Die Vatikan-Ogham-Zeichenreihe ist ein hochmittelalterlicher Manuskripteintrag in Ogham-Schrift im Codex Reg. Lat. (Reginensus Latinus) 1308, fol. 62 verso. Während die Handschrift bereits aus dem 10. Jahrhundert n. Chr. stammt, sind die Ogham-Zeichen sowie die anderen aufgelisteten Alphabete auf der letzten Manuskriptseite ein nachträglicher Zusatz aus dem 12. Jahrhundert.[1] Die Handschrift ist in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek in Vatikanstadt aufbewahrt.

Inschrift

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Übertragung: B L F S N H D T C Q M G GG Z R A O U E I P

Die Vatikan-Ogham-Zeichenreihe steht auf der Seite ganz oben. Dann folgen noch vier weitere Alphabete.[2]

Der Ogham-Eintrag beginnt mit dem am jeweiligen Zeilenanfang für viele Ogham-Inschriften typischen Anfangspfeil (nach rechts verlaufend), der auch die Leserichtung anzeigt. Dann werden die 20 Ogham-Zeichen, die in der überlieferten festen Reihenfolge angeordnet sind, dargestellt. Die Übertragung der Lautwerte erfolgt mit lateinischen Buchstaben. Eine Besonderheit hinsichtlich seiner Übertragung ist das Zeichen , das nicht wie allgemein üblich mit NG, sondern mit GG übertragen wird.[3]

Nach der 20er Ogham-Reihe ist als Zeichen für den Lautwert P ein Forfid[4] angefügt. Dieses von der Stammlinie herunterhängende und somit auf dem Kopf stehende Zeichen für P hat die lateinische P-Form zur Grundlage, ist jedoch eckig.[5] Das hier für P verwendete Forfid wird auch für die Lautfolge UI verwendet.

Besonderheit

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Die Vatikan-Ogham-Zeichenreihe aus dem 12. Jahrhundert gehört nach der Berner Ogham-Zeichenübersicht (etwa 800 n. Chr.) und den Ogham-Marginalien im Codex Sangallensis 904[6] zu den ältesten erhaltenen Ogham-Inschriften von Ogham-Einträgen in mittelalterliche Manuskripten.[7] Sie ist noch etwas älter als der Inisfallen-Ogham-Text, der nach 1193 geschrieben wurde.

Literatur

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  • Forsyth, Katherine: An ogham-inscribed slab from St Ninian’s Isle, found in 1876. In: Barrowman, Rachel C.: The Chapel and Burial Ground on St Ninians Isle, Shetland. Excavations Past and Present (Society for Medieval Archaeology Monographs 32). Abingdon/Oxfordshire (England) 2011.
  • McManus, Damian: A Guide to Ogam (Maynooth Monographs 4). Maynooth 1991.
  • Patton, John-Paul: The Poet’s Ogam. A Living Magical Tradition. Belfast 2010.
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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. McManus, S. 181 (Fußnote 11); Forsyth, S. 19
  2. Manuskriptseite 62v im Codex Reg. Lat. 1308
  3. McManus, S. 137
  4. Ein „Forfid“ (Singularform; Plural „Forfeda“) ist eines der nach den 20 ursprünglichen Ogham-Zeichen entstandenen zusätzlichen Zeichen.
  5. Forsyth, S. 19; McManus, S. 143
  6. McManus, S. 133
  7. McManus, S. 135 u. S. 181 (Fußnote 11); Patton, S. 82