Valerie Schönian

deutsche Journalistin und Buchautorin

Valerie Schönian (* 25. September 1990 in Gardelegen, Sachsen-Anhalt) ist eine deutsche Journalistin und Buchautorin.[1]

Schönian wuchs in Magdeburg auf. Sie studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Berlin. Im Anschluss besuchte sie die Deutsche Journalistenschule in München. 2016 arbeitete sie am Blogprojekt Valerie und der Priester für das ZfB – Zentrum für Berufungspastoral. Anschließend arbeitete sie für die ZEIT, zunächst als Redakteurin für deren Leipziger Büro.[1][2][3]

Valerie Schönian lebt als freie Autorin in Berlin.

Kurze Artikel

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Valerie Schönian definiert in einem Interview[4] den Begriff Ostbewusstsein: Ostbewusstsein bedeute „für mich, für Ostdeutsche, drei Ebenen: Erstens, die Bewusstwerdung darüber, dass man ostdeutsch ist und das auch noch mit einem zu tun hat. Zweitens, das Selbstbewusstsein – dass man auch dazu stehen kann, dass das noch mit einem zu hat. Drittens, auch eine Aufforderung – dazu nach außen auch zu stehen, es ganz bewusst zu sein. Was mir aber wichtig ist: Ostbewusstsein können alle haben, auch Westdeutsche. Da meint es dann das Bewusstsein darüber, dass es da dieses Ostdeutschland mit einer eigenen Erzählung gibt.“

Rezeption

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Einschätzung der Bedeutung der Autorin

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Valerie Schönian gehört zu den Autoren, die von der Bundeszentrale für politische Bildung als maßgebliche Teilnehmer an dem Diskurs über „(Nach-)Wendekinder“ und die Existenz einer „ostdeutschen Identität“ genannt werden.[5]

Andreas Kötzing lobt die Arbeit junger, in Ostdeutschland nach 1990 aufgewachsener Schriftsteller und Journalisten am Thema „Leben in Ostdeutschland aus der Sicht junger Autoren“: „Die erfolgreichen Romane von Lukas Rietzschel, Daniel Schulz, Hendrik Bolz, Paula Irmschler oder Manja Präkels zeigen ebenso wie die populären Sachbücher von Johannes Nichelmann oder Valerie Schönian, dass individuelle Erzählperspektiven mit komplexen Deutungen möglich sind, ohne starre Ost-West-Klischees zu bedienen.“ Die genannten Autoren bemühen sich Kötzing zufolge, „drei konkurrierende Erinnerungslandschaften im Umgang mit der DDR-Vergangenheit“ miteinander zu verbinden: das „Diktaturgedächtnis“, das „Arrangementgedächtnis“ und das „Fortschrittsgedächtnis“.[6]

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. a b Valerie Schönian: Ostbewusstsein: Warum Nachwendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet. Piper ebooks, 2020, ISBN 978-3-492-99656-3 (google.de [abgerufen am 22. September 2024]).
  2. Valerie Schönian. 15. September 2024, abgerufen am 22. September 2024.
  3. Profilseite von Valerie Schönian: Nominierte für den Theodor-Wolff-Preis 2023 in der Kategorie Thema des Jahres. Abgerufen am 22. September 2024.
  4. Zwischen gebürtigen Magdeburgerinnen: „Ostbewusstsein“ von Valerie Schönian, ein Interview und Rezension. aufgeblattert.de, 10. September 2020, abgerufen am 19. November 2024.
  5. Raj Kollmorgen: Lange Wege der Deutschen Einheit. Ostdeutsche Identität(en)? Bundeszentrale für politische Bildung, 22. März 2022, abgerufen am 20. November 2024.
  6. Andreas Kötzing: Vom "Wir" zum "Ich". Plädoyer für ein Ende pauschaler Ostdeutschland-Debatten. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bundeszentrale für politische Bildung, 7. August 2024, abgerufen am 21. November 2024.
  7. Marlies-Hesse-Nachwuchspreis 2023: Valerie Schönian. journalistinnen.de, 24. Juni 2023, abgerufen am 20. November 2024.
  8. Profilseite von Valerie Schönian: Nominierte für den Theodor-Wolff-Preis 2023 in der Kategorie Thema des Jahres. Abgerufen am 22. September 2024.
  9. Helmut Schmidt Journalistenpreis 2023. ING-DiBa AG, 7. November 2023, abgerufen am 20. November 2024.