Ustyluh (ukrainisch Устилуг; russisch Ustilug, polnisch Uściług) ist eine Stadt in der nordwestlichen Ukraine. Der am Fluss Bug gelegene Ort befindet sich an der Westgrenze der Oblast Wolyn.

Ustylug
Устилуг
Wappen von Ustylug
Ustylug (Ukraine)
Ustylug (Ukraine)
Ustylug
Basisdaten
Oblast: Oblast Wolyn
Rajon: Rajon Wolodymyr
Höhe: 188 m
Fläche: 4,03 km²
Einwohner: 2.060 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 511 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 44731
Vorwahl: +380 3342
Geographische Lage: 50° 52′ N, 24° 9′ OKoordinaten: 50° 51′ 36″ N, 24° 9′ 25″ O
KATOTTH: UA07020210010031545
KOATUU: 720510400
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 25 Dörfer
Verwaltung
Bürgermeister: Wiktor Polischtschuk
Adresse: вул. Володимирська 40
44731 м. Устилуг
Statistische Informationen
Ustylug (Oblast Wolyn)
Ustylug (Oblast Wolyn)
Ustylug
i1

Geographie

Bearbeiten

Die Stadt liegt am Rande der nordwestlichen Ausläufer des Wolhynischen Berglandes, auf der rechten Seite des Flusses Bug.

Die Entfernungen zu größeren Städten sind: 8 km nach Wolodymyr, 15 km nach Nowowolynsk, 60 km nach Kowel. Der Bug ist hier die westliche Grenze der Ukraine zu Polen (Zosin).

Seit 1979 hat der Ort auch einen Bahnhof an der Bahnstrecke Wolodymyr–Sławków, im Ort beginnt die ukrainische Fernstraße N 22.

Geschichte

Bearbeiten

Die Stadt wurde 1150 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, erhielt 1653 das Magdeburger Stadtrecht zugesprochen und gehörte bis zur 3. polnischen Teilung zur Adelsrepublik Polen (in der Woiwodschaft Wolhynien[1], wurde in dieser Zeit auch Rosypol genannt), kam dann zum Russischen Reich, wo es im Gouvernement Wolhynien lag und Ustilug genannt wurde. 1918/1921 fiel es an Polen und kam zur Woiwodschaft Wolhynien in den Powiat Włodzimierz, Gmina Uściług. Infolge des Hitler-Stalin-Pakts besetzte die Sowjetunion das Gebiet, nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 war der Ort bis 1944 unter deutscher Herrschaft, wurde dann nach dem Zweiten Weltkrieg wieder von der Sowjetunion annektiert und gehört seit 1991 zur heutigen Ukraine.

Verwaltungsgliederung

Bearbeiten

Am 14. August 2015 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Ustyluh (Устилузька міська громада Ustyluska miska hromada). Zu dieser zählten auch die 25 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[2], bis dahin bildete die Stadt zusammen mit den Dörfern Parchomenkowe, Saluschschja und Trostjanka die gleichnamige Stadtratsgemeinde Ustyluh (Устилузька міська рада/Ustyluska miska rada) im Westen des Rajons Wolodymyr-Wolynskyj.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Ustyluh Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnisch
Ambukiw Амбуків Амбуков (Ambukow) Ambuków
Chotjatschiw Хотячів Хотячов (Chotjatschow) Chotiaczów
Chrypalytschi Хрипаличі Хрипаличи (Chripalitschi) Chrypalicze
Darnyzke Дарницьке Дарницкое (Darnizkoje) Fundum
Isow Ізов Изов Izów
Kladniw Кладнів Кладнов (Kladnow) Kładniów
Korytnyzja Коритниця Корытница (Korytniza) Korytnica
Ludyn Лудин Лудин (Ludin) Łudzin
Mykytytschi Микитичі Никитичи (Nikititschi) Nikitycze
Nowyny Новини Новины (Nowiny) Nowiny
Parchomenkowe Пархоменкове Пархоменково (Parchomenkowo) Wydranka
Pjatydni П'ятидні Пятидни (Pjatidni) Piatydnie
Polumjane Полум'яне Полумяное (Polumjanoje) Połomiane
Rohoschany Рогожани Рогожаны (Rogoschany) Rohożany
Rokytnyzja Рокитниця Ракитница (Rakitniza) Rokitnica
Russiw Русів Русов (Russow) Rusów
Sabolottja Заболоття Заболотье (Sabolotje) Zabłocie
Saluschschja Залужжя Залужье (Saluschje) Załuże
Selisky Селіски Селиски (Seliski) Sieliski
Sorja Зоря Заря (Sarja) Puzów
Stenscharytschi Стенжаричі Стенжаричи (Stenscharitschi) Stężarzyce
Trostjanka Тростянка Тростянка Trościanka
Tschornykiw Чорників Черников (Tschernikow) Czerników
Turiwka Турівка Туровка (Turowka) Turówka
Wortschyn Ворчин Ворчин (Wortschin) Worczyn

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Der Komponist Igor Fjodorowitsch Strawinski hatte ein Anwesen in Ustyluh und verweilte hier oft zwischen 1890 und 1914. Heute befindet sich dort ein Museum.

Bearbeiten
Commons: Ustyluh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Rizzi Zannoni, Woiewództwa Lubelskie y Rawskie. Mazowsze y Podlasie Południowe. Część Pułnocna Woiewództw Bełzkiego, Ruskiego y Sendomirskiego, część zachodnia Województwo (!) Wolyńskiego y Brzeskiego — Litewskiego.; 1772
  2. Волинська обласна рада рішенням від 14 серпня 2015 року утворила об'єднані територіальні громади: у Володимир-Волинському районі