Unternehmen Sumpffieber

Tarnname einer militärische Aktion der Deutschen im Zweiten Weltkrieg gegen sowjetische Partisanen

Das Unternehmen Sumpffieber war der Deckname einer deutschen Militäroperation während der Zeit des Zweiten Weltkriegs, gerichtet gegen sowjetische Partisanen.

Hintergründe

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Einige Zeit nach Beginn des „Unternehmens Barbarossa“, des Krieges gegen die Sowjetunion, formierten sich in den deutsch besetzten Gebieten Partisanengruppen. 1942 entschlossen sich nationalsozialistische Führer dazu, gegen die Partisanen in Weißrussland und Russland vorzugehen und arbeiteten entsprechende Pläne aus. Am 7. August 1942 unterzeichnete Reichsführer SS Heinrich Himmler das Dokument.

Besonders in den besetzten Gebieten Ost- und Südosteuropas diente die „Partisanenbekämpfung“ (auch „Bandenbekämpfung“ genannt) oftmals nur als Vorwand für die Erschießung von Juden und nichtjüdischen Zivilisten (vgl. Generalplan Ost und Programm Heinrich).

Dauer, Einsatzort und beteiligte Einheiten

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Das Unternehmen Sumpffieber fand vom 21. August 1942 bis 21. September 1942 in verschiedenen Gebieten im Generalkommissariat Weißruthenien statt. Die Führung übernahm der Höhere SS- und Polizeiführer Ostland Friedrich Jeckeln.[1] Mit der konkreten Leitung des „Unternehmens“ wurde der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) Ostland in Riga Heinz Jost und ab dem 10. September 1942 dessen Nachfolger Humbert Achamer-Pifrader betraut.[2]

Es waren insbesondere folgende Einheiten eingesetzt:

ab 28. August 1942 zusätzlich:

  • Gruppe Schröder (Gendarmerie-Zug (mot.) 7, 11, 12, 13, 21 und Nachrichten-Kompanie 11).[3]
  • Die lettischen Einheiten waren: Schutz- bzw. Polizeibataillone Nr. 18, 24, 26, 266-E. Außerdem eine Kompanie des sogenannten Kommando Arājs.[4]

Ergebnisse und Folgen

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Durch das Unternehmen Sumpffieber wurden mehrere Ortschaften zerstört, 389 Partisanen im Kampf getötet, 1.274 „Verdächtige standrechtlich erschossen“, 8.350 Juden ermordet und 1.217 weitere Menschen deportiert. In der Zahl ermordeter Juden sind jene enthalten, die im Anschluss an das Unternehmen zwischen dem 22. September und 2. Oktober 1942 bei der Aktion gegen das Ghetto in Baranawitschy erschossen wurden, also etwa 6.000.[5]

Aufarbeitung

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Diesem Unternehmen sind bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen gewidmet worden. Lediglich in der Wehrmachtsausstellung wurde das Unternehmen erwähnt.

Verwandte Themen

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Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrußland 1941–1944. Ferdinand-Schöningh-Verlag Paderborn, 2. Auflage 2006, S. 712.
  2. Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944. Hamburger Edition, Hamburg 1999, S. 899, S. 930–932.
  3. Wolfgang Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrußland 1941–1944, S. 712.
  4. Igors Varpa: Latviesu Karavirs zem Kaskrusta Karoga (Lettische Soldaten unter dem Hakenkreuz), ISBN 9984-751-41-4. S. 113.
  5. Wolfgang Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrußland 1941–1944, S. 712.
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