U-Boot-Klasse X

Klasse von minenlegender U-Boote der deutschen Kriegsmarine

Die U-Boote der U-Boot-Klasse X, offiziell Typ X genannt, waren die größten Unterseeboote der deutschen Kriegsmarine. Sie waren eine Entwicklung aus dem U-Minenkreuzer (Projekt 45) des Ersten Weltkriegs. Sie wurden als Minenleger-Unterseeboote konstruiert und von der Germaniawerft in Kiel gebaut. Es gab davon zwei Typen: Der Typ XA wurde aufgrund technischer Unzulänglichkeiten bei der Minenkonzeption und den dadurch bedingten großen Außenabmaßen nicht gebaut. Der verbesserte Typ XB, bei dem die Probleme mit den Minen behoben werden konnten, ging letztlich mit wesentlich kleineren Abmaßen in die Serienproduktion.

Typ X B
Schiffsdaten
Land Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffsart U-Boot
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Bauzeitraum 1939 bis 1941
Gebaute Einheiten 8
Dienstzeit 1941 bis 1944
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 89,8 m (Lüa)
Breite 9,2 m
Tiefgang (max.) 4,7 m
Verdrängung aufgetaucht: 1.763 t
getaucht: 2.177 t
 
Besatzung 52 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Dieselmotoren
2 Elektromotoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat aufgetaucht: 4.200 PS
getaucht: 1.120 PS
Propeller 2
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 18.450 sm
Tauchzeit 35 sec
Tauchtiefe, max. 150 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
7 kn (13 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
17 kn (31 km/h)
Bewaffnung
  • 2 × Torpedorohr ø 53,3 cm, 15 Torpedos
  • 1 10,5 cm L/45 bis 1943
  • 1 × 3,7-cm-Flak
  • 2 × 2-cm-Flak nach 1943

Die Seeminen-Bewaffnung der U-Boote des Typs XB bestand aus Minenschächten (jeweils zwei Gruppen zu sechs Schächten an Back- und Steuerbord, und eine Gruppe mit sechs Schächten im Vorschiff). Darin konnten 66 Minen aufgenommen werden. Neben zwei Torpedorohren mit max. 15 Torpedos waren noch ein 10,5-cm-Utof-SK, eine 2-cm- und eine 3,7-cm-Flugabwehrkanone eingebaut. Später wurden die ersteren beiden gegen einen 2-cm-Flakvierling ausgetauscht.

Durch ihre großen Bunkerkapazitäten wurden die Boote auch als „Hilfsversorger“ (siehe auch U-Boot-Klasse XIV) eingesetzt. Ebenso gut konnten sie als Transport-Unterseeboote eingesetzt werden. Dazu wurde das Ladegut in druckfesten Frachtbehältern in den Minenschächten verstaut.

Insgesamt wurden acht U-Boote dieser Klasse gebaut: U 116, U 117, U 118, U 119, U 219, U 220, U 233 und U 234. Alle gebauten Boote waren vom Typ XB, während keine Boote des Typs XA gebaut wurden.

Bekannt wurde U 234 nach Kriegsende, als es sich mit seiner für Japan bestimmten Fracht, bestehend u. a. aus 560 kg Uranoxid und detaillierten Zeichnungen des Düsenflugzeugs Me 262, auf dem Weg dorthin im Atlantik der US-Marine stellte.[1]

Daten und Fakten

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  • Antrieb:
    • Aufgetaucht zwei Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotoren Germaniawerft F 46 a 9 pu mit Aufladung, je 2100 PS
    • Getaucht zwei Doppelmaschinen AEG GU720/8-287, je 560 PS.
  • Reichweite:
    • aufgetaucht:
      • 18.450 Seemeilen (34.170 km) bei 10 Knoten (19 km/h)
      • 6.750 Seemeilen (12.500 km) bei 16,9 Knoten (30,5 km/h)
    • getaucht:
      • 188 Seemeilen (347 km) bei 2 Knoten (3,5 km/h)
      • 93 Seemeilen (172 km) bei 4 Knoten (7 km/h)
  • Besatzung: 5 Offiziere und 47 Mannschaften

Literatur

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  • Eberhard Möller, Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1.
  • David Jordan: U-Boote. Der U-Boot-Krieg von 1939–1945. Tosa, Wien 2002, ISBN 3-85492-548-4.
  • Joseph Mark Scalia: In geheimer Mission nach Japan: U 234. Ullstein Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-548-26292-9.
  • Kriegsschiffe. Moewig, Rastatt 2000, ISBN 3-8118-1664-0.
  • Wolfgang Hirschfeld: Feindfahrten. Das Logbuch eines U-Boot-Funkers. Kaiser, Klagenfurt 1991, ISBN 3-7043-3097-3.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. U-234. (U-234 uboat.net [abgerufen am 26. April 2021]).