UH 25
UH 25 (alternative Schreibweise UH25[1]) ist eine Treibstoffmischung für Raketen, die für die Trägerraketen Ariane 2 bis 4 entwickelt wurde.
UH 25 | |
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Kurzbeschreibung | Raketen-Treibstoff |
Charakteristische Bestandteile |
75 % 1,1-Dimethylhydrazin und 25 % Hydrazinhydrat |
Eigenschaften | |
Aggregatzustand | flüssig |
Hypergol mit | |
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Nachdem es beim zweiten Flug in einem Vikingtriebwerk der ersten Stufe einer Ariane 1 zu Verbrennungsinstabilitäten gekommen war, die schließlich zum Triebwerksbrand und Fehlstart der Rakete führten, wurde beschlossen, den Treibstoff zu wechseln. Der Wechsel fand jedoch erst bei den verstärkten Versionen Ariane 2 und Ariane 3 statt, wobei man von reinem UDMH auf die Treibstoffmischung UH 25 wechselte. So wollte man derartige Unfälle in Zukunft verhindern.[2]
Die Mischung wurde bei Ariane 2 bis 4 sowie heute noch in den indischen Raketen PSLV und GSLV verwendet. Diese benutzen in Indien in Lizenz gefertigte Vikingtriebwerke.
Zusammen mit dem Oxidationsmittel Stickstofftetroxid bildet UH 25 eine bei normalen Temperaturen lagerfähige, hypergolische, giftige und ätzende Treibstoffmischung.
Zusammensetzung und Gefahren
BearbeitenUH 25 ist eine Mischung aus 75 % UDMH und 25 % Hydrazinhydrat.[3]
Zusammensetzung von UH 25 | |||||||||||
Name | 1,1-Dimethylhydrazin | Hydrazinhydrat | |||||||||
Anteil | 75 % | 25 % | |||||||||
Strukturformel | • H2O | ||||||||||
CAS-Nummer | 57-14-7 | 7803-57-8 | |||||||||
GHS- Kennzeichnung |
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Signalwort | Gefahr | Gefahr | |||||||||
H-Sätze | 225‐301+311+331‐314‐335‐350‐411 | 301+311‐330‐314‐317‐350‐410 | |||||||||
P-Sätze | 201‐210‐280‐301+310+330‐303+361+353‐305+351+338[4] | 201‐280‐301+310+330‐303+361+353‐304+340+310‐305+351+338[5] |
Für die Mischung ist keine Gefahrstoffeinstufung verfügbar.
Verwandte Treibstoffe
BearbeitenAerozin 50 besteht ebenfalls aus UDMH und Hydrazin, allerdings im Verhältnis 50:50. Dabei wird nicht das Monohydrat, sondern reines Hydrazin verwendet, die Mischung enthält also kein Wasser.[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Arianespace Flight 146 mission
- ↑ Die Geschichte der Europarakete Ariane Abgerufen: 25. Februar 2011
- ↑ Tim Furniss: Ingenieure bei der Arbeit, Raumschiffe und Raketen, Tessloff Verlag, Nürnberg (1989), ISBN 3-7886-0493-X, Seite: 31
- ↑ a b Eintrag zu N,N-Dimethylhydrazin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Eintrag zu Hydrazinmonohydrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. April 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eckart W. Schmidt: Encyclopedia of Liquid Fuels. De Gruyter, 2022, ISBN 978-3-11-075028-7, Dimethylhydrazines Part 2, S. 1499–1638, doi:10.1515/9783110750287-017.