Ursprünglich sollten diese Europameisterschaften im August 2020 im Rahmen der im belarussischen Minsk erstmals geplanten UEC Super Cycling European Championships mit mehreren Radsport-Disziplinen ausgetragen werden.[2] Wegen der COVID-19-Pandemie wurden die Meisterschaften nach 2021 verschoben und sollten nun vom 23. bis 27. Juni stattfinden.[2][2]
Die Austragung in Belarus geriet in internationale Kritik, weil trotz der Proteste in Belarus ab 2020 gegen die Herrschaft des belarussischen Diktators Aljaksandr Lukaschenka und der Gewalt der Sicherheitsorgane gegenüber dem belarussischen Volk von Seiten des europäischen Radsportverbandes UEC an der Ausrichtung festgehalten wurde. Lukaschenka werden schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.[3] Jedoch fand sich zunächst kein Alternativausrichter, der die Kosten für eine Bahn-EM übernehmen wollte, zudem wurde die Ausrichtung dadurch ermöglicht, dass das IOC das NOK Belarus nicht suspendiert hatte.[4]
Wegen der erzwungenen Landung von Flug Ryanair-Flug 4978 am 23. Mai 2021 durch belarussische Behörden und die Umleitung des Fluges nach Minsk, wo Oppositionelle festgenommen wurden, sagte der Bund Deutscher Radfahrer am 25. Mai die Teilnahme an der EM ab. Am 27. Mai beschloss die UEC, die Europameisterschaften in Minsk abzusagen.[5] Daraufhin bot der litauische Radsportverband an, die EM auszurichten. Als Austragungsort wäre die Cido Arena in Panevėžys in Frage gekommen, in der schon 2012 Europameisterschaften ausgetragen worden waren.[6] Im Juli 2021 gab die UEC bekannt, dass die Meisterschaften nach Grenchen vergeben wurden.
240 Sportler – 142 Männer und 98 Frauen – aus 26 Ländern nahmen an den Europameisterschaften teil. Nicht weniger als zehn Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele in Tokio waren am Start.
Im Medaillenspiegel lagen die Niederlande mit 7 Gold-, 3 Silber- und 1 Bronzemedaille an der Spitze vor Deutschland, das mit 8 Medaillen (3, 3 und 2) Zweiter wurde, und Russland, das 3 Gold-, 1 Silber- und 5 Bronzemedaillen gewann.
Die Deutsche Lisa Brennauer gewann die beiden Goldmedaillen in den Verfolgungsrennen. Die Niederlande erwiesen sich in den Sprintrennen als das Team, das es zu schlagen galt, und gewannen die beiden Titel im Teamsprint, die Frauen mit einem neuen Weltrekord über 46,551 Sekunden sowie im Sprint mit der Olympiasiegerin Shanne Braspennincx und im Keirin mit Jeffrey Hoogland. Die Britin Katie Archibald gewann drei Mal Gold in den Ausdauerdisziplinen Scratch, im Omnium und mit Neah Evans im Zweier-Mannschaftsfahren. Der Schweizer Claudio Imhof stellte vor heimischem Publikum mit 4:08,851 Minuten einen neuen nationalen Rekord in der Einerverfolgung.
Datum
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Entscheidungen Männer
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Entscheidungen Frauen
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Dienstag, 5. Oktober |
Teamsprint, Ausscheidungsfahren |
Teamsprint, Scratch
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Mittwoch, 6. Oktober |
Mannschaftsverfolgung, 1000-Meter-Zeitfahren, Punktefahren |
Mannschaftsverfolgung, Ausscheidungsfahren
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Donnerstag, 7. Oktober |
Scratch, Einerverfolgung |
Sprint, Omnium
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Freitag, 8. Oktober |
Sprint, Omnium |
Einerverfolgung, Punktefahren, 500-Meter-Zeitfahren
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Samstag, 9. Oktober |
Zweier-Mannschaftsfahren, Keirin |
Zweier-Mannschaftsfahren, Keirin
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- Kurzzeit Frauen
- Lea Sophie Friedrich, Pauline Grabosch, Alessa-Catriona Pröpster
- Kurzzeit Männer
- Timo Bichler, Joachim Eilers, Anton Höhne, Julien Jäger, Marc Jurczyk, Nik Schröter
- Ausdauer Frauen
- Charlotte Becker, Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Katharina Hechler, Mieke Kröger, Lena Charlotte Reißner, Laura Süßemilch, Lea Lin Teutenberg
- Ausdauer Männer
- Tobias Buck-Gramcko, Felix Groß, Nicolas Heinrich, Pierre-Pascal Keup,
Roger Kluge, Moritz Kretschy, Theo Reinhardt, Tim Torn Teutenberg
- Frauen: Michelle Andres, Fabienne Buri, Léna Mettraux, Cybèle Schneider, Aline Seitz
- Männer: Nicolò De Lisi, Claudio Imhof, Tristan Marguet, Nico Selenati, Valère Thiébaud, Simon Vitzthum, Alex Vogel