Viktoriastraße (Hannover)
Die Viktoriastraße (Hannover ist eine Innerortsstraße im hannoverschen Stadtteil Linden-Nord.[1] Große Teile der ursprünglichen Bebauung, der zur Zeit des Königreichs Hannover entstandenen und nach der britischen Queen Victoria benannten Straße, zählen – nach den Reihenhäusern der ehemaligen Webersiedlung in der Weberstraße[2] – zu den ältesten Zeugnissen erhaltener Arbeitersiedlungen in Hannover.[3]
) inViktoriastraße | |
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Straße in Hannover | |
Blick von der Pavillonstraße in die Viktoriastraße | |
Basisdaten | |
Stadtteil | Hannover |
Stadtteil | Linden-Nord |
Name erhalten | 1857 |
Anschlussstraßen | Limmerstraße |
Querstraßen | Ahlemer Straße, Albertstraße, Pavillonstraße |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 325 m |
Karte | |
Geschichte
BearbeitenDer Straßenzug entstand ab 1853/54 gemeinsam mit der Fortuna- und der Pavillonstraße: Im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung veranlassten die damaligen Grundstückseigentümer Niemeyer und Haspelmath den Königlichen Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves zu ersten städtebaulichen Entwürfen, nach denen dann die ersten Arbeiterhäuser mit verschiedenen Wohn- und Nutzungstypen errichtet wurden.[1]
Parallel dazu erbaute der Architekt Ludwig Debo dort 1854 die erste Arbeitersiedlung in Norddeutschland, die nach der von Bernhard Christoph Faust entwickelten Sonnenbaulehre errichtet wurde. Diese Gebäude wurden jedoch 1960 abgerissen.[1]
Die im späten 20. Jahrhundert entstandene Gebäudegruppe Viktoriastraße 23, 24 und 25 wurde 1983 mit dem Preis als „Sieger im Landeswettbewerb“ Bauen und Wohnen in alter Umgebung ausgezeichnet.[4]
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Viktoriastraße, Ecke Pavillonstraße, etwa 2008
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Viktoriastraße 20, Ecke Kötnerholzweg, mit erhöhtem Mitteleingang
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Doppelhaus Viktoriastraße 6 und 7 mit Seiteneingang und Fachwerk
Siehe auch
BearbeitenMedienberichte (Auswahl)
Bearbeiten- Marcel Schwarzenberger: Linden / Geschichten aus der Viktoriastraße / Einen liebevollen und ganz persönlichen Blick auf die Viktoriastraße wirft ein neues Buch, das der Soziologe Jonny Peter in Zusammenarbeit mit vielen Lindenern geschrieben hat. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 15. November 2012; online zuletzt abgerufen am 5. Juli 2014
Literatur
Bearbeiten- Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Fortuna-, Pavillon- und Viktoriastraße, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, hier: S. 135f.
- sowie Linden-Nord im Addendum: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 21f.
- Jost Mason: Arbeiterhäuser in Linden, in: Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert, hrsg. von Harold Hammer-Schenk und Günther Kokkelink (revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof...), Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 507–510
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Viktoriastraße, in: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 210
- Das frühindustrielle Arbeiterhaus in Linden, in: Wolfgang Voigt: Der Eisenbahnkönig oder Rumänien lag in Linden: Materialien zur Sozialgeschichte d. Arbeiterwohnungsbaus; mit Beispielen aus Hannovers Fabrikvorort Linden (um 1845-75), sowie e. notwendigen Exkurs über Deutschlands Eisenbahnkönig B. H. Strousberg, AG SPAK M 46, Sozialpolitischer Verlag SPV, Berlin 1980, S. 25 ff.
- AG Viktoriastraße, Quartier e.V., Otto Brenner Akademie [Hrsg.]: Geschichte(n) aus der Viktoriastraße, Eigenverlag, Hannover 2012
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Helmut Knocke, Hugo Thielen: Viktoriastraße (siehe Literatur)
- ↑ Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Neu-Linden, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland ... (siehe Literatur), hier: S. 147f.
- ↑ Hans Werner Dannowski: „Wir Lindener übrigens / Linden und Limmer“, in: Hannover – weit von nah. In Stadtteilen unterwegs, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2002, ISBN 3-87706-653-4, S. 75–174; hier: S. 90; online über Google-Bücher
- ↑ Vergleiche die Dokumentation bei Commons (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
Koordinaten: 52° 22′ 16,9″ N, 9° 42′ 28,8″ O