Unguraș
Unguraș [deutsch Schlosswall, ungarisch Bálványosváralja) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in der Region Siebenbürgen in Rumänien. Der Ort ist auch unter der ungarischen Bezeichnung Váralja bekannt,[3] die von der einheimischen Bevölkerung bevorzugt wird.
] (Unguraș Schlosswall Bálványosváralja | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Cluj | |||
Koordinaten: | 47° 7′ N, 24° 3′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 281 m | |||
Fläche: | 64,13 km² | |||
Einwohner: | 2.443 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 407570 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 64 | |||
Kfz-Kennzeichen: | CJ | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2]) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Unguraș, Batin, Daroț, Sicfa, Valea Ungurașului | |||
Bürgermeister : | Cristian-Alin Rotar (PSD) | |||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 486 loc. Unguraș, jud. Cluj, RO–407570 | |||
Website: |
Geographische Lage
BearbeitenDie Gemeinde Unguraș liegt im Siebenbürgischen Becken im Nordosten des Kreises Cluj. An der Kreisstraße (Drum județean) DJ 161D befindet sich das Gemeindezentrum 18 Kilometer östlich von der Stadt Dej (Deesch) und etwa 70 Kilometer nordöstlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.
Geschichte
BearbeitenDer Ort Unguraș wurde 1269 urkundlich erwähnt.[4] Archäologische Funde auf dem Areal des Ortes deuten nach Angaben von J. Ackner, J. F. Niegebauer und andere in die späte Bronzezeit.[5] Nach Angaben von I. Marțian deuten Funde im eingemeindeten Dorf Batin (Battendorf), bei Dealul Cetății[6] oder La Cetățele,[7] auf eine Besiedlung der Region bis in die Urgeschichte zurück.
Nach dem Mongolensturm von 1241 wurde auf dem Gebiet des heutigen Gemeindezentrums die Burg Bálványos (⊙ ) errichtet, in deren Nähe eine ungarische Siedlung, das heutige Dorf Unguraș entstand. Im Mittelalter gehörten zur Domäne der Burg mehrere sächsische, ungarische und rumänische Dörfer.
Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Dés in der Gespanschaft Szolnok-Doboka, anschließend dem historischen Kreis Someș und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.
Bevölkerung
BearbeitenDie Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung[8] | Ethnie | |||||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | Andere | |||
1850 | 2.450 | 1.217 | 1.062 | - | 171 | |||
1920 | 2.755 | 1.338 | 1.335 | 1 | 81 | |||
1966 | 4.131 | 2.158 | 1.972 | - | 1 | |||
2002 | 3.093 | 1.131 | 1.850 | 1 | 111 | |||
2011 | 2.777 | 992 | 1.707 | 2 | 76 (Roma 41) | |||
2021 | 2.443 | 872 | 1.459 | 2 | 110 (Roma 58) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Rumänen 1966 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Magyaren (2095) 1977, die der Roma (116) 1850 und die der Rumäniendeutschen (68) wurde 1910 registriert. Bei einigen Erhebungen wurden bis zu drei Ukrainer registriert.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die Ruinen der Bálványos Burg in Unguraș, etwa im 14. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7] Nach dem Besitz siebenbürgischer Fürsten kam sie im 16. Jahrhundert in Besitz des moldauischen Fürsten Petru Rareș. 1536 ließ Georg Martinuzzi mit Steinen der Burg, das neue Schloss in Gherla (Neuschloss) errichten.[4]
- Im Gemeindezentrum die reformierte Kirche, wurde nach unterschiedlichen Angaben im 14.[7] oder im 15. Jahrhundert[4] errichtet, steht unter Denkmalschutz.
- Die orthodoxe Kirche im Gemeindezentrum, um das Jahr 1800 errichtet.[9]
-
Reformierte Kirche
-
Orthodoxe Kirche
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Miklós Misztótfalusi Kis (1650–1702), Buchdrucker und Gelehrter, lebte hier.[4]
- Mihály Fekete (1820–1871), Dichter und Pädagoge[10]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 10. Oktober 2024 (rumänisch).
- ↑ Unguraș bei arcanum.hu, abgerufen am 29. März 2020.
- ↑ a b c d Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
- ↑ Institute Of Archaeology − Unguraș abgerufen am 21. September 2017 (rumänisch)
- ↑ Institute Of Archaeology − Batin, abgerufen am 21. September 2017 (rumänisch).
- ↑ a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (rumänisch; PDF; 12,7 MB)
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
- ↑ Angaben zur orthodoxen Kirche in Unguraș bei biserici.org abgerufen am 24. September 2017 (rumänisch)
- ↑ Angaben zu Mihály Fekete bei mek.oszk.hu abgerufen am 18. September 2017 (ungarisch)