Völkerschlachtdenkmal (Stadtpark Halle)

Sandsteinsäule zum Gedenken an die 1813 in der Schlacht bei Leipzig gefallenen Krieger in Halle (Saale), Sachsen-Anhalt

Das Völkerschlachtdenkmal im Stadtpark neben dem Stadtgottesacker ist eine Gedenkstätte in Halle (Saale). Es steht unter Denkmalschutz und ist im Denkmalverzeichnis von Sachsen-Anhalt mit der Erfassungsnummer 094 56687 als Kleindenkmal eingetragen.[1]

Völkerschlachtdenkmal im Stadtpark in Halle (2016)

Geschichte

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In der Folge der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 verstarben in Halle zahlreiche Verwundete, da in der Universitätsstadt etliche Lazarette eingerichtet worden waren. Kurz nach dem Sieg der preußisch-russischen Seite gegen die französische wurden im Jahr 1814 – unmittelbar nach dem Ende der Befreiungskriege – drei Gedenkstätten errichtet: ein Obelisk auf der Lehmbreite, einer auf der Würfelwiese und einer im Stadtpark. Jeder dieser Obelisken wurde von einer der noch bestehenden Handwerkerinnungen Halles gestaltet. Als Aufstellungsorte wählte man Stellen, an denen Verstorbene beerdigt wurden.

Da es neben den provisorischen Lazaretten im Westteil der Stadt auch solche am Universitätsplatz (Gymnasium im ehemaligen Franziskanerkloster), Marktplatz (Ratswaage, Ratskeller) und anderen Lokalitäten gab, wurden diese auf Soldatengottesacker neben dem Stadtgottesacker, dem heutigen Stadtpark, beerdigt.[2] Hier stiftete die Schiefer- und Ziegeldeckerinnung im Jahr ein Denkmal für diese Anlage, das am 3. August 1814, dem 44. Geburtstag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., eingeweiht wurde. Der Innungsmeister J. C. Hennecke schuf einen Holzobelisken, der mit Schieferplatten verkleidet war. Diesen ersetzte man zum 18. Oktober 1839 durch die heutige Stele. Dabei versetzte man das Denkmal auch ein Stück nach Osten.[3] Am vorherigen Standort war es von Eichen umgeben.[4] Eine Restaurierung zum 150. Jahrestag im Jahr 1963 ist durch die Inschrift überliefert.

Beschreibung

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Die Sandsteinstele besitzt kleine Dreiecksgiebel und ist im oberen Bereich mit Eisernen Kreuzen und abgelaufenen Sanduhren verziert. Die Inschrift auf der Hauptseite lautet:

Den in der Schlacht
bei Leipzig
gefallenen Kriegern
von dem
Schiefer- und Ziegeldecker-
Gewerk
zu Halle

An den anderen Seiten finden sich die Inschriften: Errichtet den III. August MDCCCIV und Erneuert den XVIII. October MDCCCXXXIX und MCMLXIII.

Literatur

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  • Carl Hugo Freiherr vom Hagen: Die Stadt Halle, nach amtlichen Quellen historisch-topographisch-statistisch dargestellt. Zugleich Ergänzung und Fortsetzung der Dreyhauptschen Chronik. Erster Band. Verlag von G. Emil Barthel, Halle (Saale) 1867. (Digitalisat, Google Books).
  • Werner Gottschalk: Halle im Jahr der Völkerschlacht 1813 (2. Teil). In: Ekkehard N.F. 13 (2006) 2, S. 33–50.
  • Werner Gottschalk: Halle im Jahr der Völkerschlacht 1813 (3. Teil). In: Ekkehard N.F. 13 (2006) 3, S. 74–87.
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Einzelnachweise

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  1. Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (PDF; 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670), PDF-Seite 1527, abgerufen am 14. August 2024.
  2. Werner Gottschalk: Halle im Jahr der Völkerschlacht 1813 (2. Teil), S. 36–39. – Werner Gottschalk: Halle im Jahr der Völkerschlacht 1813 (3. Teil), S. 76.
  3. Werner Gottschalk: Halle im Jahr der Völkerschlacht 1813 (3. Teil). S. 81.
  4. Carl Hugo Freiherr vom Hagen: Die Stadt Halle. S. 192.

Koordinaten: 51° 28′ 59,6″ N, 11° 58′ 41,4″ O