Unterfeldbrecht
Unterfeldbrecht ist ein Gemeindeteil des Marktes Neuhof an der Zenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Unterfeldbrecht liegt in der Gemarkung Oberfeldbrecht.[3]
Unterfeldbrecht Markt Neuhof an der Zenn
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Koordinaten: | 49° 26′ N, 10° 38′ O |
Höhe: | 376–394 m ü. NHN |
Einwohner: | 81 (2017)[1] |
Postleitzahl: | 90616 |
Vorwahl: | 09107 |
Geografie
BearbeitenDurch das Dorf fließt der Leitenbach, ein rechter Zufluss der Zenn. Im Südosten liegt das Flurgebiet Steinach, 0,75 km südöstlich liegt das Oberholz, 0,5 km südlich das Schenkenholz und 0,5 km südwestlich der Lerchengraben. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Oberfeldbrecht zur Staatsstraße 2255 (1,1 km westlich), nach Neuhof zur Kreisstraße NEA 10 (1,8 km nördlich) und zur Staatsstraße 2245 (2,5 km südöstlich).[4]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1312 als „Niedern-Veltgebreche“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Kloster Heilsbronn erwarb dort insgesamt 14 Anwesen, von denen neun während des Dreißigjährigen Krieges verödeten.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterfeldbrecht 16 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Neuhof. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Bayreuth als Grundherrn (Kastenamt Neuhof: 1 Hof, 5 Halbhöfe, 6 Güter, 1 Gütlein, 1 Haus, 1 Gemeindehirtenhaus; Kastenamt Dietenhofen: 1 Gut).[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Unterfeldbrecht dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neuhof an der Zenn und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Oberfeldbrecht zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Unterfeldbrecht. Bereits am 9. November 1824 wurde es wieder nach Oberfeldbrecht eingemeindet.[7] Am 1. Januar 1972 wurde Unterfeldbrecht im Zuge der Gebietsreform nach Neuhof an der Zenn eingemeindet.
Ehemalige Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 2. eingeschossiges Wohnstallhaus des 18. Jahrhunderts; Stall neu, Wohnteil in Fachwerk, im zweigeschossigen Giebel ⅔ hohe Fußstreben und eine rundbogige Aufzugsluke[8]
- Haus Nr. 9: Gemeindehaus; eingeschossiges Halbwalmdachhaus erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, verzahnte Eckquader, Türmchen aus konstruktivem Fachwerk, Pyramidendach, Fahne bezeichnet „1950“.[8]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2017 |
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Einwohner | 179 | 156 | 144 | 130 | 134 | 109 | 119 | 158 | 111 | 104 | 86 | 83 |
Häuser[9] | 23 | 24 | 26 | 24 | 24 | 23 | 24 | 22 | ||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Kirchengemeinde St. Maria und Georg (Oberfeldbrecht), die nach St. Thomas (Neuhof an der Zenn) gepfarrt ist.[6] Die Katholiken gehören zur Kirchengemeinde Maria Namen (Markt Erlbach), die ursprünglich eine Filiale von St. Michael (Wilhermsdorf) war[18][21] und seit 2019 eine Filiale von St. Johannis Enthauptung (Neustadt an der Aisch) ist.[22]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Unterfeldbrecht. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 625 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Unter-Feldbrecht. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 301 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 320–322 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 183.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsportrait > Unterfeldbrecht. In: neuhof-zenn.de. Abgerufen am 8. Juli 2023.
- Unterfeldbrecht in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Unterfeldbrecht in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Unterfeldbrecht im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b www.neuhof-zenn.de ( des vom 1. Dezember 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Neuhof an der Zenn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 320 ff.
- ↑ a b Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 135 (Digitalisat).
- ↑ Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 205 (Digitalisat).
- ↑ a b R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 183. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 94 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 98 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1228, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1162 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1273 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.
- ↑ Gemeinden. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.