Uszdrawen, 1936 bis 1938: Uschdrawen, 1938 bis 1945: Beutnerwalde, litauisch Uždraviai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Untergegangener Ort
Uszdrawen (Beutnerwalde)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 56′ N, 22° 42′ OKoordinaten: 54° 56′ 23″ N, 22° 41′ 57″ O
Uszdrawen (Europäisches Russland)
Uszdrawen (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Uszdrawen (Oblast Kaliningrad)
Uszdrawen (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Die Ortsstelle befindet sich sechs Kilometer nordnordwestlich von Pobedino (Schillehnen/Schillfelde) am Rande des les Scheschupski (dt. Weszkaller Forst, 1938 bis 1945: Staatsforst Waldlinden).

Geschichte

Bearbeiten
 
Die Landgemeinde Uszdrawen auf einem Messtischblatt von 1927

Der Ort wurde 1672 gegründet.[1] Um 1780 war Uschdrawen ein Schatullort.[2] 1874 wurde die Landgemeinde Uszdrawen in den neu gebildeten Amtsbezirk Wisborienen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] Noch 1905 wurde der Ort ausschließlich von Litauisch sprechenden Personen bewohnt.[4] 1936 wurde die Schreibweise des Ortes in Uschdrawen geändert und 1938 wurde er in Beutnerwalde umbenannt. 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Laut dem zweisprachigen Ortsverzeichnis der Oblast Kaliningrad von 1976 gehörten Überbleibsel des Ortes noch zu Liwny (Wisborienen/Grenzhöhe).[5]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6] 38
1871[6] 35
1885[7] 30
1905[4] 24 alle litauischsprachig
1910[8] 21
1933[9] 27
1939[10] 22

Uszdrawen/Beutnerwalde gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schillehnen. Die katholische Minderheit (1905: 2 von 24 Bewohnern)[4] war bis 1930 in Bilderweitschen und dann in Schillehnen eingepfarrt.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Beutnerwalde
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 172.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Grenzhöhe
  4. a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  5. Населенные пункты Калининградской области: краткий справочник. / Ред. В.П. Ассоров, В.В. Гаврилова, Н.Е. Макаренко, Э.М. Медведева, Н.Н. Семушина. - Калининград: Калининградское книжное издательство, 1976
  6. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.