Das Schloss oder der Palast von Uchaidir (775 n. Chr.; arabisch حصن الأخيضر, DMG Ḥiṣn al-Uḫaiḍir) rund 120 Kilometer südwestlich von Bagdad in der Provinz Kerbela war ein Landschloss der Abbasidenkalifen.[1] In Quellen und Publikationen wird der Name auch mit Ukhaidir, Ukhaidher, Ukhayder und Ukhaydir gelistet.[2]

Der Palast von Uchaidir

Aussehen

Bearbeiten

Seine Dreiteilung spiegelt den in vielen Nomadenlagern üblichen Aufbau wider: In der Mitte einen großen Ehrenhof an dessen Kopf sich Audienzsaal und Privatgemächer des Herrschers befinden. An den beiden seitlichen Drittel befinden sich die um kleine Innenhöfe gruppierten „Häuser“ des Gefolges. Die monumentale, 17 m hohe Fassade ist durch 48 halbrunde Türme und dazwischen angebrachte Doppelbögen gegliedert.

Ausgrabungen

Bearbeiten

Die britische Historikerin und Archäologin Gertrude Margaret Lowthian Bell (1868–1926) stieß bei ihren Reisen im März 1909 auf eine riesige Ruine aus Stein und Holz, die zu diesem Zeitpunkt von noch keinem Archäologen wissenschaftlich beschrieben worden war. Die Einheimischen nannten diesen Ort „Uchaidir“ und sie arbeitete tagelang an der sorgfältigen Vermessung der aus dem sechsten Jahrhundert stammenden Burg, die sie noch Jahre später als das schönste Beispiel sassanidischer Kunst bezeichnete.[3] Das gegenwärtige Aussehen der Burg geht auf Restaurierungen der letzten Jahrzehnte zurück.[4]

Bearbeiten
Commons: Al-Ukhaidir Fortress – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Hugh Kennedy: When Baghdad ruled the Muslim World: The Rise and Fall of Islam's Greatest Dynasty. Cambridge (Massachusetts) 2005, ISBN 0-306-81435-8, S. 137.
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.burgendaten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) burgendaten.de
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. Dezember 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gerty.ncl.ac.uk
  4. Norbert Stanek: Irak. Land zwischen Tradition und Fortschritt. Wien um 1990, S. 138ff.

Koordinaten: 32° 26′ 26″ N, 43° 36′ 8″ O