Uhlenhorster HC
Der Uhlenhorster Hockey-Club (UHC Hamburg) ist ein Sportverein aus Hamburg. Er wurde im März 1901 von 22 Hamburger Tennisspielern gegründet.[1] Der Verein hat ca. 1.800 Mitglieder in den Sportarten Tennis und Hockey. Er besitzt 18 Freiluft- und 6 Hallentennisplätze, Hockey wird auf einem Naturrasen und zwei Kunstrasenplätzen sowie im Winter in einer vereinseigenen Hockeyhalle gespielt. Die Clubanlage liegt seit 1923 in Hummelsbüttel direkt an der Oberalster.
UHC Hamburg | |||
Voller Name | Uhlenhorster Hockey-Club e. V. | ||
Ort | Wesselblek 8, Hamburg | ||
Gegründet | 21. März 1901 | ||
Vereinsfarben | Weinrot und Hellblau | ||
Stadion | UHC-Clubanlage 400 Plätze | ||
Plätze | Hockey 2 Kunstrasen, 1 Naturrasen und eine Hockeyhalle Tennis 18 Freiluftplätze, 6 Hallenplätze | ||
Präsident | Horst Müller-Wieland | ||
Trainer | Herren Benedikt Schmidt-Busse Damen Johannes Persoon | ||
Homepage | www.uhc.de | ||
Liga | Feldhockey-Bundesliga (Herren) Feldhockey-Bundesliga (Damen) | ||
2016/17 2017/18 |
Damen Deutscher Hallenmeister Damen Deutscher Meister Herren Deutscher Hallenmeister | ||
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Hockey
BearbeitenAm 5. Mai 1901 trug die Mannschaft des Uhlenhorster Hockey-Clubs ihr erstes Spiel aus. Gegner war der 1898 gegründete „Hamburger Hockey-Club“. Das Spiel wurde auf dem Sportplatz des „Neuen Hamburger Sport-Clubs“ in Barmbek ausgetragen und endet mit einem Sieg für den Uhlenhorster Hockey-Club.[2] Am 29. Dezember 1901 wurde die Mannschaft des „Berliner Hockey- und Rad-Polo-Club“, die zu der Zeit als beste galt, mit 2:1 besiegt.
Die Uhlenhorster Vereinsmannschaft stellte bei den Olympischen Spielen 1908 in London die Hockey-Olympiamannschaft Deutschlands. Am 29. Oktober wurde das Spiel gegen die schottische Nationalmannschaft mit 0:4 verloren, am darauffolgenden Tag wurde die französische Mannschaft mit 1:0 besiegt.[3]
Die ersten Herren- und Damenmannschaften spielen in der höchsten deutschen Spielklasse auf dem Feld und in der Halle – der Herren- und Damen-Feldhockey-Bundesliga sowie der Herren- und Damen-Hallenhockey-Bundesliga. Insgesamt 25 Mannschaften, fünf Herren-, vier Damen-, 17 Senioren- und Freizeitmannschaften (ohne Punktspiele) umfasst die Erwachsenenabteilung. Die größten Erfolge erreichten die Herren mit dem Gewinn der deutschen Hallenhockeymeisterschaft 1964, 2002 und 2018. Die Damen wurden 1963, 2009, 2011, 2015, 2016 und 2017 deutscher Feldhockey-, sowie 2014 und 2017 deutscher Hallenhockeymeister.
2003 richtete der Club den Hallenhockey Europapokal der Landesmeister aus, bei der er das Finale gegen den polnischen Vertreter KS Pocztowiec Poznań mit 3:4 verlor. 2008 gewann der Verein die neu eingeführte Euro Hockey League, im Jahr 2009 unterlag der Verein im Finale gegen den HC Bloemendaal knapp 4:5, im Jahr 2010 konnte der UHC zum dritten Mal das Finale erreichen und sicherte sich durch ein 3:1 über den HC Rotterdam den zweiten Titel.
Europapokalbilanz Herren Feld[4] | ||||
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Jahr | Wettbewerb | Niveau | Platz | Ort |
2005 | Cup Winners Cup | 1 | 3 | Lille |
2008 | Euro Hockey League | 1 | 1 | Rotterdam |
2009 | Euro Hockey League | 1 | 2 | Rotterdam |
2010 | Euro Hockey League | 1 | 1 | Amsterdam |
2011 | Euro Hockey League | 1 | AF | Bloemendaal |
2012 | Euro Hockey League | 1 | 1 | Amsterdam |
2015 | Euro Hockey League | 1 | 2 | Bloemendaal |
2016 | Euro Hockey League | 1 | AF | Amstelveen |
2017 | Euro Hockey League | 1 | AF | Eindhoven |
Bekannt ist der Verein für seine große Anzahl von Freizeitmannschaften. Sie werden von Spätanfängern – meist Eltern von Jugendspielern – gegründet. Die Jugendabteilung ist mit rund 500 Kindern und Jugendlichen eine der größten in Deutschland.
Am 19. Dezember 2012 wurde den Hockey-Herren des UHC Hamburg der Ehrenpreis für hervorragende sportliche Erfolge 2012 im Hamburger Rathaus verliehen.[5] Der UHC Hamburg gewann bereits mehrfach das „Das Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“[6], zuletzt 2017.
Hockey-Jugend
BearbeitenDer UHC Hamburg ist bekannt für seine sehr gute Jugendarbeit und hat eine der erfolgreichsten Jugendbereiche in Deutschland. Die Jugendarbeit des Uhlenhorster HC verstärkte sich in den letzten Jahren zunehmend und es wurden eine Vielzahl nationaler Meistertitel errungen. Sowohl im männlichen, als auch weiblichen Jugendbereich engagieren sich einige der erfolgreichsten hauptamtliche Trainer Deutschlands.
Einige Jugendteams gehören zu den besten Jugendjahrgängen in ganz Deutschland und zählen oft gleich mehrere Jugendnationalspieler in ihren Reihen. Aus der Jugend sind schon Spieler wie Moritz Fürste hervorgegangen.
Die Jugend B hat 2007 das Julian-Harnack-Turnier zu Ehren eines verstorbenen Mitglieds ins Leben gerufen. Bis heute werden hier jedes Jahr Spenden zu Gunsten des Kinderkrebs-Zentrums Hamburg gesammelt.[7] Der Verein pflegt eine Schulkooperation mit dem Hamburger Carl-von-Ossietzky-Gymnasium.
Tennis
BearbeitenAm 6. und 7. Juli 1901 veranstaltete der Uhlenhorster Hockey-Club sein erstes Tennisturnier auf den Plätzen des „Eisbahn- und Lawn-Tennis-Verein auf der Uhlenhorst eV.“[8]
Neben den Leistungsmannschaften der 1. Damen und 1. Herren, die seit vielen Jahren zu den führenden ihrer Klasse in Hamburg und Norddeutschland zählen, sind fast 20 Mannschaften für die Medenspiele gemeldet.
Die Herren 30 Mannschaft des Uhlenhorster HC spielt ab 2015 in der Tennis-Bundesliga (Herren 30).[9]
Zu den bekanntesten und erfolgreichsten Clubmitgliedern im Tennis gehören die Brüder Mischa und Alexander Zverev.
Eishockey und Bandy
BearbeitenDer Uhlenhorster HC spielte als erster Verein in Hamburg auch Eishockey.[10] Gespielt wurde nach Landhockey-Regeln auf einer größeren Fläche mit acht Spielern – das Spiel ähnelte also eher dem heutigen Bandy als dem heutigen Eishockey nach kanadischen Regeln. Mangels lokaler Gegner spielte man im Dezember 1902 gegen den Bremer Hockey-Klub in Bremen. Das Spiel wurde 4:3 gewonnen.[11] Andere Gegner waren Mannschaften aus Berlin.[12][13][14][15][16]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Zwanzig Jahre Uhlenhorster Hockey-Club. In: Hamburger Fremdenblatt. Vierte Beilage, Abend-Ausgabe, 19. März 1921, S. 17, (Digitalisat)
- ↑ Hockey. In: Hamburger Nachrichten. 6. Mai 1901, S. 6.
- ↑ Sport-Nachrichten. In: Hamburgischer Correspondent. und neue hamburgische Börsen-Halle. Abendausgabe, Beilage, 3. November 1908, S. 4, [32], (Digitalisat)
- ↑ Zusammenstellung aus EHF-Handbook 2016 ( vom 14. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ TrendJam Magazin: Sportpreise und Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Sportler und Vertreter in Hamburg verliehen. Abgerufen am 19. Dezember 2012.
- ↑ DOSB: Der Deutsche Olympische Sportbund : Das Grüne Band. Abgerufen am 17. August 2017.
- ↑ Juli-Harnack-Turnier – juli-harnack, uhc, hockey, hallenhockey, turnier – Home. Abgerufen am 17. August 2017.
- ↑ Lawn-Tennis. In: Hamburger Nachrichten. 10. Juli 1901, S. 5.
- ↑ Tennis: Aufstiegskrimi blieb ohne Happy end (wzonline.de vom 7. Juli 2014, abgerufen am 4. Dezember 2014)
- ↑ Athletik. In: Neue Hamburger Zeitung. 27. Dezember 1901, S. 9, (Digitalisat)
- ↑ Hockey-Sport. In: Hamburger Nachrichten. 16. Dezember 1902, S. 17.
- ↑ Neue Hamburger Zeitung – 1903-01-22. Abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ Neue Hamburger Zeitung – 1904-01-06. Abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ Neue Hamburger Zeitung – 1904-01-25. Abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ Neue Hamburger Zeitung – 1904-01-19. Abgerufen am 3. März 2021.
- ↑ Börsen-Halle / ab 1905: Hamburgischer Correspondent und neue hamburgische Börsen-Halle – 1909-02-13. Abgerufen am 3. März 2021.