Untermichelbach (Obermichelbach)
Untermichelbach (fränkisch: „Michlbach“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Obermichelbach im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3] Untermichelbach liegt in der Gemarkung Obermichelbach.[4]
Untermichelbach Gemeinde Obermichelbach
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 10° 55′ O |
Höhe: | 325 m ü. NHN |
Fläche: | 1,87 km² |
Einwohner: | 195 (1. Jan. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 90587 |
Vorwahl: | 0911 |
Untermichelbach Luftaufnahme (2020)
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Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt im Rangau etwa einen Kilometer östlich von Obermichelbach und ist ringsum von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Norden wird die Flur Birkenweiherfeld genannt, im Süden Weiherfeld und im Osten Kaltes Loh, Vogelherd und Erlesfeld. Unmittelbar südlich des Ortes fließt der Michelbach, ein linker Zufluss der Regnitz.
Die Kreisstraße FÜ 17/FÜs 3 führt nach Obermichelbach (1,2 km südwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2263 (1,6 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Obermichelbach zur Kreisstraße FÜ 21 (1,1 km westlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDie Pfarrei Herzogenaurach übertrug 1337 22 Orte dem Heilig-Geist-Spital Nürnberg, darunter Obermichelbach, Untermichelbach und Rothenberg. 1399 wurde Untermichelbach als „Nydernmychelbach“ in einer Urkunde über Reichnisse des Jobst Tetzel und des Hanns Tetzel aus Nürnberg genannt. Im Salbuch des Amtes Cadolzburg wurden 1464 „Obermichelbach“, „Nydernmichelbach“ und „Rotperg“ genannt. Der Ortsname leitet sich von einem Gewässernamen ab, dessen Bedeutung großer Bach ist.[2]
In der neuen Kapelle in Untermichelbach wurde 1505 ein Hochaltar geweiht, im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kapelle zerstört.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Untermichelbach 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Grundherren waren das Hochstift Bamberg: Amt Herzogenaurach (2 Höfe, 1 Schenkstatt), Dompropsteiamt Büchenbach (2 Halbhöfe), Dompropsteiamt Fürth (2 Halbhöfe) und Nürnberger Eigenherren: von Haller (1 Gut), von Tucher (1 Halbhof, 1 Gut), von Zeltner (1 Halbhof). Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde im Turnus von den Grundherren übernommen.[6]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Untermichelbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Obermichelbach zugeordnet. Es gehörte der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Obermichelbach an.[7]
1943 kommt es zu Luftangriffen auf Ober- und Untermichelbach. Am 17. April 1945 endet für den Ort der Zweite Weltkrieg mit der Besetzung durch die Truppen der United States Army.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2022 |
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Einwohner | 72 | 101 | 96 | 97 | 99 | 80 | 76 | 98 | 57 | 59 | 71 | 195 |
Häuser[8] | 11 | 12 | 15 | 15 | 13 | 13 | 13 | 15 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Heilig Geist (Obermichelbach) gepfarrt.[6][17] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Heilig Geist (Veitsbronn) gepfarrt.[20]
Verkehr
BearbeitenDie Deutsche Bundesbahn führt 1967 die Bahnbuslinie von Fürth über Obermichelbach und Tuchenbach nach Herzogenaurach ein, auf der im Winter 2007 eine Verbindung von Erlangen über Herzogenaurach nach Fürth verkehrt. Im Rahmen einer Neuordnung des Busverkehrs im nördlichen Landkreis verbindet die Linie 126 des OVF seit dem Fahrplanwechsel im Winter 2007 Fürth mit Tuchenbach über Obermichelbach und Veitsbronn.
Abends und am Wochenende verkehrt ein Anrufsammeltaxi zum Bahnhof in Siegelsdorf.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Untermichelbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 638 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 180 (Digitalisat). Ebd. S. 232 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Unter-Michelbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 380 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 67–68.
Weblinks
Bearbeiten- Untermichelbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Untermichelbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Untermichelbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Landkreis Fürth – Nahverkehrsplan 2023. (PDF; 10,7 MB) In: vgn.de. Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, S. 64, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ a b W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 66f.
- ↑ Gemeinde Obermichelbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 180.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 232.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 95 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1193, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1123 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.