Uranylbromid, (UO2)Br2, ist ein hellroter, hygroskopischer Feststoff, und stellt das Uranylsalz der Bromwasserstoffsäure dar.

Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Raumgruppe

P41212 (Nr. 92)Vorlage:Raumgruppe/92[1]

Allgemeines
Name Uranylbromid
Andere Namen

Dibromdioxouran

Summenformel UO2Br2
Kurzbeschreibung

hellroter Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13520-80-4
Wikidata Q15632845
Eigenschaften
Molare Masse 429,836 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

sehr gut löslich in Wasser und polaren organischen Lösungsmitteln[2]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3][5]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​300​‐​373​‐​411
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eigenschaften

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Uranylbromid ist ein hellroter Feststoff, der sich an feuchter Luft gelb färbt. Es ist thermisch instabil und verliert Brom schon bei Raumtemperatur. Wird Uranylbromid in einer Inertgasatmosphäre auf 350 °C erhitzt zersetzt es sich binnen 48 Stunden. In koordinierenden Lösungsmitteln bildet Uranylbromid entsprechende Koordinationsverbindungen mit den Formeln (UO2)Br2 · L (L = Acetonitril), (UO2)Br2 · 2 L (L = Essigsäureanhydrid, Diethylether, N-Methylacetanilid), (UO2)Br2 · 3 L (L = N,N-Dimethylformamid) und (UO2)Br2 · 4 L (L = Dimethylsulfoxid) sowie zweifach, dreifach und vierfache koordinierte Komplexe mit Ammoniak entsprechend der Formel (UO2)Br2 · x NH3 (x = 2, 3, 4). Uranylbromid formt des Weiteren ein stabiles Trihydrat (UO2)Br2 · 3 H2O in Form dunkelgelber Nadeln aus wässriger HBr-Lösung. Trocknet man über Phosphorsäure erhält man das Monohydrat (UO2)Br2 · H2O.[2] Das Trihydrat ist luftstabil und verliert beim Erhitzen auf 60 °C ein Molekül Kristallwasser.[6] In ionischen Flüssigkeiten bildet Uranylbromid mit Bromid-Ionen das entsprechende Tetrabromo-Anion [(UO2)Br4]2−.[7]

Darstellung

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Uranylbromid kann durch Reaktion von wasserfreiem Uran(IV)-bromid mit Sauerstoff bei einer Temperatur zwischen 150 und 160 °C gewonnen werden.[2]

 

Ebenfalls ist eine elektrochemische anodische Oxidation von Uranmetall in Gegenwart von Brom, gelöst in Acetonitril und bei Anwesenheit von trockenem Sauerstoff möglich.[8]

Gesundheits- und Umweltgefahren

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Uranylbromid ist wie alle Uranverbindungen radioaktiv und giftig und sollte daher mit der entsprechenden Vorsicht behandelt und eine Aufnahme in den Körper vermieden werden.

Literatur

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  • Ingmar Grenthe, Janusz Drożdżynński, Takeo Fujino, Edgar C. Buck, Thomas E. Albrecht-Schmitt, Stephen F. Wolf: Uranium. In: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements. Springer, Dordrecht 2006, ISBN 1-4020-3555-1, S. 253–698, doi:10.1007/1-4020-3598-5_5.

Einzelnachweise

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  1. Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 782 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements. Springer, Dordrecht 2006, S. 571.
  3. Eintrag zu Uranverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag uranium compounds with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
  6. Sigfred Peterson, Journal of Inorganic and Nuclear Chemistry, Volume 17, Issues 1–2, 1961, S. 135–137.
  7. Marie-Olga Sornein, Mickaël Mendes, Céline Cannes, Claire Le Naour, Peter Nockemann, Kristof Van Hecke, Luc Van Meervelt, Jean-Claude Berthet, Christoph Hennig, Polyhedron, 2009, 28 (7), S. 1281–1286.
  8. N. Kumar, Dennis G. Tuck, Inorganica Chimica Acta, Volume 95, Issue 4, 1984, S. 211–215.