Urlaub am Bauernhof
Urlaub am Bauernhof (UaB) ist ein Verein und die Marke, unter der in Österreich der Tourismussparte Privatquartiere auf Bauernhöfen als Sektor des Agrotourismus angeboten wird.
Urlaub am Bauernhof (UaB) | |
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Rechtsform | Verein (ZVR: 673634184) |
Gründung | 1991[1] |
Sitz | Salzburg |
Zweck | Tourismusmarketing |
Vorsitz | Hans Embacher[1][2] |
Mitglieder | ca. 3.050; Bundesverband, 8 Landesverbänden[1] |
Website | www.urlaubambauernhof.at |
Vereinsziele und Organisation
BearbeitenUrlaub am Bauernhof ist ein Zusammenschluss, der rund 2.300 bäuerliche Familienbetriebe repräsentiert und mit entsprechender Qualitätskontrolle einhergeht.
Die Marke deckt die Profile Bio-, Gesundheits-, Wein-, Kinder-, Reit-, Radler-, Seminar- und behindertengerechten Urlaub ab:[3][4]
- Urlaub am Biobauernhof
- Urlaub am Vitalhof
- Urlaub auf dem Baby- und Kinderbauernhof – für familienfreundlichen Urlaub
- Urlaub am Reiterbauernhof – Freizeitreiten
- Urlaub am Winzerhof – Weinbauregionen im Burgenland, Niederösterreich, Steiermark
- Urlaub barrierefrei – für mobilitätseingeschränkte Urlauber
- Urlaub auf der Alm - für Urlaub auf Almhütten im
Der Verein besteht aus dem Bundesverband und 8 Landesverbänden.
Die Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist eine aktive Landwirtschaft. Bei Begrenzung auf 10 Gästebetten (Privatzimmervermietung) ist das Angebot Urlaub am Bauernhof – einschließlich hofeigener ortsüblicher Verpflegung und Beistellung alkoholfreier und selbsterzeugter alkoholischer Getränke – ein gesetzlich zulässiger bäuerlicher Nebenerwerb (häusliche Nebenbeschäftigung, und daher kein Gewerbe).[5] Über 10 Gästebetten liegt gewerbliche Beherbergung vor, sofern nicht Ferienwohnungen ohne tägliche Dienstleistungen (Frühstück oder sonstige Mahlzeiten) angeboten werden (Fremdenunterkunftsart Ferienwohnungen und -häuser).[6][7] Die durchschnittliche Betriebsgröße des Vereins beträgt 11,8 Gästebetten, ca. 11 % der Mitglieder führen den Betrieb gewerblich (2024).[8]
Die Mitgliederzahlen sind seit vielen Jahren stagnierend. Als Gründe werden (für die Steiermark, aber wohl österreichweit gültig) angegeben, dass „einerseits die Zahl der Bauernhöfe insgesamt rückläufig ist, andererseits eine gewisse Zahl von Vermietern in der Zwischenzeit mehr als 10 Betten vermietet und somit unter die gewerblichen Betriebe fällt oder auf Vermietung von Ferienwohnungen umgestellt hat.“[9]
Wirtschaftliche Bedeutung
BearbeitenMit etwa 23.000 Betten (2023)[1] gehört Urlaub am Bauernhof zu den großen touristischen Organisationen in Österreich. Die Summe der Tagesausgaben der Bauernhofgäste im ländlichen Raum beträgt insgesamt ca.
€ 750 Mio. Damit kommt der bäuerlichen Vermietung erhebliche wirtschaftliche Bedeutungim ländlichen Raum zu. Es wird angenommen, dass etwa die Hälfte dieser Ausgaben auf den Bauernhöfen getätigt wird.
Man schätzt die Gesamt-Tagesausgaben der Bauernhofgäste insgesamt auf jährlich etwas unter 1 Mrd. €.[10] Der Urlaub am Bauernhof stellt damit einen wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich dar.
Literatur
Bearbeiten- Bundesverband Urlaub am Bauernhof in Österreich (Hrsg.): Jahresberichte. Wien (1992 ff).
- Hans Embacher: Gastkommentar “Urlaub am Bauernhof”. In: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (Hrsg.): Lagebericht 2005. Bericht über die Lage der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Österreich 2005. Wien 2006, 5.5, S. 109 ff. (portal.wko.at [PDF]).
- P. Schönherr: Urlaub am Bauernhof in Nordtirol. Diplomarbeit, Innsbruck 1989.
- A. Wernisch: Arbeitswirtschaftliche Aufgabenstellung für die Spezialausbildung: Urlaub am Bauernhof. Seminarunterlage, Eigenverlag der Bundesanstalt für Landtechnik, Wieselburg 1996
- A. Wernisch: Urlaub am Bauernhof: Top oder Flop? ÖKL-Kolloquium/Schriftenreihe 1995, Österreichisches Kuratorium für Landtechnik, 1995
Länder:
- Paul Eder: Urlaub am Bauernhof in der Steiermark. In: Institut für Geographie Karl-Franzens-Universität Graz (Hrsg.): Arbeiten aus dem Institut für Geographie der Karl-Franzens-Universität Graz. Band 35. Graz März 1997.
- Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 4 (Hrsg.): Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der Salzburger Land- und Forstwirtschaft in den Jahren 2001–2003. Salzburg, 4. Produktion, Vermarktung und Preise 4.6 Urlaub am Bauernhof, S. 54 ff. (salzburg.gv.at [PDF] S. 33 ff).
Weblinks
Bearbeiten- Urlaub am Bauernhof, Website
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Hans Embacher: Jahresbericht Urlaub am Bauernhof. Hrsg.: Bundesverband Urlaub am Bauernhof in Österreich. 10. Juni 2024.
- ↑ Team. In: Unser Team in Österreich. Urlaub am Bauernhof, abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ Österreichkarte/Höfe der Urlaub am Bauernhof-Marke
- ↑ Index Kataloge ( des vom 1. Januar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , farmholidays.com
- ↑ Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark (Hrsg.): Landwirtschaftliche Mitteilungen. Nr. 2, 15. Februar 1997. Zit. nach Lit. Eder: Urlaub. 3. Urlaub am Bauernhof - Gesetzliche Grundlagen.
- ↑ P. Weber: 20 Betten kontra Gewerbeschein. Das Magazin für den ländlichen Raum. In: Universität für Bodenkultur (Hrsg.): Blick ins Land. Nr. 1/1997. Wien 1997, S. 4. Zit. nach Eder: Urlaub. 3. Urlaub am Bauernhof - Gesetzliche Grundlagen.
- ↑ Beherbergungsstatistik: Monatliche Nächtigungsstatistik; Jährliche Bestandsstatistik ab 2003. In: Bundesanstalt Statistik Österreich (Hrsg.): Standard-Dokumentation. Metainformationen (Definitionen, Erläuterungen, Methoden, Qualität) zur Tourismusstatistik-monatliche Nächtigungsstatistik. 2003, Abbildung 1: Definition von Beherbergungsbetrieben, S. 8 (statistik.at [PDF; 284 kB]).
- ↑ Hans Embacher: Jahresbericht Urlaub am Bauernhof. Hrsg.: Bundesverband Urlaub am Bauernhof in Österreich. 10. Juni 2024, S. 10.
- ↑ Lit. Eder: Urlaub. 4. Entwicklung und Struktur des touristischen Angebotes Urlaub am Bauernhof.
- ↑ Hans Embacher: Jahresbericht Urlaub am Bauernhof. Hrsg.: Bundesverband Urlaub am Bauernhof in Österreich. S. 10.