Veit von Thümen
Veit von Thümen (* vor 1511; † 1. Mai 1543 in Sonnenburg) war Herrenmeister des Johanniterordens.
Leben
BearbeitenVeit von Thümen wurde als siebenter Sohn von Cuno von Thümen († 1510) und Agnes von Schlieben geboren. Er war zuerst Komtur des Johanniterordens in Lagow und Verweser der Kommende Quartschen. Am 18. Februar 1526 wurde er bei einem Konvent in Zielenzig zum Koadjutor des seit 1491 regierenden Herrenmeisters Georg von Schlabrendorff ernannt. Nach dem Tod von Georg von Schlabrendorff († 10. Dezember 1526) wurde Veit von Thümen am 20. Januar 1527 in Quartschen zum Herrenmeister des Johanniterordens gewählt[1]. Nach dem Übertritt des Markgrafen Johann von Brandenburg-Küstrin zum Protestantismus im Jahr 1538 wurde die Ballei Brandenburg evangelisch. Obwohl Veit von Thümen der Neuen Lehre skeptisch gegenüberstand, stellte er sich ihrer Einführung nicht in den Weg.[2] Da der Landesherr den Glaubenswechsel massiv unterstützte, hielt Thümen Widerstandsmaßnahmen, die ihm der deutsche Johanniter-Großprior Johann von Hattstein empfahl, für aussichtslos.[3] Am 15. Juni 1540 kam es unter seiner Regentschaft zum Tausch der Kommende Quartschen mit dem Amt Schivelbein[4].
Veit von Thümen starb am 1. Mai 1543 zu Sonnenburg und wurde in der Kirche der Komturei zu Lietzen beigesetzt.[5]
Literatur
Bearbeiten- Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann, Winfried Schich (Hrsg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Band 2, Berlin 2007, S. 999–1151. ISBN 3-937233-26-1, ISBN 978-3-937233-26-0.
- Karl von Thümen: Geschichte des Geschlechts von Thümen. 3 Bände. Liegnitz 1912.
- Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld: Geschichte der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeistertums Sonnenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 705–708. Veit von Thümen Digitalisat Nachdruck, u. a. Biblio Verlag, Osnabrück 1993. ISBN 3-76-48241-6-6.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg, Des ersten Hauptteiles 24. Band, G. Reimer, Berlin 1863, S. 238–241. Digitalisat
- ↑ Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, be.bra Wissenschaftsverlag, Berlin 2007, S. 1151.
- ↑ Annette Kugler-Simmerl: Bischof, Domkapitel und Klöster im Bistum Havelberg 1522–1598. Strukturwandel und Funktionsverlust, Band 1 von: Studien zur brandenburgischen Landesgeschichte, Lukas Verlag, Berlin 2003, S. 97. ISBN 3-936872-07-4; (Digitalisat)
- ↑ Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, be.bra Wissenschaftsverlag Berlin 2007, S. 999.
- ↑ Karl von Thümen: Geschichte des Geschlechts von Thümen. 2. Band, Liegnitz 1912, S. 22–24.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Georg von Schlabrendorff | Herrenmeister der Balley Brandenburg des Johanniterordens 1527–1543 | Joachim von Arnim |
Personendaten | |
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NAME | Thümen, Veit von |
KURZBESCHREIBUNG | Herrenmeister des Johanniterordens |
GEBURTSDATUM | vor 1511 |
STERBEDATUM | 1. Mai 1543 |
STERBEORT | Sonnenburg |