Ufer-Hahnenfuß

Art der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus)

Der Ufer-Hahnenfuß (Ranunculus reptans)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.

Ufer-Hahnenfuß

Ufer-Hahnenfuß (Ranunculus reptans)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Ranunculeae
Gattung: Hahnenfuß (Ranunculus)
Art: Ufer-Hahnenfuß
Wissenschaftlicher Name
Ranunculus reptans
L.

Beschreibung

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Illustration aus Johann Georg Sturm: Deutschlands Flora, 1796

Vegetative Merkmale

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Der Ufer-Hahnenfuß wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 5 bis 20, selten bis zu 50 Zentimeter. Sie ist niederliegend-rasig wachsend. Der kahle Stängel ist mit einem Durchmesser von nur 0,5 bis 2 mm fadenförmig. Die Stängelglieder steigen bogig auf und wurzeln an jedem Knoten. Die an den Knoten zu dritt bis fünft in Büscheln stehenden Laubblätter sind spatelig bis schmal elliptisch.[1]

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen einzeln und endständig an vielen der Knoten. Die zwittrige Blüte ist bei einem Durchmesser von 5 bis 10 mm radiärsymmetrisch. Die Kronblätter sind blassgelb und glänzend. Die eiförmigen Nüsschen haben einen Fruchtschnabel, der etwa 1/3 so lang ist wie das Nüsschen selbst.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[2]

Ökologie

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Beim Ufer-Hahnenfuß handelt es sich um einen Hydrophyten und Hemikryptophyten.[1]

Vorkommen und Gefährdung

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Der Ufer-Hahnenfuß ist ein Eurosibirisch-nordamerikanisches Florenelement mit zirkumpolarer Verbreitung. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich nordwärts bis Island, nördliche Skandinavien, nördliche Sibirien, Alaska, westliche sowie östliche Grönland, Nordamerika bis Kalifornien und New Jersey; es reicht südwärts bis ins nördliche Italien und in Asien bis zum 50° nördlicher Breite.[3]

Der Ufer-Hahnenfuß wächst an Ufern, im Wasserschwankungsbereich zwischen mittlerer Mittelwasser- und mittlerer Hochwasserlinie, auf offenen, nassen, zeitweise überschwemmten, meist nährstoff- und basenarmen, humosen, sandigen Kiesböden. Er ist eine Pionierpflanze und erträgt eine Überschwemmungsdauer von 1 bis 4 Monaten. In Mitteleuropa ist er lokal eine Charakterart des Deschampsietum rhenanae, überregional ist er ein Littorelletea-Klassencharakterart.[2]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4+w+ (nass aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[4]

Der Ufer-Hahnenfuß ist in Deutschland vom Aussterben bedroht.[1]

Systematik

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Die Erstveröffentlichung von Ranunculus reptans erfolgte 1753 in Species Plantarum, 1, S. 549.[5] Das Artepitheton reptans bedeutet kriechend.

Gelegentlich wird der Ufer-Hahnenfuß (Ranunculus reptans) als Unterart des Brennenden Hahnenfuß (Ranunculus flammula subsp. reptans (L.) Syme) angesehen.

Literatur

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  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Ranunculus reptans L., Ufer-Hahnenfuß. auf FloraWeb.de (Abschnitte Beschreibung, Ökologie und Gefährdung)

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Ufer-Hahnenfuß. auf FloraWeb.de
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 409.
  3. Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 2., ergänzte Auflage. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
  4. Ranunculus reptans L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 20. April 2022.
  5. Ranunculus reptans im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 25. Juni 2013.
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Commons: Ufer-Hahnenfuß (Ranunculus reptans) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien