Villa Pfleiderer
Die Villa Pfleiderer (auch Villa Brüggemann) war eine Villa an der Lerchenstraße 79 in Heilbronn, die in der überregionalen Zeitschrift „Dekorative Kunst“ ausführlich gewürdigt wurde.
Geschichte
BearbeitenDie Villa wurde 1907/1908 von dem Architekturbüro Beutinger & Steiner für den Fabrikanten Walter Brüggemann (1868–1958) (Brüggemann-Gruppe) errichtet. Dieser verkaufte 1922 die Villa an Adolf Pfleiderer (1877–1957), der Mitinhaber der Holzgroßhandlung G. H. Pfleiderer war. Pfleiderer zog 1944 in die Oberpfalz und vermietete das Haus in den Jahren 1944 bis 1946 an die Polizeidirektion Heilbronn. Danach diente das Haus bis 1948 als Unterkunft für die Spruchkammer. In den darauffolgenden Jahren wurde das Haus bis 1955 als Schule genutzt, zunächst als höhere Handelsschule, später als private Handelsschule Merkur. Als 1957 der Eigentümer Pfleiderer verstarb, wurde das Gebäude an die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage weiterveräußert, die bis 1969 dort blieb. Als diese in ein neues Haus nach Böckingen zog, erwarb ein Heilbronner Bauträger die Villa und ließ diese 1973 abbrechen.
Beschreibung
BearbeitenFür die Gliederung der Geschosse wurde Sandstein verwendet, während die Fassade ansonsten in grauer Farbe verputzt worden war. Zwei polygonale über zwei Geschosse durchgehende Erkertürme mit dazwischenliegendem Balkon gliederten die Fassade. Den beiden Erkertürmen wurden Aufbauten in Eichenholz aufgesetzt, die wiederum mit einem dazwischenliegenden loggiaartigen Dachausbau miteinander verbunden waren. Die Erkeraufbauten erhielten grün patierende Kupferhauben.
Literatur
Bearbeiten- Ein Fleckchen Heilbronn mit Geschichte – Stadtarchiv zeigt ehemalige Brüggemann-Villa in der Reihe „Heilbronner Hausgeschichte(n)“. In: Heilbronner Stadtzeitung vom 9. September 1999, S. 4.
- Franz Mannheimer: Das Haus Brüggemann in Heilbronn. In: „Dekorative Kunst XIV“, 6. März 1911, S. 249–263
Weblinks
Bearbeiten- Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur L006-Hr 3 Man-1911, Franz Mannheimer: Das Haus Brüggemann in Heilbronn. In: „Dekorative Kunst XIV“ 6. März 1911 (Fachzeitschrift) Dort S. 249–263 in der Datenbank HEUSS. Dazu Fotografie.
- Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur E020-112, Zwei allegorische Frauenfiguren als Fassadenschmuck von der Villa Brüggemann. Als Symbole halten sie einen Spinnrocken und einen Bienenkorb (wohl für Fleiß/Arbeit) bzw. einen Vogel und einen Blumenstrauß (Natur/Erholung?). in der Datenbank HEUSS. Dazu Fotografie.
- Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur E020-113, Zwei allegorische Frauenfiguren als Fassadenschmuck von der Villa Brüggemann. Als Symbole halten sie einen Spinnrocken und einen Bienenkorb (wohl für Fleiß/Arbeit) bzw. einen Vogel und einen Blumenstrauß (Natur/Erholung?). in der Datenbank HEUSS. Dazu Fotografie.
- Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur E020-114, Frauenkopf als Fassadenschmuck über einem Fenster von der Villa Brüggemann. Flachrelief in der Datenbank HEUSS. Dazu Fotografie.
- Stadtarchiv Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur E003-304, Zwei Kragsteine mit Löwenkopf - Schmuckelemente von der Villa Brüggemann. Die Kragsteine waren auf der Gartenseite eingebaut. in der Datenbank HEUSS. Dazu Fotografie.
Koordinaten: 49° 8′ 13,4″ N, 9° 13′ 56,8″ O