Võru
Võru (deutsch Werro, russisch Выру) ist eine Stadt im Kreis Võru im Südosten Estlands mit etwa 12.000 Einwohnern. Die Stadt ist sowohl das wirtschaftliche als auch das Verwaltungszentrum des über 33.000 Einwohner zählenden Kreises Võru. In Võru wird vielfach der südestnische Dialekt (Võru-Sprache) gesprochen.
Võru | |||
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Staat: | Estland | ||
Kreis: | Võru | ||
Gegründet: | 21. August 1784 | ||
Koordinaten: | 57° 51′ N, 27° 0′ O | ||
Fläche: | 13,24 km² | ||
Einwohner: | 11.859 (2019) | ||
Bevölkerungsdichte: | 896 Einwohner je km² | ||
Zeitzone: | EET (UTC+2) | ||
Postleitzahl: | 65601 – 65622 | ||
Bürgermeister: | Anti Allas | ||
Website: | |||
Geschichte
BearbeitenAls Gründungsdatum von Võru wird der 21. August 1784 angesehen, an dem der Generalgouverneur von Riga mit seiner Unterschrift ein Dekret zur Gründung der neuen Stadt und zur Festlegung des Stadtnamens besiegelt hat. 1785 wurde die Stadtplanung abgeschlossen. Im historischen Straßennetz, das sich wie einige einstöckige Holzhäuser bis heute erhalten hat, dominieren rechte Winkel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenHerausragende Kulturereignisse sind ein Folklore-Musikfestival, das jährlich im Juli stattfindet, sowie Konzerte am nahegelegenen Tamula-See.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die Evangelisch-Lutherische Katharinenkirche wurde von 1788 bis 1793 errichtet
- Die Apostolisch-Orthodoxe Katharinenkirche wurde von 1793 bis 1806 erbaut
- Denkmal für Friedrich Reinhold Kreutzwald, den Schöpfer des estnischen Nationalepos Kalevipoeg, von Amandus Adamson
- Friedrich-Reinhold-Kreutzwald-Museum (gegründet 1941)
- Võrumaa Muuseum: es gibt einen Überblick über das Leben in Kreis Võru von der Steinzeit bis in die Moderne
- Võru Instituut zur Erforschung des Dialekts von Südestland
Estonia-Gedenkstätte
BearbeitenDie Gedenkstätte für die bei dem Untergang des Fährschiffs Estonia im Jahre 1994 umgekommenen 17 Einwohner der Stadt steht in der Grünanlage Seminari väljak neben der Katharinenkirche (Katariina kirik). Die Skulptur zeigt einen stark geneigten schwarzen Granitblock, der im Boden „untergeht“. Aus dem Granitblock ragen zwei zusammengelegte „betende Hände“ (nach einem Motiv von Albrecht Dürer) heraus. Neben der Skulptur steht ein schlankes weißes Kreuz. Die Gedenkstätte wurde im Jahr 1996 von dem Bildhauer Mati Karmin fertiggestellt und nennt die Namen der 17 Toten.
Wirtschaft
BearbeitenDie Stadt war und ist ein geographisch günstiger Umschlagort für den Handel mit Russland und Lettland.
Verkehr
BearbeitenDie Stadt liegt an der wichtigen Eisenbahnstrecke Sankt Petersburg – Pskow – Riga und der Hauptstraße 2 / Europastraße 263 Tallinn – Tartu – Luhamaa. Der Personenverkehr auf der Schiene ist jedoch seit rund zehn Jahren eingestellt, der Bahnhof der Stadt mittlerweile abgerissen. Die Distanzen zu den Metropolen betragen nach Tallinn 253 km und nach Riga 225 km. Der nächstgelegene Flughafen von Tartu ist 63 km entfernt.
Sport
BearbeitenDas Võru staadion ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage und die Heimspielstätte des JK Võru. Die Anlage hat ein Fassungsvermögen von 1.600 Zuschauern.
Städtepartnerschaften
BearbeitenPartnerstädte von Vöru sind[1]
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Persönlichkeiten
Bearbeiten- Richard Hausmann (1842–1918), Historiker
- Hermann Koch (1882–1957), deutschbaltischer Politiker
- Wilhelm von Wrangell (1894–1976), Staatsrat
- Debora Vaarandi (1916–2007), Lyrikerin
- Heido Vitsur (* 1944), Wirtschaftswissenschaftler und Politiker
- Ele Süvalep (* 1951), Literaturwissenschaftlerin
- Clyde Kull (* 1959), Diplomat, Botschafter der Republik Estland
- Toomas Sildmäe (* 1959), Unternehmer und Politiker
- Urmas Kaldvee (* 1961), Biathlet
- Avo Keel (* 1962), Beachvolleyballspieler
- Janika Kronberg (* 1963), Literaturwissenschaftler, Kritiker und Essayist
- Taivo Kuus (* 1969), Skilangläufer
- Erki Nool (* 1970), Leichtathlet, 2000 Olympiasieger im Zehnkampf, Politiker und Funktionär
- Kerttu Rakke (* 1970), Schriftstellerin
- Janno Prants (* 1973), Biathlet
- Margus Ader (* 1977), Biathlet
- Kaija Vahtra (* 1986), Skilangläuferin
- Karl-August Tiirmaa (* 1989), Skispringer
- Mats Piho (* 1990), Skispringer und Nordischer Kombinierer
- Kail Piho (* 1991), Skispringer und Nordischer Kombinierer
- Martti Nõmme (* 1993), Skispringer
- Han-Hendrik Piho (* 1993), Skispringer und Nordischer Kombinierer
- Robert Täht (* 1993), Volleyballspieler
- Õilme Võro (* 1996), Sprinterin
Galerie
Bearbeiten-
Alte Feuerwache Vöru
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Vöru, Zentrum bei Nacht
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Schule in Vöru
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Jüri Straße
Literatur
Bearbeiten- Kurt Miram: Bürger- und Einwohnerbuch der Stadt Werro 1790 bis 1795. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln. Sonderheft 18. Köln 1998. S. 59–96.
- Guido von Sehrwald: Erinnerungen an Alt-Werro. Dorpat 1925.