Vallon-en-Sully
Vallon-en-Sully ist eine französische Gemeinde mit 1.491 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) in der Region Auvergne-Rhône-Alpes, im Département Allier, im Arrondissement Montluçon und im Kanton Huriel.
Vallon-en-Sully | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Allier (03) | |
Arrondissement | Montluçon | |
Kanton | Huriel | |
Gemeindeverband | Val de Cher | |
Koordinaten | 46° 32′ N, 2° 37′ O | |
Höhe | 167–280 m | |
Fläche | 38,02 km² | |
Einwohner | 1.491 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 39 Einw./km² | |
Postleitzahl | 03190 | |
INSEE-Code | 03297 | |
Kirche Saint-Blaise |
Geographie
BearbeitenVallon-en-Sully liegt am Cher und am Canal de Berry. Durch den Nordosten fließt der Aumance.
Nachbargemeinden
BearbeitenUmgeben ist Vallon-en-Sully von den Nachbargemeinden Épineuil-le-Fleuriel im Norden, Meaulne im Nordosten, Le Brethon im Nordosten und Osten, Hérisson im Osten und Südosten, Haut-Bocage im Südosten und Süden, Nassigny im Süden, Chazemais im Südwesten, Saint-Désiré im Südwesten und Westen sowie Saint-Vitte im Westen.
Geschichte
BearbeitenInternierungslager Château de Frémont
BearbeitenBei Christian Eggers findet sich ein Hinweis darauf, dass während des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht in Vallon ein Internierungslager existierte, das außerhalb der Vormarschwege der deutschen Truppen lag und deshalb bis zum Waffenstillstand von Compiègne (1940) keine Beachtung fand.[1]
Bei diesem Lager handelte es sich um ein Centre de Rassemblement des Etrangers (CRE, Sammelstelle für Ausländer),[2] in dem sogenannte feindliche Ausländer („Sujets ennemis“) auf behördliche Anweisung und ohne Gerichtsbeschluss („administratif“) festgehalten wurden.[3]
Das im Mai 1940 im Château de Frémont eingerichtete CRE war der Nachfolger eines Lagers für Flüchtlinge aus dem Spanischen Bürgerkrieg, die nach der Retirada aus den überfüllten Lagern am Rande der Pyrenäen in nördlichere Landesteile verlegt worden waren.[4]
Laut der FMD befanden sich am 28. Juli 1940 500 Internierte in dem Lager, in der Mehrzahl Juden. Es handelte sich um 200 Männer, 200 Frauen und 100 Kinder. Bis September 1940 verringerte sich die Zahl der Internierten auf 68 Deutsche. Wo sie untergebracht waren, ist nicht eindeutig belegt; die FMD erwähnt das Château, einen Bauernhof und eine Holzbaracke.[3]
Wann dieses Lager aufgelöst wurde, ist nicht bekannt. Zugleich gibt es einen Hinweis darauf, dass in dem Schloss die Einheit 142 (oder ein Teil von ihr) der Groupes de Travailleurs Étrangers (GTE) stationiert war; von wann bis wann ist allerdings nicht belegt.[5]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2012 | 2019 |
Einwohner[6] | 1745 | 1734 | 1677 | 1775 | 1809 | 1712 | 1728 | 1658 | 1538 |
Verkehr
BearbeitenDurch die Gemeinde führt die Autoroute A71. Sie hat ferner einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bourges–Miécaze.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kirche Saint-Blaise mit achteckigem Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert, seit 1889 Monument historique
- Schloss La Lande aus dem 15. Jahrhundert
- Schloss Le Creux
- Schloss Les Prugnes
- Château de Frémont
Literatur
Bearbeiten- Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Band 1. Flohic Editions, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 462–465.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Christian Eggers: Unerwünschte Ausländer. Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in französischen Internierungslagern 1940–1942. Metropol Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-932482-62-X, S. 78–79.
- ↑ La France des camps durant la Seconde Guerre mondiale
- ↑ a b FMD: Camp d'internement : Frémont
- ↑ Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945, Band 5: West- und Nordeuropa 1940 – Juni 1942, Bearbeitet von Katja Happe, Michael Mayer, Maja Peers, Mitarbeit: Jean-Marc Dreyfus, Oldenbourg Verlag, München 2012, ISBN 978-3-486-58682-4, S. 623, Anmerkung 3
- ↑ Jacky Tronel: Création des compagnies et des groupements de travailleurs étrangers « en surnombre dans l’économie nationale » auf der Webseite Histoire pénitentiaire et Justice militaire
- ↑ Cassini und INSEE