Virtuelles Kupferstichkabinett
Das Virtuelle Kupferstichkabinett ist eine Online-Datenbank, die wichtige Teile der Druckgrafik sowie der Zeichnungsbestände der Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel und des Herzog Anton Ulrich-Museums (HAUM) in Braunschweig digitalisiert und erschließt. Die Datenbank ist seit September 2007 online. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und sollte im Frühjahr 2011 abgeschlossen werden. Kooperationspartner ist das Bildarchiv Foto Marburg.
Von den mehr als 200.000 grafischen Blättern, die in den beiden Institutionen überliefert sind, wurden bis Ende Oktober 2011 mehr als 45.000 digitalisiert und erschlossen.[1]
Geschichte der Sammlungen
BearbeitenNachdem im Jahr 1753 Herzog Karl I. (1713–1780), ein Nachfolger des Namensgebers der Wolfenbütteler Bibliothek August II. (1579–1666), die Residenz der Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel von Wolfenbüttel nach Braunschweig verlegt hatte, büßte die Herzog August Bibliothek einen großen Teil ihres Grafikbestandes ein. Karl I. entwickelte sich zu einem begeisterten Sammler von Grafiken aller Art und ließ sich zahlreiche grafische Blätter der Wolfenbütteler Bibliothek nach Braunschweig schicken.
Ende des 19. Jahrhunderts versuchte die HAB vergeblich, die an das Braunschweiger Kupferstichkabinett übergebenen Grafiken zurückzuerhalten. Diese historische Verflechtung ist der Grund dafür, dass die beiden Institutionen heute an der gemeinsamen digitalen Erschließung ihrer Sammlung arbeiten.
Literatur
Bearbeiten- Christiane Pagel: Virtuelles Kupferstichkabinett: Druckgraphik der Frühen Neuzeit online. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte. Band 37, Harrassowitz, Wiesbaden 2012.
- Ad Stijnman, Thomas Stäcker: Alte Zeugnisse, neu ausgestellt. In: forschung 2/2009 (Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft), S. 16–19.