Urocaninsäure

chemische Verbindung
(Weitergeleitet von Urokaninsäure)

Die Urocaninsäure ist eine organische chemische Verbindung und im menschlichen Schweiß als photoprotektive (UV-absorbierende) Substanz enthalten. Sie spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Haut vor UVB-Strahlung und ist ein Histidin-Abbauprodukt (durch Histidase).[2]

Strukturformel
Strukturformel von 4-Imidazoleacrylicsäure
trans-Isomer [(E)-Isomer]
Allgemeines
Name Urocaninsäure
Andere Namen
  • 3-(1H-Imidazol-4-yl)acrylsäure
  • 3-(1H-Imidazol-4-yl)prop-2-ensäure (IUPAC)
  • Urokaninsäure
  • Urocansäure
Summenformel C6H6N2O2
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 203-258-4
ECHA-InfoCard 100.002.963
PubChem 1178
Wikidata Q30536
Eigenschaften
Molare Masse 138,12 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

226–228 °C[1] (trans-Form)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

100 mg·kg−1 (LD50Mausi.v.)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Sie tritt in der Haut zunächst als trans-Urocaninsäure auf und wird bei Bestrahlung mit UVB-Licht teilweise in cis-Urocaninsäure umgewandelt.[3][4][5] Der Name „Urocaninsäure“ wurde im Jahr 1875 von Max Jaffé vorgeschlagen, der diese Substanz im Urin von Hunden nachweisen konnte.[6][7]

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f Datenblatt 4-Imidazoleacrylic acid, 99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. März 2014 (PDF).
  2. gesundheit.de: Medizinlexikon - Urocaninsäure
  3. T. Schwarz: Mechanisms of UV-induced immunosuppression. In: Keio J Med. 54(4), 2005, S. 165–171.
  4. M. Egawa, J. Nomura, H. Iwaki: The evaluation of the amount of cis- and trans-urocanic acid in the stratum corneum by Raman spectroscopy. In: Photochem. Photobiol. Sci. 9, 2010, S. 730–733, doi:10.1039/B9PP00143C.
  5. S. Edlbacher, Fr. Heitz: Zur Kenntnis der Urocaninsäure. In: Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie. Band 279, Heft 1–2, Oktober 2009, S. 63–65, doi:10.1515/bchm2.1943.279.1-2.63.
  6. M. Jaffe: Ueber die Urocaninsäure. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 8, Nr. 1, Januar 1875, S. 811–813, doi:10.1002/cber.187500801267.
  7. M. Jaffe: Ueber einen neuen Bestandtheil des Hundeharns. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 7, Nr. 2, Juli 1874, S. 1669–1673, doi:10.1002/cber.187400702225.