmberg-Schloßberg-Gebiets).
Siehe auch Fachliteratur der Artikel Hausruck und Hausruck und Kobernaußerwald
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑
Wasserrechtsgesetz 1959 - WRG 1959 StF: BGBl. Nr. 215/1959 (WV) Anhang F Einzugsgebiete Anl. 6 (ris.bka, Plan nicht darstellbar!).
Vertiefend: Andreas Scheidleder, Günter Eisenkölb, Gabriela Vincze, Helga Lindinger, Franko Humer, Claudia Schramm, Elisabeth Stadler (Mitarb.), Umweltbundesamt: Planungsraum Donau bis Jochenstein. Einzugsgebiet Donau (incl. Elbe). Hrsg.: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Sektion VII/1. Februar 2005 (doc, eionet.eu.int). (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein. Einzugsgebiet Donau (incl. Elbe). In: Ergebnisbericht. Projekt Bestandsaufnahme gemäß Artikel 3 und 5 WRRL, Erstellung von Karten, Tabellen und Texten; Arbeitspaket Lage und Grenzen der Grundwasserkörper (inkl. WGEV Messnetz). Teil B. Wien Februar 2005 (eionet.eu.int [DOC; abgerufen am 9. Oktober 2010] Kurztitel WRRL-Karten BMLFUW-UW.3.2.5/0008-VII/2/2004). (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - ↑ Lit. Czudra: Sedimentologische Analyse. 1978, 7. Ablagerungsmodell und paläogeographische Situation der Kohlenmulden, S. 146 ff.
- ↑ Czudra: Sedimentologische Analyse. 1978, 6. Ausmaß und Lage der Kohlenmulde Haager Rücken und Abb. 19: Paneeldiagramm der Kohlenmulde „Haager Rücken N“, S. 143 ff. resp. 150.