Valérie Favre

schweizerische Künstlerin

Valérie Favre (* 18. August 1959 in Evilard, Kanton Bern) ist eine schweizerische Bildende Künstlerin und seit 2006 Professorin für Malerei an der Universität der Künste Berlin.

Valérie Favre, 2023

Leben und Schaffen

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Valérie Favre wuchs im Kanton Neuchâtel auf; ihre Muttersprache ist Französisch. Nach einer Theaterausbildung arbeitete sie ab den frühen 1980ern zunächst als Bühnenbildnerin und Schauspielerin in Paris, wandte sich aber dann in den späten 1980ern der Malerei zu. Nach Berlin zog sie 1998, nachdem sie 18 Jahre in Frankreich gelebt und sich dort einen Namen gemacht hatte.[1]

Die Hochschullehrerin gehört der derzeit fünfköpfigen Jury des Fred-Thieler-Preis für Malerei an.[2]

Valérie Favre lebt und arbeitet in Berlin.

Arbeitsweise

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Verschiedene Arbeitsschwerpunkte über Themen der Kunstgeschichte, der Philosophie, Theater und Film haben ihr Werk geprägt.[3] Der Kulturjournalist Stefan Lüddemann beschrieb 2016 die Art und Weise, mit der Favre dabei vorgeht, mit dem Begriff Reenactment.[4] Den Großteil ihres künstlerischen Werks setzt sie als Ölmalerin um.[5]

Werkphasen seit 1989

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  • 1989–1990: Periode der «Périmètre-Malerei»
  • 1991–1994: Periode der «Weißen Gemälde»
  • 1992–1994: Objekte, Installationen
  • 1994–1996: Klangwerke, Robe Rouge, Einstieg in die Reihe Kugeln und Tunnel
  • 1996–1997: Arbeiten nach Pontormo, Velázquez, Watteau, Géricault
  • 1998: Filets a souvenirs
  • 1999: Die kranken Schwestern, Anfang der Reihe Lapine Univers
  • 2000: Reihe der Intérieurs, Kleine Mädchen
  • 2001: Reihe der Flugübungen
  • 2002–2004: Reihe Autos in der Nacht, Reihe Wald, Anfang der Reihe fortlaufende Selbsttötungen,[6] Anfang der Reihe Idiotinnen
  • 2005–2007: Reihen Gebrüder Grimm und Columbia Variations, Anfang der Shortcuts Series
  • 2008: Kakerlaken, Autoscooter, Redescription
  • 2008–2011: Triptychen: Reihe Volièren und Reihe Bühne
  • 2010–2014: Reihe Bruchstücke
  • Seit 2012: Reihe Gespenst (nach Goyas „Hexenflug“)

Ausstellungen

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Favres Werk wurde in internationalen Sammlungen und Ausstellungen gewürdigt, etwa in der von der Heydt Kunsthalle in Wuppertal-Barmen (2016/17) oder im K21 in Düsseldorf (2010/2011); im Kunstmuseum Luzern (2009/2010);[7] im Carré d’Art in Nîmes, Frankreich (2009); im Centre Georges Pompidou Paris (2009); im Haus am Waldsee, Berlin (2006);[1] im Westfälischen Kunstverein Münster (2004);[8] im Musée de Picardie Amiens, Frankreich (2003); in der Fondazione per l’Arte Contemporanea, Mailand (2000); im FRAC Auvergne, Frankreich (1999).[9]

Literatur

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Ausstellungskataloge

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  • Valérie Favre – Visions. Ausstellungskatalog Carré d’Art Nîmes, Kunstmuseum Luzern, Texte von Beatrice von Bismarck, Claire Brunet, Jürgen Harten, Jaqueline Lichtenstein. Hatje Cantz, Ostfildern 2009.
  • Valérie Favre – Der dritte Bruder Grimm. Ausstellungskatalog Haus am Waldsee. Texte von Katja Blomberg, Alexander Koch. Revolver, Frankfurt 2006.
  • Valérie Favre – Mise en Scène. Ausstellungskatalog Westfälischer Kunstverein Münster. Texte von Valérie Favre, Carina Plath, Gregor Jansen. Verlag für moderne Kunst Nürnberg, Nürnberg 2004.
  • Valérie Favre – Forêts. Ausstellungskatalog Musée de Picardie. Texte von Sylvie Couderc. Kerstin Grübmeyer, Amiens 2003.
  • Valérie Favre – Sophie et Patrick. Ausstellungskatalog L’Espal, Centre Culturel. Texte von Marion Casanova. Le Mans 2001.
  • Range ta Chambre. Ausstellungskatalog Centre d’Art Contemporain de Basse Normandie. Herouville, Saint-Clair 1994.
  • Künstler hautnah. Künstlerportrait auf Arte, Ausstrahlung am 11. März 2006
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Einzelnachweise

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  1. a b Carsten Probst: Der dritte Bruder Grimm. Am 28. September 2006 auf deutschlandfunk.de
  2. 18.03.–17.06.2013 – Sergej Jensen – Fred Thieler-Preis für Malerei 2013 (Memento vom 17. März 2013 im Internet Archive). Auf berlinischegalerie.de, abgerufen am 17. März 2013
  3. Sebastian Preuss: Galerie Thumm: Die Bewusstseinsströme der Valérie Favre – Das ferne Land, das in uns steckt. Am 8. März 2011 auf berliner-zeitung.de
  4. Stefan Lüddemann: Wuppertal zeigt Gemälde von Valérie Favre. Am 2. September 2016 auf noz.de
  5. Carina Plath: Allerleirauh – Zur Arbeitsweise einer Malerin. In: Valérie Favre - Mise en Scène. Verlag für moderne Kunst Nürnberg, Nürnberg 2004 (Online. Auf wohnmaschine.de, abgerufen am 17. März 2013)
  6. 18.01.2013 - 23.02.2013 – Valérie Favre - "Paintings" (Memento vom 23. Januar 2013 im Internet Archive). Auf monopol-magazin.de, abgerufen am 23. Januar 2013
  7. Kunstmuseum LU | Valérie Favre (Memento des Originals vom 12. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.art-tv.ch. Auf art-tv.ch, abgerufen am 25. März 2013
  8. Valérie Favre – 27. März — 16. Mai 2004. Auf westfaelischer-kunstverein.de, abgerufen am 17. September 2016
  9. Valérie Favre 1959, CH – Profil. Auf artfacts.net, abgerufen am 17. September 2016
  10. Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2024 geht an Jacqueline Burckhardt, Marianne Burkhalter, Christian Sumi und Valérie Favre. In: BAK. 1. Februar 2024, abgerufen am 15. Februar 2024.