Viktor Jasper

österreichischer Kupferstecher

Viktor Jasper (* 30. März 1848 in Wien; † 10. Oktober 1931 ebenda) war ein österreichischer Maler, Kupferstecher und Restaurator.

Familiärer Hintergrund

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Jasper entstammte einer Familie, die im 18. Jahrhundert auf Rügen ansässig war. Sein Vorfahr Johann Joachim Jasper war ein angesehener Perückenmacher. Dieser war zweimal verheiratet und hatte elf Kinder. Der Älteste Sohn Johann Friedrich Jasper (1768–1835), wurde Gastwirt. Er hatte zwei Söhne, die ebenfalls Buchhändler wurden, Ernst Friedrich (II.) Moritz Jasper (10. November 1805 – 1849) und Ludwig Jasper, der Viktor Jaspers Vater. Der zweitälteste Sohn Johann Christoph Jasper (1775–1847) erlernte den Beruf des Buchhändlers und übernahm die Weygandsche Buchhandlung in Leipzig. Er war der Vater der Schriftstellerin Elise Last. Ein weiterer Sohn Christian Georg Jasper (1780–1846) folgte seinem Beispiel und gründete die Jaspersche Buchhandlung in Wien. Ludwig Jasper war zunächst Teilhaber der Buchhandlung, gründete aber bald eine Maschinenfabrik in Prag, die er später unter dem Namen Firma „Jasper & Stuchly“. Das Unternehmen eröffnete auch in Wien eine Filiale, die er bis zu seinem Tod leitete.[1] Jasper heiratete Antonia Andrassek.[2]

Jasper war ein Sohn des Buchdruckers und Maschinenbauers Ludwig Jasper (1810–1859)[3] und hatte mit dem Tod des Vaters beide Elternteile verloren. Er begann eine Ausbildung in der Eisengießerei Bierent und war zeitweise als Buchhändler[4] tätig. In den Jahren 1863 bis 1864 war er ein Schüler des Bildhauers Franz Bauer und ließ sich 1873 bis 1874 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste von Anselm Feuerbach in der Malerei ausbilden. Von 1865 bis 1880 war er zudem ein Schüler des Kupferstechers Louis Jacoby. Anfangs fertigte er Stiche für archäologische Zeitschriften, Titelvignetten und Reproduktionen nach Bildnissen alter Meister. Für einen dieser Stiche nahm er sich den sogenannten „Holbeintisch“ in der Zürcher Stadtbibliothek zum Vorbild. Weitere Stiche waren unter anderem die Bildnisse Kaiser Maximilian I. nach Albrecht Dürer, und der heilige Sebastian nach Andrea Mantegna in der Wiener Belvederegalerie. Von 1882 bis 1896 war Jasper Mitglied der Gesellschaft bildender Künstler Wiens.[5]

Jasper erlernte 1887 bei Karl Schellein die Kunst des Restaurierens von Gemälden und arbeitete anschließend unter August Schaeffer von Wienwald als Restaurator in der Restaurieranstalt des Hofmuseums. In den Jahren 1888 bis 1910 war Jasper Lehrer an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.[5] Seine Hauptwerke sind der Stich nach Dürers Allerheiligenbild (1885 vollendet) und der Stich nach Morettos hl. Justina (beide im Belvedere zu Wien).

Jasper war bekannt für seine mit größter Feinheit äußerst lebensvoll durchgeführten Porträtstiche, unter anderem von Eduard von Bauernfeld, Hugo Bürkner, Franz Defregger, Albrecht Dürer, Anselm Feuerbach, Joseph von Führich, Carl Kundmann, Carl Heinrich Rahl, Ludwig Richter, Viktor Tilgner, Eduard Willmann, Caspar von Zumbusch und weiteren.

Werke (Auswahl)

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Kupferstecher Eduard Willmann

Kupferstiche

Gemälde/Zeichnungen

  • Klostertal bei Gutenstein (Malkarton)
  • Rodauner Au (Holz)
  • Kirche in Perchtoldsdorf (Malkartin)[6]
  • mehrere Zeichnungen des Hohlbeintisches
  • Aufnahmen und Radierungen des figuralen Schmuckes im Schloss Stern bei Prag
  • Kopf des Zeus von Dodona nach dem Bronzeoriginal im Wiener Antikenkabinett
  • Bilder aus dem Wiener Wald (unterschiedliche Gemälde)
  • Die heilige Dreifaltigkeit (Altarbild, Gnadenkirche Mariazell)

Schriften

  • Aetzgrund und Aetzen auf Kupfer und Zink. In: Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik. 3. Jahrgang, Wilhelm Knapp, Halle an der Saale 1889, S. 33–34, doi:10.11588/diglit.44067.16.
  • Das Reinigen von Oelgemälden. In: Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik. 8. Jahrgang, Wilhelm Knapp, Halle an der Saale 1894, S. 20–21, doi:10.11588/diglit.47903.12.

Auszeichnungen (Auswahl)

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  • um 1896: Bürgerdiplom der Gemeinde Wien
  • Goldenes Verdienstkrenz mit der Krone
  • Silberne Jubiläums-Hof-Medaille[7]

Literatur

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Commons: Viktor Jasper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Friedrich Jaspers Vorfahren. In: Murray G. Hall (Hrsg.): Carl Junker. Zum Buchwesen in Österreich – Gesammelte Schriften (1896–1927). Band 2. Verlag Edition Praesens, Wissenschaftsverlag, 2001, ISBN 3-7069-0058-0, ISSN 1562-9279, S. 278–284 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Viktor Jasper im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  3. Friedrich Jaspers Vorfahren. In: Murray G. Hall (Hrsg.): Carl Junker. Zum Buchwesen in Österreich – Gesammelte Schriften (1896–1927). Band 2. Verlag Edition Praesens, Wissenschaftsverlag, 2001, ISBN 3-7069-0058-0, ISSN 1562-9279, S. 278–284, hier S. 284 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Jasper, Viktor. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 173.
  5. a b Jasper (Johann Hermann) Viktor. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 85.
  6. Viktor Jasper. In: Ölgemälde alter und moderner Meister, darunter ein Gemälde von Anton van Dyck, Aquarelle, Miniaturen, Antiquitäten darunter wertvolles Silber, Schmuckgegenstände, Porzellane, Kunstmobiliar, Teppiche etc. S. Kende, 1920, S. 12 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Restaurier-Anstalt. In: Handbuch des allerhöchsten Hofes und des Hofstaates seiner K. und K. apostolischen Majestät für 1906. Druck und Verlag der K.K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1906, S. 97 (Textarchiv – Internet Archive).