Ulf Andersson (Musiker)

schwedischer Saxophonist

Ulf Anders Hilmer Andersson (* 16. Juli 1940 in Örnsköldsvik; † 2. Februar 2023[1]) war ein schwedischer Jazzmusiker (Saxophon, Flöte, Klarinette, Komposition).

Leben und Wirken

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Andersson, der im schwedischen Husum aufwuchs, etablierte sich Anfang der 1960er Jahre als Musiker; zunächst war er seit 1962 Mitglied im Quintett von Eje Thelin, mit dem er das Album So Far aufnahm, das 1963 mit einer Gyllene Skivan ausgezeichnet wurde; im Folgejahr trat er mit dieser Gruppe beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt auf. Nach der Auflösung der Band gründete er eine Familie und wurde freiberuflicher Musiker in Stockholm. Er wirkte in Theater- und in Fernsehproduktionen, als Begleiter von Lill-Babs und Lill Lindfors und als Studiomusiker.

1971 gründete Andersson zusammen mit Ulf Adåker, Ahmadu Jarr und Jan Tolf die Fusionband EGBA (Electronic Groove & Beat Academy), mit der er insgesamt zehn Alben einspielte. Die Gruppe wurde mit ihrer Mischung aus afro-lateinamerikanischem Funk und einem Vorläufer dessen, was später Weltmusik genannt wurde, stilbildend.[2] Weiterhin tourte er unter anderem mit ABBA, für die er auch als Studiomusiker tätig war („I Do, I Do, I Do, I Do, I Do“),[3] und spielte mit der schwedischen Radiojazz-Band (Odyssey: In Studio & In Concert).

Andersson legte 1990 sein Debütalbum unter eigenem Namen mit Saxes & Woodwinds vor; 1998 folgte Flying Carpet. In den 1990er Jahren leitete er, auch bei Tourneen, die Band von Monica Zetterlund. Er ist auch auf Alben von Bengt-Arne Wallin, Jan Johansson, Reebop Kwaku Baah, Feta Heta Linjen, Ivan Renliden, Alice Babs, Nils Lindberg, Siw Malmkvist, Lennart Åberg, Finn Sjöberg, Sylvia Vrethammar & Georgie Fame, Kjell Öhman, Rune Carlsson, Arne Domnérus, Terje Rypdal und dem Stockholm Jazz Orchestra zu hören. Tom Lord verzeichnet 101 Aufnahmen zwischen 1962 und 2003.[4] Er komponierte auch für den Film.

Andersson unterrichtete an der Königlich Schwedischen Musikakademie in Stockholm und am Stockholmer Institut für Musikerziehung sowie an der Musikhögskolan Ingesund.

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Einzelnachweise

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  1. Jazzradion minns Ulf Andersson. In: sverigesradio.se, 12. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023 (schwedisch).
  2. EGBA Electronic Groove & Beat Academy (Sweden)
  3. The Music of Abba
  4. Tom Lord The Jazz Discography