Uwe Reinders

deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer

Uwe Reinders (* 19. Januar 1955 in Essen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Uwe Reinders
Uwe Reinders als Trainer des
F.C. Hansa Rostock im Jahr 1990
Personalia
Geburtstag 19. Januar 1955
Geburtsort EssenDeutschland
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1961–1962 TBV Frillendorf
1962– Polizei SV Essen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
0000–1974 Polizei SV Essen
1974–1977 Schwarz-Weiß Essen 40 0(8)
1977–1985 Werder Bremen 243 (83)
1985–1986 Girondins Bordeaux 36 (15)
1986–1987 Stade Rennes 10 0(0)
1987–1988 Eintracht Braunschweig 18 0(8)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1982 Deutschland U-21 3 0(1)
1982 Deutschland B 1 0(0)
1982 Deutschland 4 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1987–1988 Eintracht Braunschweig (Spielertrainer)
1988–1990 Eintracht Braunschweig
1990–1992 Hansa Rostock
1992–1993 MSV Duisburg
1993–1994 Hertha BSC
1996–1997 FC Sachsen Leipzig
2002–2004 Eintracht Braunschweig
2005 1. FC Pforzheim
2005 Brinkumer SV
2011 FC Oberneuland
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Spielerkarriere

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Reinders begann mit dem Fußballspielen in der Jugend beim TBV Frillendorf und dem Polizei SV Essen, bevor er 1974 zu Schwarz-Weiß Essen wechselte, wo er in zwei Spielzeiten der 2. Bundesliga Nord acht Tore erzielte. In der Fußball-Bundesliga spielte er von 1977 bis 1980 sowie von 1981 bis 1985 in 206 Spielen für Werder Bremen und erzielte dabei 67 Bundesliga-Tore, davon 16 durch Elfmeter. Außerdem absolvierte er in der Saison 1980/81 37 Spiele für Werder Bremen in der 2. Fußball-Bundesliga Nord, in denen er sechzehnmal traf, davon dreimal bei Elfmetern. Zudem erzielte er vier Tore im DFB-Pokal und zwei Tore in europäischen Vereinswettbewerben. 1985 ging er nach Frankreich zu Girondins Bordeaux, mit denen er in seiner ersten Saison französischer Pokalsieger wurde. Im Spätherbst 1986 wechselte er innerhalb der Saison zu Stade Rennes, mit dem er am Ende des Spieljahres aus der Erstklassigkeit abstieg. Nach 46 Spielen und 15 Toren in der französischen Division 1 war er als Spielertrainer noch ein Jahr für Eintracht Braunschweig in der Oberliga Nord (18 Spiele, acht Tore) tätig.[1]

1982 bereitete Reinders beim 1:0-Sieg von Werder Bremen gegen den FC Bayern München das sogenannte Einwurf-Tor vor, bei dem der Münchner Torhüter Jean-Marie Pfaff einen Einwurf von Uwe Reinders ins eigene Tor lenkte. Reinders wurde und wird zwar oft als Torschütze genannt, dennoch handelte es sich bei dem Treffer um ein Eigentor von Pfaff, da aus einem Einwurf kein Tor direkt erzielt werden kann.[2]

Nationalmannschaft

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Reinders absolvierte vier Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.[3] Sein Debüt gab er kurz vor der WM am 12. Mai 1982 gegen die norwegische Auswahl. Beim 4:2-Auswärtssieg wurde Reinders in der 62. Minute für Paul Breitner eingewechselt.[4] Im WM-Spiel gegen Chile am 20. Juni 1982 erzielte er seinen einzigen Treffer für die Nationalelf. Am 2. Juli 1982 machte er gegen die spanische Fußballnationalmannschaft in der zweiten WM-Finalrunde sein letztes Spiel.[5] Danach verletzte er sich beim Freizeitsport und konnte bei der WM nicht mehr eingesetzt werden.[6][2] In allen vier Begegnungen für Deutschland wurde Reinders entweder ein- oder ausgewechselt.

Erfolge als Spieler

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Nationalmannschaft

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  • Vizeweltmeister: 1982

Trainerkarriere

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Nach seiner Karriere als Spieler ist Reinders als Trainer tätig. Zuerst bei Eintracht Braunschweig, dann bei Hansa Rostock, wo er 1990/91 letzter Meister der DDR-Oberliga und letzter FDGB-Pokal-Sieger wurde und Rostock so für die Bundesliga qualifizierte.[7][8] In der folgenden Bundesligasaison wurde Reinders am 27. Spieltag beim abstiegsbedrohten F.C. Hansa entlassen. Vorangegangen waren Meinungsverschiedenheiten mit dem Vereinsvorsitzenden Gerd Kische.[9] Reinders strengte anschließend eine Kündigungsschutzklage gegen den F.C. Hansa an.[10]

Er trainierte im Folgenden von 1992 bis März 1993[11] den MSV Duisburg, von 1993 bis 1994 Hertha BSC und von 1996 bis 1997 den FC Sachsen Leipzig. Ab 2002 war er als Trainer von Eintracht Braunschweig in der 2. Liga und nach dem Abstieg 2003 bis Anfang März 2004 in der Regionalliga Nord beschäftigt.[12] 2005 hatte er zwei kurze Engagements beim 1. FC Pforzheim in der Verbandsliga Nordbaden bis zum Ende der Saison 2004/5[13] und in der Saison 2005/6 beim Brinkumer SV in der Oberliga Nord bis zu seinem Rücktritt im Dezember 2005.[14][15] Am 26. April 2011 übernahm Uwe Reinders kurzzeitig den Cheftrainerposten beim Nord-Regionalligisten FC Oberneuland, konnte dessen Abstieg in die Bremen-Liga jedoch nicht mehr verhindern.[16][17] Dafür konnte unter seiner Leitung der Bremer Pokal (Lotto-Pokal) gewonnen werden, wodurch sich der FC Oberneuland für den DFB-Pokal 2011/12 qualifizierte.[18] Dennoch verließ Reinders den Klub zum Saisonende.

Privatleben

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Reinders hat eine Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen und lebt in Achim im Landkreis Verden. Er hat einen Sohn und eine Enkelin.[19] Seine Ehefrau, mit der er seit 1979 verheiratet war, ist 2008 verstorben.[20] Anlässlich seines 60. Geburtstags sagte Reinders gegenüber dem Sport-Informations-Dienst, er leide unter Herzproblemen.[21] In einem Bericht des Deutschen Fußball-Bundes wurde er 2015 als „Draufgänger mit der manchmal vorlauten Klappe“ bezeichnet,[21] das Hamburger Abendblatt nannte ihn 1992 den „wortgewaltigen Essener, der sich durch Bescheidenheit selten auszuzeichnen versteht“.[9] Eigener Aussage nach hatte Reinders 1982 bei einer Spielbank eine Million D-Mark Schulden.[21]

Literatur

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  • Fritz Tauber: Deutsche Fußballnationalspieler. Spielerstatistiken von A bis Z. AGON Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-397-4, Seite 103.
  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1963–1994. AGON Sportverlag, Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4, Seite 404.
  • Andreas Baingo: FC Hansa Rostock. Wir lieben Dich total! Sportverlag, Berlin 1995, ISBN 3-328-00692-3, S. 40.
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Commons: Uwe Reinders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Matthias Arnhold: Uwe Reinders – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF, 7. Februar 2019, abgerufen am 8. Februar 2019.
  2. a b Werders früherer Stürmer Uwe Reinders und seine unvergessenen Geschichten – heute wird er 60: Ein Einwurf-Tor und ein Badelatschen-Malheur, kreiszeitung.de, 19. Januar 2015
  3. Matthias Arnhold: Uwe Reinders – International Appearances. RSSSF, 7. Februar 2019, abgerufen am 8. Februar 2019.
  4. Norwegen – Deutschland 2:4 (1:3) auf dfb.de
  5. Deutschland – Spanien 2:1 (0:0) auf dfb.de
  6. Reinders‘ verhängnisvolle Rutschpartie in Badelatschen, deichstube.de, 7. Juni 2018
  7. fc-hansa.de: 40 Jahre F.C. Hansa: Die Kogge als Markenzeichen. 28. Dezember 2005, abgerufen am 15. Februar 2021.
  8. Hansa Rostocks wilde Wende-Zeit, nordkurier.de, 30. Oktober 2019, abgerufen am 19. Dezember 2020
  9. a b Menschlich gesehen. Parade-Wessi. In: Hamburger Abendblatt. 9. März 1992, abgerufen am 22. Februar 2023.
  10. Reinders klagt. In: Hamburger Abendblatt. 25. März 1992, abgerufen am 24. Februar 2023.
  11. Reinders gab auf. In: Hamburger Abendblatt. 24. März 1993, abgerufen am 31. März 2023.
  12. Eintracht Braunschweig: Uwe Reinders übernimmt das Kommando, spiegel.de, 24. Oktober 2002
  13. Tollhaus 1. FC Pforzheim: Komplette Mannschaft will den Verein verlassen, bo.de, 25. April 2005
  14. Brinkum holt Uwe Reinders als Trainer, nwzonline.de, 11. Juni 2005
  15. Nord: Brinkums Trainer erklärt seinen Rücktritt – Reinders: Ich habe alles versucht, kicker.de, 9. Dezember 2005
  16. FC Oberneuland: Reinders-Verpflichtung ist eine Überraschung, weser-kurier.de, 26. April 2011
  17. FC Oberneuland: Zukunft von Reinders ist ungewiss, weser-kurier.de, 18. Mai 2011
  18. Reinders führt FC Oberneuland in DFB-Pokal, nwzonline.de, 6. Juni 2011
  19. EX-NATIONALSPIELER UWE REINDERS WIRD 60, dfb.de, 19. Januar 2015
  20. Krebs-Tod mit 55: Reinders trauert um seine Rita, bild.de, 26. März 2008
  21. a b c Ex-Nationalspieler Uwe Reinders wird 60. In: DFB. 19. Januar 2015, abgerufen am 23. Februar 2023.