Villa Nordstraße 4 (Radebeul)
Die Villa Nordstraße 4 liegt im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul. Sie wurde 1884–86 erbaut.
Beschreibung
BearbeitenDie landhausartige, denkmalgeschützte[1] Villa ist eingeschossig mit einem hohen Kniestock, obenauf hat sie ein ziegelgedecktes Satteldach. Die traufständige Straßenansicht zeigt einen zweigeschossigen Mittelrisalit. In der linken Seitenansicht befindet sich ein Eingangsvorbau. Auf der Rückseite ist ein zweigeschossiger Seitenflügel mit geringeren Geschosshöhen sowie einem Flachdach angebaut.
Das auf einem Sockel aus Bruchstein stehende Gebäude zeigt Putzgliederungen aus Gesimsen und Ecklisenen sowie Sandsteingewände um die Fenster.
Geschichte
BearbeitenDer Baumeister Clemens Hanke beantragte 1884 den Bau eines Wohnhauses mit Seitenflügel sowie einem Brunnen. Die Ingebrauchnahmeerlaubnis erfolgte im Jahr 1886.
Spätestens ab 1897 war das Gebäude laut Adressbuch im Besitz von Theodor Lobe (1833–1905), Schauspieler und Regisseur am Dresdner Hoftheater, seiner letzten beruflichen Station. 1901 ließ er die rückwärtige Dachgaube durch den Baumeister Hugo Große zu einem Vollgeschoss umbauen. 1905 starb Lobe und wurde auf dem Kötzschenbrodaer Friedhof beerdigt.
1919 wurde der Eingangsvorbau erweitert.
Weitere Bauten von Baumeister Hanke
Bearbeiten- 1886/1887: Villa Theodor Clemens Hanke in der Heinrich-Heine-Straße 6, Niederlößnitz (Entwurf Adolf Neumann)
- 1889–1891: Villa Susanne in der Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße 12, Niederlößnitz (Entwurf Carl Käfer)
- 1890/1891: Villa Thuja in der Winzerstraße 61a, Niederlößnitz (Entwurf Carl Käfer)
Literatur
Bearbeiten- Frank Andert: Von Ratibor nach Radebeul. Erinnerung an Theodor Lobe. (PDF; 111 kB) Teil 30. In: Kötzschenbrodaer Geschichten. 2008, abgerufen am 28. Dezember 2010.
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Weblinks
Bearbeiten- Frank Andert: Im Archiv gestöbert: Von Ratibor nach Radebeul – Theodor Lobe. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e.V., März 2008, abgerufen am 4. Januar 2011.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950712 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 17. März 2021.
Koordinaten: 51° 6′ 34″ N, 13° 38′ 6″ O