Vierde
Vierde ist ein zur Stadt Bad Fallingbostel im niedersächsischen Landkreis Heidekreis gehörendes Dorf.
Vierde Stadt Bad Fallingbostel
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Koordinaten: | 52° 53′ N, 9° 44′ O | |
Höhe: | 49 (48–79) m | |
Fläche: | 7,71 km² | |
Einwohner: | 206 (30. Sep. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 29683 | |
Vorwahl: | 05162 | |
Lage von Vierde in Niedersachsen
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Geografie
BearbeitenVierde liegt im Tal der Böhme, das hier, in seinem mittleren Talabschnitt, rund 40 Meter in die schwachwelligen Hochflächen der Heidmark eingeschnitten ist (südwestliche Lüneburger Heide).
Der Ort liegt an der Landesstraße 163 nordöstlich von Bad Fallingbostel. Zum Ort gehören der Weiler Küddelse und der Doppelhof Klint.
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte um 1337. Der Name Vierde leitet sich von den vier Vollhöfen ab, aus denen Vierde einst bestand.
Vierde ist bis heute landwirtschaftlich geprägt. Im Allgemeinen war bis in das 19. Jahrhundert hinein die Schnuckenhaltung der Haupterwerb der Heidebauern. Erst nach Aufbrechen des Ortsteines, eines festen Bodenhorizontes, gelang es, Ackerboden zu kultivieren, so dass mit dem Anbau von Getreide und Feldfrüchten neue Erwerbsquellen erschlossen werden konnten. Vierde gehört jedoch zum Naturraum der Fallingbosteler Lehmplatten mit einigen schon seit jeher ackerfähigen Bereichen.
Eng verbunden mit der Geschichte und der Entwicklung des Ortes sind alt eingesessene Familien. Die ältesten Familiennamen sind unter anderem: 1379: Ghogeue, 1438: Bode 1438: Niegemeiger, 1438: de rode Cordesche, 1438: Metteke, 1438: Detmer: 1438: Eggerdeschen stede woste, 1528: Hans Lethsemann, 1528: Cordt Pruschhagen, 1528: Cordt tom Kampe, 1528: Dirick, 1528: Enmers, 1899: Oelfke. Große Hofanlagen künden noch heute von den Entwicklungen dieser Familien.
Große Teile der Heidmark wurden 1935/36 zu einem Truppenübungsplatz (heute größter Truppenübungsplatz Europas), wobei zahlreiche Dörfer von der Landkarte verschwanden.
Unterhalb der Ortslage befindet sich seit einigen Jahrzehnten im hier recht engen Böhmetal der Zeltplatz Böhmeschlucht.
Politik und Soziales
BearbeitenOrtsvorsteher ist Uwe Jansen.
Das Vereinsleben ist ein wichtiges Element des sozialen Zusammenhaltes. Ein Beispiel ist der Schützenverein Adolphsheide-Vierde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Bronzezeitliche Grabanlage
- Die Lieth, mittelgebirgsähnliche, bis zu 40 Meter hohe Steilufer der Böhme. Nach ihnen ist auch der Doppelhof Klint benannt, was im Niederdeutschen eine steile Geländekante bezeichnet.
Über den Hexenberg bei Vierde gibt es eine Sage, nach der die Pferde den Wagen mit dem Sarg einer im Papenhaus gestorbenen Hexe kaum zu ihrem Begräbnisplatz auf dem Berg ziehen konnten, und aus dem dann beim Leitzmanns-Hof schließlich geöffneten Sarg eine Sau gesprungen war.
Literatur
Bearbeiten- Jan Joost Assendorp: Ein Grabhügel der älteren Bronzezeit mit reich ausgestatteten Gräbern bei Vierde, Landkreis Soltau-Fallingbostel. In: K. Wilhelmi (Hrsg.): Ausgrabungen in Niedersachsen. Archäologische Denkmalpflege 1979–1984. Stuttgart 1985, S. 157–160.
- Hans Stuhlmacher: Der Kreis Fallingbostel. Walsrode 1935.
Weblinks
Bearbeiten- Vierde auf der Webseite von Bad Fallingbostel
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stadt Bad Fallingbostel: Wir stellen uns vor. Abgerufen am 31. März 2024.