Vicente Enrique y Tarancón
Vicente Kardinal Enrique y Tarancón (* 14. Mai 1907 in Burriana, Spanien; † 28. November 1994 in Valencia) war Erzbischof von Toledo und Madrid. Von 1971 bis 1981 war er Präsident der Spanischen Bischofskonferenz.
Leben
BearbeitenEnrique empfing nach philosophischen und theologischen Studienjahren in Tortosa und Valencia am 1. November 1929 das Sakrament der Priesterweihe. In den Jahren 1929 bis 1933 sowie 1938 bis 1946 arbeitete er als Gemeindeseelsorger im Bistum Tortosa. Zwischen 1933 und 1938 wirkte er als Seelsorger für die Katholische Aktion im Erzbistum Madrid.
Am 25. November 1945 ernannte ihn Papst Pius XII. zum Bischof von Solsona. Die Bischofsweihe spendete ihm am 24. März 1946 der Bischof von Tortosa, Manuel Moll y Salord; Mitkonsekratoren waren der Weihbischof und spätere Erzbischof von Madrid, Casimiro Morcillo González, und Weihbischof Juan Hervás y Benet aus Valencia.
Enrique nahm in den Jahren 1962 bis 1965 am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. Am 12. April 1964 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Erzbischof von Oviedo, am 30. Januar 1969 zum Erzbischof von Toledo. Im Konsistorium am 28. April desselben Jahres nahm er ihn als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Giovanni Crisostomo in das Kardinalskollegium auf. Am 3. Dezember 1971 wurde Kardinal Enrique dann Erzbischof von Madrid. 1978 nahm er als wahlberechtigter Kardinal am August-Konklave, das Johannes Paul I. wählte, sowie zwei Monate später am Oktober-Konklave, das Johannes Paul II. wählte, teil. Er war von 1971 bis 1981 Vorsitzender der Spanischen Bischofskonferenz, zuvor ab 1969 deren Vizepräsident. Vicente Enrique y Tarancón galt als Gegner des spanischen Diktators Francisco Franco. Als dieser 1975 den Bischof von Bilbao Antonio Añoveros Ataún verhaften ließ, drohte Kardinal Enrique ihm mit Exkommunikation.[1]
Johannes Paul II. nahm am 12. April 1983 sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch an. Am 4. Oktober 1994 erhielt er die Ehrendoktorwürde durch die Polytechnische Universität Valencia. Kardinal Enrique y Tarancón, als Kettenraucher bekannt, starb kurz darauf am 28. November 1994 an Lungenkrebs und wurde in Madrid bestattet.
Literatur
Bearbeiten- Ceferino de Blas: El cardenal que coronó al Rey. Pablo VI eligió a Tarancón para separar a la Iglesia del Franquismo. Editorial Prensa Ibérica, Barcelona 1995, ISBN 84-87657-92-3.
- José Luis Martín Descalzo: Tarancón, el cardenal del cambio. Editorial Planeta, Barcelona 1982, ISBN 84-320-3625-0.
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag zu Vicente Enrique y Tarancón auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 8. August 2016.
- Eintrag zu Vicente Enrique y Tarancón auf gcatholic.org (englisch)
- Enrique y Tarancón, Vicente. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 8. August 2016.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Artikel zum 100. Geburtstag auf El País (spanisch)
Personendaten | |
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NAME | Enrique y Tarancón, Vicente |
ALTERNATIVNAMEN | Enrique y Tarancón, Vicente Kardinal (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Geistlicher, Erzbischof von Madrid und Kardinal der Römischen Kirche |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1907 |
GEBURTSORT | Burriana, Spanien |
STERBEDATUM | 28. November 1994 |
STERBEORT | Valencia |