Valsartansäure

chemische Verbindung

Valsartansäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Biphenyl- und Tetrazol-Verbindungen. Es handelt sich um einen Mikroschadstoff[4] und Transformationsprodukt (TP) von Arzneimittelwirkstoffen aus der Gruppe der Sartane. Valsartansäure wurde als Abbauprodukt von Valsartan, Irbesartan, Candesartan und Olmesartan nachgewiesen.[2] Es entsteht bei der Belebtschlammbehandlung.[3] Durch Verfahren in Klärwerken wie Ozonierung in der 4. Reinigungsstufe lassen sich 50 bis 80 Prozent Valsartansäure entfernen.[4] Der gesundheitliche Orientierungswert (GOW) im Trinkwasser liegt bei 0,3 µg/L.[5]

Strukturformel
Strukturformel der Valsartansäure
Allgemeines
Name Valsartansäure
Andere Namen
  • 4-[2-(1H-Tetrazol-5-yl)phenyl]benzoe­säure (IUPAC)
  • 2′-(2H-Tetrazol-5-yl)-(1,1′-biphenyl)-4-carbonsäure
Summenformel C14H10N4O2
Kurzbeschreibung

weißer bis cremefarbener (off-white) Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 164265-78-5
PubChem 19388302
Wikidata Q63395303
Eigenschaften
Molare Masse 266,08 g·mol−1
Aggregatzustand

Fest[1]

Löslichkeit

Wasser: 127 mg/l[2], DMSO: leicht löslich, Methanol: leicht löslich[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 319​‐​412
P: 264​‐​273​‐​280​‐​337+313​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d LGC Ltd (Hrsg.): SICHERHEITSDATENBLATT. 14. Juli 2022 (lgcstandards.com [PDF; abgerufen am 2. November 2024]).
  2. a b Kurzdossier Spurenstoffe - Stoffname: Valsartansäure. Januar 2023 (umweltbundesamt.de [PDF; abgerufen am 2. November 2024]).
  3. a b Valsartan Acid. Biomol, abgerufen am 2. November 2024 (englisch).
  4. a b Valsartan: Vermehrte Verordnung belastet Gewässer. In: Pharmazeutische Zeitung. Avoxa - Mediengruppe Deutscher Apotheker, 23. Oktober 2017, abgerufen am 2. November 2024.
  5. Friederike Klein: Arzneimittel in der Umwelt – ein wachsendes Problem. In: hausarzt.digital. mm medizin und medien Verlag, 18. September 2018, abgerufen am 2. November 2024.