Verlag Karl J. Trübner
Der Verlag Karl J. Trübner war ein deutscher Wissenschaftsverlag in Straßburg, der von 1872 bis 1918 bestand.
Geschichte
BearbeitenDer Verlag wurde 1872 von Karl Ignaz Trübner, dessen Onkel der Verleger und Buchhändler Nikolaus Trübner war, in Straßburg gegründet. Die Verlagsgründung erfolgte im Zusammenhang mit der Neueröffnung der Universität Straßburg als Kaiser-Wilhelm-Universität, die das neue reichsdeutsche Elsass repräsentieren sollte. Dementsprechend lag der Schwerpunkt des Verlagsprogramms auf Alsatica. Weitere Schwerpunkte bildeten die Sprachwissenschaft, insbesondere germanische Philologie und Altertumskunde.
Trübners Deutsches Wörterbuch (Bd. 1 bis 4 (1939 bis 1943), hrsg. von Alfred Götze, Bd. 5 bis 8 (1954 bis 1957), hrsg. von Walther Mitzka) erhielt seinen Titel zu Ehren des Verlagsgründers Karl J. Trübner.
Der Berliner Verleger Walter de Gruyter wurde 1906 Teilhaber und 1907 alleiniger Eigentümer des Verlages. 1919 entstand durch Zusammenschluss mit weiteren Verlagen die Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de Gruyter & Co., aus der 1923 der Verlag Walter de Gruyter & Co. hervorging.
Wichtige Publikationen des Verlages
Bearbeiten- Jahrbuch der gelehrten Welt. Minerva (1881ff.)
- Friedrich Kluges Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache (1884; 25. Auflage 2011)
- Karl Brugmanns Grundriß der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen (5 Bde., 1897–1900, mehrere Überarbeitungen, letzter Nachdruck 1970)
- Illustrierte Aeronautische Mitteilungen (1897–1907)
Literatur
Bearbeiten- Gerhard Lüdtke: Der Verlag Walter de Gruyter & Co. Skizzen aus der Geschichte der seinen Aufbau bildenden ehemaligen Firmen, nebst einem Lebensabriß Dr. Walter de Gruyter’s. Walter de Gruyter, Berlin/Leipzig 1924, S. 63–78.
- Doris Fouquet-Plümacher, Michael Wolter: Aus dem Archiv des Verlages Walter de Gruyter. Briefe, Urkunden, Dokumente. Walter de Gruyter, Berlin 1980, ISBN 3-11-008513-5.
- Anne-Katrin Ziesak: Der Verlag Walter de Gruyter 1749–1999. Walter de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-016698-4, S. 165–195.