Ulrike Lohmann

deutsche Klimaforscherin und Hochschullehrerin an der ETH Zürich

Ulrike Lohmann (geboren 1966 in Berlin[1]) ist eine Klimaforscherin. Sie ist Professorin für Atmosphärenphysik an der ETH Zürich.[2]

Ulrike Lohmann (2020)

Lohmann stammt als Tochter einer Lehrerin und eines SPD-Politikers aus Kiel.[2] Sie machte in einem SOS-Kinderdorf in Nigeria ein Freiwilligenjahr.[2] Es folgte ein Studium der Ethnologie und Geografie.[2] Inspiriert von Umweltberichten zum Klimawandel studierte sie von 1988 bis 1993 Meteorologie in Mainz und Hamburg.[2][1] Sie promovierte 1996 am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg.[1] Sie wirkte zunächst als Assistenz- und außerordentliche Professorin für Atmosphärenwissenschaften an der Dalhousie University in Halifax.[1] Sie ist seit 2004 ordentliche Professorin für Atmosphärenphysik am Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich.[1]

Sie lebt am Zürichsee.[2] Ihre Passion sind Ausdauersport und Rudern.[2]

Lohmann befasst sich mit dem Wechselspiel aus globaler Erwärmung, Aerosolen und Wolkenbildung. Sie fasste ihre Erkenntnisse hierzu einmal wie folgt zusammen: „Wir gehen davon aus, dass es in einem wärmeren Klima weniger tiefe Wolken gibt, dafür mehr hohe. Das hieße, die Wolken hätten unter dem Strich einen wärmenden Effekt.“[2]

Sie befasst sich zudem mit der Möglichkeit des Geoengineerings durch Ausdünnung von Zirruswolken.[3] Sie bewertet derartige Eingriffe jedoch kritisch: „Nach derzeitigem Stand sollte die Zirruswolken-Ausdünnung lediglich als Gedankenexperiment gesehen werden, das dabei hilft, die Bildung der Eiswolken zu verstehen.“[4]

Sie ist eine der Leitautorinnen des Vierten und Fünften Sachstandsberichts des Weltklimarates (IPCC).[1]

Lohmann gehörte 2019 zu den Unterzeichnern einer Stellungnahme zu den Schülerprotesten für Klimaschutz, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.[5] Sie betont die Bedeutung der Solidarität von Klimaforschern mit der weltweiten Klimastreikbewegung. So sagte sie hierzu einmal: „Wir wissen genug, um auch ein politisches Statement abgeben zu können.“[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • U. Lohmann, J. Feichter: Global indirect aerosol effects: a review. In: Atmospheric Chemistry and Physics. Band 5, Nr. 3, 2005, S. 715–737.
  • U. Lohmann, B. Gasparini: A cirrus cloud climate dial? In: Science. Band 357, Nr. 6348, 2017, S. 248–249. doi:10.1126/science.aan3325
  • T. Storelvmo, T. Leirvik, U. Lohmann, P. C. Phillips, M. Wild: Disentangling greenhouse warming and aerosol cooling to reveal Earth’s climate sensitivity. In: Nature Geoscience. Band 9, Nr. 4, 2016, S. 286. doi:10.1038/ngeo2670

Auszeichnungen (Auszug)

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Commons: Ulrike Lohmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f usys.ethz.ch
  2. a b c d e f g h i j Die Wolkenfrau. In: Der Bund. Der Bund, abgerufen am 22. Dezember 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
  3. Lohmann & Gasparini, doi:10.1126/science.aan3325
  4. Klima-Manipulation Mit Technik gegen die Erderwärmung. In: Berliner Zeitung. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Dezember 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/archiv.berliner-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. 12 000 Wissenschaftler stellen sich hinter die streikenden Schüler. In: Sci Logs. Sci Logs, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  6. Sieben «Highly Cited Researchers 2018» aus dem D-USYS. Abgerufen am 1. Mai 2020.
  7. Highly Cited Researchers 2017. Abgerufen am 1. Mai 2020.
  8. Highly cited researchers at IAC. Abgerufen am 1. Mai 2020 (englisch).
  9. Reuters/Carlos Barra: The world's most influential scientific minds 2015. Thomson Reuters, abgerufen am 5. Januar 2020.
  10. Reuters/ Tony Gentile: The world's most influential scientific minds 2014. Thomson Reuters, abgerufen am 1. Mai 2020 (englisch).
  11. Mitarbeitende schlagen vorbildliche Vorgesetzte vor. Abgerufen am 1. Mai 2020.