Violetter Weißsporstacheling
Der Violette Weißsporstacheling (Bankera violascens, Syn.: Bankera cinerea) ist eine Pilzart aus der Familie der Weißsporstachelingsverwandten (Bankeraceae).
Violetter Weißsporstacheling | ||||||||||||
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Violetter Weißsporstacheling (Bankera violascens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bankera violascens | ||||||||||||
(Alb. & Schwein.) Pouzar |
Merkmale
BearbeitenMakroskopische Merkmale
BearbeitenDer Hut ist flach gewölbt, später ausgebreitet und besitzt eine leicht vertiefte Mitte. Er erreicht einen Durchmesser zwischen drei und zehn, manchmal bis zu 15 Zentimetern. Oft sind mehrere Hüte miteinander verwachsen. Die Oberfläche ist anfangs weißlich und faserig-schuppig. Im Alter ist er dunkler violettgrau, braun oder bis rötlich verfärbend. Der Rand ist oftmals heller und heruntergebogen. Die Unterseite ist mit jung weißlichen, später grauen, bis sechs Millimeter langen Stacheln besetzt. Sie laufen am Stiel leicht herab. Auf Druck verfärben sie sich manchmal schmutzig grau-braun. Der Stiel wird bis zu zehn Zentimeter lang und 0,5 bis 2 Zentimeter dick. Das Fleisch ist weich. Es ist schmutzig weißlich gefärbt mit einem lilafarbenen Ton. Der Geruch ist angenehm und besonders nach längerem Liegen nach Liebstöckel. Das Sporenpulver ist weiß.
Mikroskopische Merkmale
BearbeitenDie Sporen sind farblos, rundlich und mit feinen, bis zu 0,5 µm langen Stacheln besetzt. Ihre Maße betragen 4,5–5,5 × 4–4,5 µm. Die Basidien sind 25–38 x 5–7 μm groß. Die Hyphen im Hut sind bis zu 23 μm breit.[1]
Artabgrenzung
BearbeitenDer dunkelhütige Rauchfarbene Weißsporstacheling (Bankera fuligineoalba) ist meist unter Kiefern zu finden und besitzt keine schuppige Huthaut; in diese sind meist Bodenpartikel eingewachsen. Die Sporen sind schmaler.
Ökologie
BearbeitenDer Violette Weißsporstacheling ist ein Mykorrhiza-Pilz, der mit Nadelbäumen, in der Regel Fichten, zusammenlebt. Die Art bewohnt moosige, feuchte Fichten-Tannenwälder auf sowohl basenreichen wie basenarmen Böden, Waldränder, Schneisen und aufgelichtete Stellen in Fichtenforsten. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa von Juni bis Oktober.
Verbreitung
BearbeitenDer Violette Weißsporstacheling ist in Nordamerika und Europa verbreitet. In Europa kommt er in nördlichen gemäßigten Gebieten und in Gebirgen vor, sein Verbreitungsgebiet reicht von Westeuropa bis Rumänien, nördlich ist die Art bis Estland, Finnland und Skandinavien zu finden. In Deutschland liegen die Fundorte vor allem im Bergland und überwiegend im südlichen Teil des Landes.
Gefährdung
BearbeitenEs handelt sich um eine seltene Art, die in Deutschland seit 1970 stark rückläufig und bedroht ist (Rote Liste G 2). In der Schweiz wird sie als verletzliche Art geführt.[2]
Bedeutung
BearbeitenDer Violette Weißsporstacheling ist ungenießbar.
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Hans E. Laux, Andreas Gminder: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-440-12408-6.
- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3528-0.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ J.A. Stalpers: Bankera Coker & Beers ex Pouzar. The Aphyllophoraceous fungi I. Keys to the species of the Thelephorales ( des vom 27. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Studies in Mycology No. 35. 1993.
- ↑ Schweizerische Eidgenossenschaft – Bundesamt für Umwelt (BAFU): Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Grosspilze ( des vom 16. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . 2007.
Weblinks
Bearbeiten- Jaroslav Maly: Foto des Violettlichen Weißspor-Stachelings. Auf: Naturfoto-CZ.de. 8. September 2009. Abgerufen am 23. Februar 2011.