Ursula Schafmeister
Ursula Schafmeister (* 1928 in Bielefeld; † 13. Januar 1997) war eine deutsche Theologin und eine der ersten Pastorinnen in der evangelischen Kirche von Westfalen.
Leben
BearbeitenUrsula Schafmeister wuchs in einem christlichen Umfeld auf. In ihrer Familie hatte Gleichberechtigung Tradition. So konnte sie mit familiärem Rückhalt ab 1949 an der Kirchlichen Hochschule Bethel Theologie studieren. Da Frauen zu dieser Zeit nach der protestantischen Kirchenordnung das Amt der Pastorin verwehrt war, wurde sie zunächst Vikarin. Im Februar 1960 wurde sie zur Hilfspredigerin in Bielefeld ordiniert.[1] Ursula Schafmeister schloss sich mit anderen Vikarinnen zusammen und erreichte die formelle Gleichstellung der Frauen. Ab 1964 konnten Frauen in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) Pfarrerin werden, wobei sie bis 1974 noch Einschränkungen unterworfen waren, unter anderem einem Heiratsverbot[2] (siehe Frauenordination im Protestantismus).[3]
1966 wurde Ursula Schafmeister zur Pastorin des Kirchenkreises Bielefeld in die neu errichtete 2. Pastorinnenstelle berufen.[4] Zu ihren Aufgaben gehörte auch die „evangelische Unterweisung an Berufsschulen im Kirchenkreis Bielefeld“. 1969 erfolgte ihre Berufung in die Kirchengemeinde Westerholt-Bertlich im Kirchenkreis Recklinghausen.[5] Im Jahr 1971 wurde Ursula Schafmeister in der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum die erste Pastorin Bochums.[6] Im Kirchenkreis Bochum war sie bis zu ihrem Ruhestand im Oktober 1992 in der Bochumer Pauluskirche[7] als Pfarrerin tätig.[2][8] Sie starb im Januar 1997.[9]
Ursula Schafmeister wurde im Rahmen des Projekts Frauenorte in die Liste der FrauenOrte NRW aufgenommen.[10] Das Bochumer Frauenarchiv „ausZeiten“ informiert in regelmäßigen Stadtrundgängen über ihr Leben.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Persönliche und andere Nachrichten. In: Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen. Nr. 3, 25. März 1960, S. 20
- ↑ a b Stadt Bochum: Ursula Schafmeister. In: Porträts bedeutender historischer Bochumer Frauen. Abgerufen am 6. Dezember 2024
- ↑ Heidemarie Wünsch: 80 Jahre Westfälischer Theologinnen-Konvent: »Der unbedingte Wille zur Vernetzung«. In: Deutsches Pfarrerblatt, Ausgabe 7/2014
- ↑ Persönliche und andere Nachrichten. In: Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen. Nr. 6, 20. Mai 1966, S. 59
- ↑ Persönliche und andere Nachrichten. In: Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen. Nr. 3, 27. März 1969, S. 44
- ↑ Persönliche und andere Nachrichten. In: Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen. Nr. 6, 9. September 1971, S. 128
- ↑ Persönliche und andere Nachrichten. In: Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen. Nr. 9, 17. November 1992, S. 257
- ↑ Frauenstadtplan zur Bochumer Frauengeschichte. In: Stadt Bochum. Abgerufen am 6. Dezember 024
- ↑ Persönliche und andere Nachrichten. In: Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche von Westfalen. Nr. 1, 27. Februar 1997, S. 26
- ↑ FrauenOrte. In: frauenorte-nrw.de. Abgerufen am 7. Dezember 2024
Personendaten | |
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NAME | Schafmeister, Ursula |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche evangelische Theologin und erste Pastorin in Bochum |
GEBURTSDATUM | 1928 |
GEBURTSORT | Bielefeld |
STERBEDATUM | 13. Januar 1997 |