Vila Flor ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 2264 Einwohnern (Stand 30. Juni 2011).

Vila Flor
Wappen Karte
Vila Flor (Portugal)
Vila Flor (Portugal)
Basisdaten
Region: Norte
Unterregion: Terras de Trás-os-Montes
Distrikt: Bragança
Concelho: Vila Flor
Koordinaten: 41° 19′ N, 7° 9′ WKoordinaten: 41° 19′ N, 7° 9′ W
Einwohner: 2264 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 31,88 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner pro km²
Politik
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Vila Flor
Rua de Sta. Luzia Jardim de S. Bartolomeu
5360 - 360 Vila Flor
Website: www.vila-flor.net
Kreis Vila Flor
Flagge Karte
Flagge von Vila Flor Position des Kreises Vila Flor
Einwohner: 6050 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 265,8 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 14
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Vila Flor
Av. Marechal Carmona
5360-303 Vila Flor
Präsident der Câmara Municipal: Artur Guilherme Gonçalves Vaz Pimentel (PS)
Website: www.cm-vilaflor.pt
Blick auf die Kreisstadt Vila Flor und Umgebung

Geschichte

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Das mittelalterliche Burgtor Arco D.Dinis

Erste Stadtrechte (Foral) erteilte König D.Dinis dem Ort im Jahr 1286. Den bis dahin gebräuchlichen Ortsnamen Póvoa d´Álem Sabor (dt. etwa: Ortschaft hinter dem Sabor) änderte der König in dem Zuge in den aktuellen Namen Vila Flor (dt. etwa: Blumen-Kleinstadt). 1295 ließ D. Dinis den Ort zudem von einer Befestigungsmauer mit fünf Toren umschließen.

Einigen Aufschwung erlebte der Ort im weiteren Verlauf des Mittelalters, als im Zuge der Vertreibungen von Juden im übrigen Europa sich einige jüdische Familien hier niederließen. König Manuel I. ließ die Juden dann jedoch ebenfalls vertreiben, bevor er 1512 dem Ort neue Stadtrechte erteilte.[4][5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Unter den Baudenkmälern des Ortes sind historische öffentliche Gebäude, Herrenhäuser und herrschaftliche Privathäuser, Sakralbauten und steinerne Brunnenanlagen, darunter die ursprünglich im 15. Jahrhundert errichtete, römisch genannte, manieristische Fonte Romana.[6] Zu den verschiedenen geschützten Sakralbauten des Ortes zählen u. a. die einschiffige, manieristisch-barocke Hauptkirche Igreja Paroquial de Vila Flor (auch Igreja de São Bartolomeu). Ihre Fassade ist bis zu den Glockentürmen mit Azulejos verkleidet und birgt im Inneren u. a. barocke Altarretabel aus vergoldetem Holz (Talha dourada) und eine mit Malereien ausgestattete Kassettendecke aus poliertem Holz.[7]

 
Die Brunnenanlage Fonte Romana

Der historische Ortskern umfasst u. a. das verbliebene Tor der Festungsmauern (Arco D.Dinis) und mittelalterliche Gassen mit einigen manuelinischen Häusern. Er steht als Gesamtheit ebenfalls unter Denkmalschutz.[8]

Das zentral gelegene städtische Museum Museu Municipal Dra Berta Cabral ist in einem Herrenhaus aus dem 13. Jahrhundert untergebracht und zeigt regionale archäologische, numismatische, sakrale und Kunst-Sammlungen, dazu ist eine Sammlung afrikanischen Kunsthandwerks zu sehen. In den verschiedenen Räumen des Centro Cultural de Vila Flor finden Konzerte, Kinovorführungen, Theateraufführungen und Ausstellungen statt. Der moderne städtische Bibliothekskomplex Biblioteca Municipal und das Heimatmuseum Casa Museu da Família Vila Real in Benlhevai sind weitere Kulturstätten des Kreises.

Mit dem jährlich im Sommer veranstalteten gastronomischen Terra Flor-Festival, das von weiteren Veranstaltungen begleitet wird, stellt der Kreis seine Spezialitäten vor, darunter insbesondere der lokale Wein des Douro-Weinbaugebiets, und das hiesige, ökologisch hergestellte und herkunftsgeschützte Olivenöl der Region Trás-os-Montes (DOP).

 
Das Kulturzentrum (Centro Cultural de Vila Flor)

Tourismus

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Der Fremdenverkehr findet hier vornehmlich saisonal und in Form des Individualtourismus statt. So kommen etwa zur Mandelblüte (Mitte Februar bis Mitte März), zum frühsommerlichen Gastronomiefestival oder zum Sommerurlaub Gäste, die vornehmlich in den außerhalb gelegenen modernisierten traditionellen Häusern des Turismo rural (bzw. Agro-Turismo), in den wenigen Privat-Hotels und Pensionen im Ort selbst, oder auf dem hiesigen Campingplatz Quartier nehmen.

Verwaltung

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Vila Flor ist Sitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Mirandela, Alfândega da Fé, Torre de Moncorvo sowie Carrazeda de Ansiães.

 
Das Rathaus von Vila Flor (Câmara Municipal)

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 19 auf 14 verringerte.[9]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Vila Flor:

 
Kreis Vila Flor
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Assares e Lodões 214 14,26 15 041020
Benlhevai 235 11,35 21 041002
Candoso e Carvalho de Egas 222 10,02 22 041021
Freixiel 527 34,74 15 041005
Roios 148 15,30 10 041009
Samões 338 13,48 25 041010
Sampaio 137 8,62 16 041011
Santa Comba da Vilariça 360 12,19 30 041012
Seixo de Manhoses 404 9,03 45 041013
Trindade 116 14,98 8 041014
Vale Frechoso 154 19,30 8 041015
Valtorno e Mourão 319 19,31 17 041022
Vila Flor e Nabo 2.351 40,26 58 041023
Vilas Boas e Vilarinho das Azenhas 525 42,96 12 041024
Kreis Vila Flor 6.050 265,80 23 0410
 
In der Kreisstadt Vila Flor

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerzahl im Kreis Vila Flor (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
3309 4069 9812 9889 11834 9719 8828 7913 6697

Kommunaler Feiertag

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  • 24. August

Söhne und Töchter

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Gemeindepartnerschaft

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Mit der spanischen Gemeinde Santa María del Páramo in der Provinz León (Kastilien-León) besteht eine Partnerschaft.

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Commons: Vila Flor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence, Sex and Age; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. www.monumentos.pt (unter Cronologia), abgerufen am 11. Februar 2013
  5. www.verportugal.net, abgerufen am 11. Februar 2013
  6. www.monumentos.pt, abgerufen am 11. Februar 2013
  7. dito
  8. www.monumentos.pt, abgerufen am 11. Februar 2013
  9. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014